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Hellephant und HurriCrate als Nachrüst-Motoren - Dodge Crate Engines mit bis zu 1.115 PS

Dodge stellt die aktuell stärkste US-Crate-Engine und damit gleich auch zwei neue Nachrüst-Motoren-Linien mit Kompressor- und Turboaufladung vor.

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Hellephant und HurriCrate als Nachrüst-Motoren – Dodge Crate Engines mit bis zu 1.115 PS

Dodge führt eine ganze Palette von neuen Crate Engines, also als Nachrüstkit in der Kiste gelieferte Motoren, ein. Darunter ist mit einem 1.115-PS-Aggragt ein Generation-3-HEMI, der aktuell den stärksten US-Nachrüstmotor auf dem Markt darstellt. Crate Engines haben in den vergangenen Jahren einen heftigen Beliebtheits-Schub erfahren, sodass Ford und GM längst wieder hubraumstarke Nachrüst-Triebwerke anbieten. In begrenzter Stückzahl und für Rennzwecke hat selbst Honda auf dem US-Markt eine Crate Engine angeboten, die aber schnell ausverkauft war. Die beiden Nachrüst-Motorenlinien von Dodge bestehen aus Achtzylinder-HEMIs aus der Hellephant-Serie und Sechszylinder-Reihenmotoren der HurriCrate-Familie. Für die Vermarktung ist Dodges Nachrüst-Abteilung Direct Connection zuständig.

Die vier Hellephant-V8-Motoren arbeiten mit einer Kompressor-Aufladung und leisten nach vorläufigen Schätzungen zwischen 913 und 1.115 PS. Die HurriCrate-V6-Motoren sind wiederum turbogeladen – sie leisten zwischen 426 und 558 PS. Außerdem nimmt Dodge eine Monster-Crate-Engine seines australischen Motoren-Entwicklungs-Partners DSR Performance ins Programm: 1.521 PS und ein maximales Drehmoment in Höhe von 1.356 Newtonmetern generiert dieses Triebwerk.

Mit Super oder E85

Die Hellephant-Motorblöcke gießt Dodge aus Gusseisen oder Aluminium, für die Aufladung ist immer ein 3,0-Liter-Kompressor zuständig. Als Kraftstoff dienen hochoktaniges Benzin oder E85 (bestehend aus 85 Prozent Ethanol und 15 Prozent Benzin). Anhand der Namensgebung lassen sich das Material des Motors und der von ihm benötigte Kraftstoff entschlüsseln. Die Bezeichnungen aller Aluminium-Motoren beginnt mit A, die aller Gusseisen-Motoren mit C (cast iron). Dann folgt eine Ziffernfolge für den Kraftstofftyp: 30 steht für Superkraftstoff mit einer maximalen Beimischung von 15 Prozent Ethanol (E15), 170 ist der Code für E85. Der A30-Motor baut auf dem bekannten 426-Kompressor-Kistenmotor auf. Das Aggregat hat 6.981 Kubikzentimeter (426 Kubikzoll) Hubraum und ist mit geschmiedeten Aluminium-Kolben ausgerüstet. Seine Kompressor-Riemenscheibe hat einen Durchmesser von 3,17 Zoll (acht Zentimeter). Als Leistung gibt Dodge hier 1.014 PS an. Der A170-Motor baut auf dem A30 auf, ist aber wegen seines anderen Kraftstoff-Systems Flex-Fuel-fähig – der Einsatz von E85 erhöht die Leistung auf 1.115 PS.

Der gusseiserne C30-Motor hat einen Hubraum in Höhe von 6.162 Kubikzentimetern (376 Kubikzoll). Die Ingenieure haben den Ventiltrieb und die Kolben verbessert sowie das Drosselklappengehäuse vergrößert. Der Kompressor bekommt einen neuen Ladeluftkühler und die Zylinderköpfe sind ebenfalls verbessert. Außerdem setzt Dodge jetzt höherwertiges Material für Lager, Buchsen und Pleuel ein. Resultat der Maßnahmen sind eine Leistung in Höhe von 913 PS. Die E85-Variante namens C170 soll nach Dodge-Schätzungen 1.014 PS leisten.

Auch Sechszylinder-Reihenmotoren

Die HurriCrate-Aggregate leitet Dodge von seinem neuen 3,0-Liter-Sechszylinder-Reihenmotor ab. Dodge betont, dass die Motoren mehr leisten und dabei weniger Schadstoffe ausstoßen als viele V8-Sauger – die auch für Dodge jahrzehntelang der heilige Gral des Motorenbaus waren. Als Kunden für seine Sechszylinder-Triebwerke sieht Dodge vor allen Dingen Restomod-Hersteller und Rennställe.

Alle HurriCrate-Motoren arbeiten mit einer doppelten Turboaufladung, wobei die Lader wegen geringerer Trägheit schnell ansprechen und zudem einen hohen Durchfluss gewähren sollen – sie erzeugen 1,5 (Cat 1) und 1,8 bar (Cat 3) Druck. Die Zylinderlaufbahnen sind nach dem thermischen Spritzverfahren Plasma Transferred Wire Arc (PTWA) beschichtet. Das Beschichtungsmaterial kommt bei diesem Verfahren als Draht in den Zylinder. Ein durch einen Lichtbogen gebildeter Überschall-Plasma-Strahl schmilzt und zerstäubt den Draht, dann gelangt das Substrat in Form von geschmolzenen Tröpfchen über ein Gas an die Zylinderwand. Aufgrund ihrer hohen kinetischen Energie glätten sich die Tröpfen, wenn sie auf der Bohrungsoberfläche auftreffen. Bei Kontakt mit der Zylinderwand verfestigen sich die Partikel schnell und bilden sowohl eine kristalline als auch amorphe Oberfläche, was zu einer reibungsarmen und verschleißfesten Oberfläche führt. Flame-spray Industries aus Port Washington im US-Bundesstaat New York hat das PTWA-Verfahren 2009 vorgestellt und es dann zusammen mit Ford zur Serienreife gebracht. BMW, Ford und Nissan nutzen es bei einigen ihrer Hochleistungs-Motoren – mit dem BMW-B58-Motor sitzt ein derart behandeltes Aggregat auch im Toyota Supra.

426 oder 558 PS

Die HurriCrate-Triebwerke bietet Dodge in den Ausführungen Cat 1 und Cat 3 an. Die Cat-1-Variante leistet 426 PS und generiert bei 2.500/min 635 Newtonmeter Drehmoment. Bei der Cat-3-Variante sind es 558 PS und 720 Newtonmeter (bei 3.500/min). Außerdem entwickeln die Ingenieure gerade eine Cat-X-Variante für Rennanwendungen, für die es dann auch ein Drag Pak – also Technik für Beschleunigungs-Rennen – geben soll.

Seine neuen Hellephant- und HurriCrate-Crate-Engines bietet Dodge ab 2023 an. Dann sind auch die konkreten Leistungsdaten und Preise bekannt.

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