Volvo hat die Antriebe seiner Elektromodelle XC40 und C40 umfangreich überarbeitet. Bei den Allradmodellen ersetzt an der Vorderachse ein Asynchronmotor den bislang verwendeten Permanentsynchron-Motor. Das neue Motorlayout der Allradmodelle hat auch für die Single-Motor-Modelle Folgen.
Da die PSM an der Vorderachse nicht (wie etwa bei den E-GMP-Modellen von Hyundai-Kia) über eine mechanische Kupplung verfügen, können sie nicht abgetrennt werden und laufen immer mit. Das hat insbesondere beim Allrad-Modell negative Auswirkungen: Wenn der Vortrieb bei geringer Leistungsabfrage nur über die hintere Antriebseinheit erfolgt, würde die vordere PSM rekuperieren. Daher wird die vordere Antriebseinheit genau so stark bestromt, dass sie weder für Antriebs- noch Verzögerungsmomente sorgt. Das kostet aber etwas Strom. Eine ASM an der Vorderachse erzeugt hingegen nicht derartige Effizienzverluste, wenn sie nicht bestromt wird.
Für die höhere Reichweite der Modelle sorgt aber nicht nur der geringere Verbrauch: Der große Akku bei den Allrad-Modellen und der Variante Single Motor Extended Range legt um 3 kWh auf 78 kWh zu. Im C40 mit Allradantrieb steigt die Reichweite in Summe von 449 auf 507 Kilometer nach WLTP, bei der neuen Antriebsvariante mit dem Heckmotor sind es bis zu 533 Kilometer. Im etwas weniger aerodynamischen XC40 sind mit diesem Antrieb bis zu 515 Kilometer möglich. Eine weitere wichtige Änderung: Die maximale Ladeleistung steigt von 150 kW auf 200 kW, die Ladedauer sinkt hingegen nur um eine Minute auf noch 27 Minuten von zehn auf 80 Prozent.
Beim Allrad-Modell bleibt es zwar bei 300 kW Systemleistung, diese teilt sich mit dem neuen Antriebs-Layout jedoch anders auf: Statt 2x 150 kW sind es nun 180 kW von der PSM an der Hinterachse und 120 kW, die nach Bedarf über die ASM an der Vorderachse hinzugeschaltet werden können.
Die Änderungen gelten für Fahrzeuge, die ab dem 1. Dezember bestellt werden, wobei die Produktion für zweimotorige Fahrzeuge im Mai 2023 und für einmotorige Modelle im Herbst 2023 beginnen soll.
Ob derartige Änderungen auch beim Polestar 2 anstehen, ist nicht bekannt. Die E-Limousine von Polestar basiert zwar auf der gleichen Plattform (CMA) und hatte bisher kaum abweichende technische Daten. Jedoch wird der Polestar in einem anderen Werk gebaut.
autogazette.de, insideevs.de, volvocars.com (Preisliste C40), volvocars.com (Preisliste XC40)