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Ende einer Ära: Volkswagen plant Aus für Konzern-Ikone VW Golf

Ende einer Ära: Volkswagen plant Aus für Konzern-Ikone VW Golf

VW konzentriert sich auf die Entwicklung neuer Elektroautos. Es wird nur noch wenige neue Verbrennermodelle geben, der ikonische Golf ist vorerst nicht darunter.

Wolfsburg – Die EU will ab 2035 den Verkauf von Autos mit Verbrennermotoren verbieten. VW hat sich diesem Ziel verschrieben, in Europa will das Unternehmen zwischen 2033 und 2035 aus dem Geschäft mit Verbrenner-Fahrzeugen aussteigen und nur noch batterieelektrische Fahrzeuge bauen.

Bis dahin sollen zwar weiterhin Verbrennerautos vom Band laufen, doch die Entwicklung neuer Modelle wird stark eingeschränkt werden. Das geht aus einem Interview der Automobilwoche mit VW-Marken Thomas Schäfer hervor. Demnach will Volkswagen seine Golf-Reihe mit dem aktuellen Modell auslaufen lassen.

VW baut keinen neuen Golf: Das Modell 8 soll 2024 grundlegend überarbeitet werden

Zunächst soll der Golf 8 im kommenden Jahr noch einmal grundlegend überarbeitet werden. „Damit ist er prima bis Ende der Dekade aufgestellt. Dann müssen wir schauen, wie sich das Segment entwickelt“, so Schäfer. Wenn sich die Welt bis 2026 oder 2027 ganz anders entwickle als erwartet, dann könne man noch mal ein komplett neues Fahrzeug auflegen. „Das glaube ich aber nicht. Bisher ist das nicht vorgesehen.“ Der Golf war jahrzehntelang Europas meistverkauftes Auto.

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Ende einer Ära: Volkswagen plant Aus für Konzern-Ikone VW Golf

Foto © Volkswagen

In diesem Jahr bringt Volkswagen laut Schäfer den neuen Passat und den neuen Tiguan, nächstes Jahr folgt der Tayron und danach noch der neue T-Roc. „Der T-Roc ist vorerst der letzte neue Verbrenner in Europa, den wir am Horizont sehen“, so Schäfer. Es werde zwar noch größere Produktaufwertungen geben, aber komplett neue Fahrzeuge seien aus heutiger Sicht danach nicht im Plan.

VW baut keinen neuen Golf: Elektrische Version könnte ab 2028 kommen

Allerdings sollen die Namen der erfolgreichen Modelle erhalten bleiben. „Klar ist, dass wir ikonische Namen wie Golf, Tiguan und GTI nicht aufgeben werden, sondern in die elektrische Welt überführen“, sagte Schäfer weiter. „Aber gerade beim Golf muss das zu den Genen passen. Einfach irgendein Fahrzeug so zu nennen, geht nicht. Den Fehler machen wir nicht.“

Einen elektrischen Golf werde es erst geben, „wenn auch wirklich Golf-Gene drin stecken – wie etwa ein flacheres Dach gegenüber dem ID.3.“ Das werde frühestens mit der neuen Plattform SSP ab 2028 sein.

VW und die Elektroauto-Strategie: Konzern investiert in Kostensenkungen

Die jüngste Entscheidung von Volkswagen zeigt, wie der Wolfsburger Konzern seine Investitionen hin zur Senkung der Kosten von Elektrofahrzeugen verlagert. Es wird erwartet, dass VW bis 2026 zehn neue E-Auto-Modelle an den Start bringt. Darunter sein wird auch ein elektrischer Kleinwagen, der ID.2all für weniger als 25.000 Euro. Vor Ende des Jahrzehnts plant VW zudem ein E-Modell für weniger als 20.000 Euro, das ID.1 heißen könnte.

Wenig Hoffnung hat Schäfer für E-Fuel, mit dem neue Verbrenner auch nach 2035 fahren dürfen. Er sieht dafür eher Einsatzbereiche wie Bestandsfahrzeuge, Oldtimer, Seefahrt, Luftverkehr oder im Motorsport. Als ein Ersatz für das batterieelektrische Fahren sind E-Fuels seiner Ansicht nach aber nicht geeignet.

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