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BMW startet E-Motor-Produktion in Steyr

bmw startet e-motor-produktion in steyr

Diesel- und Benzinmotoren von BMW in Steyr sind etabliert, nun werden in der oberösterreichischen Industriestadt auch Elektroantriebe gebaut.

Steyr – Das nächste Etappenziel ist erreicht. Am Mittwoch zelebrierte BMW in Steyr den Start der Vorserienproduktion des neuen Elektromotors. Zwei Jahre nach Baustart begann in Halle 7 auf 60.000 Quadratmetern die einjährige Testphase, in der sowohl die 150 installierten Maschinen und Produktionsanlagen als auch die Motoren auf Herz und Nieren geprüft werden. Erst dann kann im Herbst 2025 die Serienproduktion der neuen, sechsten Generation von Motoren für die Elektrofahrzeuge aus dem Hause BMW beginnen.

Die Landes- und Kommunalpolitik nutzte die positive Stimmung, “das Werk in Steyr ist führend im BMW-Universum, und der E-Antrieb sei ein Beweis dafür, dass der oberösterreichische Weg zielführend ist”, betonte Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP). Klimaschutz durch Technologie und Innovation sei die Zukunft.

Für Steyr sei der heutige Tag historisch, ergänzte Bürgermeister Markus Vogl (SPÖ). Mit der Investition von rund einer Milliarde Euro bis 2030 stehe Steyr auf stabilen Standbeinen.

“Herz aus Steyr”

In Steyr werden künftig alle Kernkomponenten der E-Maschine selbst hergestellt und zu einem Gesamtantrieb montiert. Rotor und Stator bilden den rotierenden Kern. Das Getriebe übersetzt die Umdrehungen des Rotors in Bewegung der Achsen. Gesteuert wird all das vom sogenannten Inverter, quasi dem elektronischen Gehirn des Antriebs. Alles zusammen wird in jene Gehäuse verbaut, mit denen im Motorenwerk in Steyr das E-Auto-Zeitalter vor ein paar Jahren begann. Bis dahin war das oberösterreichische Werk als Dieselkompetenzzentrum etabliert, in das dann Produktionskapazitäten für Verbrennungsmotoren aus München verlagert wurden.

Mitte Juli wurden die Anlagen für die Komponentenproduktion Schritt für Schritt in Betrieb genommen, inklusive Vorserienfertigung von Rotor, Stator, Inverter und Getriebe, sagte der Leiter der E-Motoren-Produktion in Steyr, Helmut Hochsteiner. Was für Diesel- und Benzinmotoren seit Jahren gilt, ist künftig auch bei Elektroautos der Fall, sie haben “ein Herz aus Steyr”.

Zur Vorserienproduktion gehören neben den Tests der Produktionsanlagen auf Belastbarkeit und Zuverlässigkeit auch Fahrzeugtests, die im Vorfeld des Produktionsstarts notwendig sind, und jene der IT-Systeme. Der Start erfolgt mit 25 Motoren pro Woche. Die Zahl wird sukzessive erhöht, und im dritten Quartal 2025 läuft die Serienproduktion der E-Motoren an. Geplant ist pro Jahr eine Produktionskapazität von 600.000 Einheiten, erklärte Werkschef Klaus von Moltke, die man aus derzeitiger Sicht 2028 mit rund tausend Beschäftigten erreichen will. Das Herz aus Steyr kostet natürlich, eine Milliarde Euro investiert der bayerische Autobauer bis 2030 in den Standort Steyr.

Mehr Leistung, mehr Reichweite

Zum Einsatz kommt diese sechste Generation des E-Motors in den Fahrzeugen der sogenannten Neuen Klasse. “Neue Klasse” heißt: Hochleistungsmaschinen mit bis zu 30 Prozent mehr Reichweite und fast um ein Drittel kürzerer Ladezeit im Vergleich zur aktuellen Fahrzeuggeneration, sagt Josef Honeder, der Leiter am Entwicklungsstandort Steyr. Dazu trägt maßgeblich das “Gehirn des E-Motors” bei, wie der Einsatz einer neuen Halbleitertechnologie im Inverter beworben wird. (ung, 4.9.2028)

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