Dodge

Neuaufgebauter 1971er Dodge Charger

Mad Max returns

Seit mehreren Jahrzehnten ist Mel Gibson einer der absoluten Action-Superstars unter den Schauspielern. Seine Auftritte in Streifen wie den Lethal Weapon-Filmen Braveheart und vielen mehr sind bis heute unvergessen und bescherten ihm einen legendären Ruf. Ebenfalls ein absoluter Klassiker ist selbstverständlich die Mad Max-Reihe. Für diese schlüpfte Gibson dreimal in die Rolle des namensgebenden Titelhelden Max Rockatansky. Der erste Teil von 1979 bescherte ihm seinerzeit internationale Bekanntheit. Somit war er der Startschuss für Gibsons beeindruckende Karriere.

Mad Max als Inspiration

Für Autofans sind die in einem dystopischen Australien Stroys nicht zuletzt aufgrund der martialisch anmutenden Fahrzeuge interessant. Diese sind oftmals mit Waffen und Schutzvorrichtungen aufgerüstet. Schließlich spielen sie in den Auseinandersetzungen verfeindeter Banden eine zentrale Rolle spielen. Wie schon die Schriftzüge auf seinen Flanken verdeutlichen, dienten sie wohl auch Maik Schilling als Inspiration für das auf diesen Seiten vorgestellte Coupé. Kein Wunder, schließlich wirkt es optisch tatsächlich fast, als hätte es eine automobile Rolle in Mad Max übernehmen können. Zu verdanken ist dies einerseits der Lackierung im Braunton „Dark Tan“. Hinzu kommt andererseits die Keilform dank einer entsprechende Fahrwerks- respektive Rad/Reifen-Konfiguration. Die 15-Zoll-American-Racing-Felgen sind mit 235/65er und 265/60er Pneus bezogen.

71er statt 69er

Fans von US-Oldies haben natürlich längst erkannt, dass es sich um einen Dodge Charger handelt, wenngleich es kein Vertreter der besonders beliebten zweiten Generation ist. Dabei wollte sein Besitzer Maik Schilling aus Bad Fallingbostel ursprünglich einen genau solchen erwerben. 2015 nämlich hatte er ein Exemplar von 1969 auf einem US-Car-Treffen in Hannover gesehen und sich auf Anhieb verliebt. Als er sich in der Folge online auf die Suche nach einem entsprechenden Fahrzeug machte, musste er leider feststellen, dass die in akzeptablem Zustand erhaltenen 69er Charger leider allesamt das gesetzte Budget überschritten. So orientierte er sich um und es wurde schließlich ein 1971 gebauter Vertreter der Nachfolger-Baureihe, die weniger populär und somit günstiger ist.

Gekauft in den Niederlanden

Gefunden hat Maik seinen Dodge schließlich um Weihnachten 2015 rum. Der Wagen stand in den Niederlanden und war zu einem sehr fairen Preis inseriert. Bei einer Besichtigung vor Ort stellte sich heraus, dass sich dieser in erster Linie mit dem komplett herunter gerockten Interieur erklärte. Dennoch überzeugte der Wagen Maik mit seinem bulligen 7,2-Liter-V8 und dem gut erhaltenen Blech. Dieses war dank einer kurz zuvor erfolgten Restaurierung bei einem Karosseriebauer frei von Rost. Zudem lag eine komplette Dokumentation aller Arbeiten an dem Auto mit Bildern und Rechungen vor. So zögerte Maik nicht lange und fuhr noch am Neujahrstag 2016 abermals in die Niederlande, um den Kauf abzuschließen.

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Schwieriger Start

Schon die Fahrt in seine neue Heimat, die der Charger auf eigener Achse zurücklegen musste, stellte sich in der Folge mit immerhin 400 Kilometern Strecke als zu große Hürde heraus: Auf dem Weg Richtung Lüneburger Heide verabschiedete sich die Antriebswelle. Tatsächlich konnte Maik sie aber auf einem Rastplatz provisorisch instand setzen, sodass der Dodge es doch noch aus eigener Kraft ans Ziel schaffte. Dort angekommen wurde nicht nur selbstverständlich direkt eine neue Welle bestellt und eingebaut, sondern darüber hinaus auch alsbald das Interieur mit neuen Sitzen, Teppichen und Verkleidungen im Originalzustand wieder hergestellt.

So gefällt das Coupé nun wieder mit einer zeitgenössischen Innenausstattung in Beige und Braun sowie einem klassischen Drei-Speichen-Lenkrad. Im Zuge dieser Arbeiten hielten ferner Dämmmatten, eine soundgewaltige Musikanlage mit zwei Subwoofern unter der Rückbank sowie mehrere Zusatz-Instrumente unter dem Armaturenbrett Einzug.

2019 der Gau: Motorschaden

Der 440-cui-Big-Block-Achtzylinder verblieb zunächst weitgehend unangetastet, erst einige Zeit später wurden seine Zylinderköpfe komplett überholt und die Ventilsitze gehärtet. Ende 2019 folgte dann aber die absolute Katastrophe: Ein Motorschaden durch Loch im Zylinder. Das bedeutete jedoch weder das Ende für den Charger noch für seinen Motor. Vielmehr machte Maik das Aggregat mit Hilfe des Teams vom Mopar-Shop in Olfen, die einen Laufbuchse in den Zylinder einschoben, wieder fit. Auch hier nutzte er die Gelegenheit und erneuerte in einem die Nockenwelle, die Kolbenringe, die Motorlagerung und den 750er Edelbrock-Vergaser. Unter dem Strich leistet der V8 so etwa 375 PS und untermalt diese Power mit einem dank Fächerkrümmern und Dynomax-Endschalldämpfern brachialen Sound.

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7,2-Liter-V8 eines neuaufgebauten 1971er Chargers mit Mad Max-Touch

Technische Upgrades

Die Kraftübertragung gewährleistet eine Dreistufen-Automatik im Zusammenspiel mit einem Sperrdifferential an der Hinterachse. Fahrwerksseitig zeigt sich der Dodge dank eines neuen Gewindefahrwerk sowie einen zusätzlichen Stabilisators deutlich modernisiert. Und die Scheibenbremsanlagen an der Vorderachse gewährleisten ein gesundes Mindestmaß an Verzögerungskraft. Wer die Höchstgeschwindigkeit von 205 km/h ausfahren will, braucht laut Maik dennoch eine gehörige Portion Mut und sollte einen freien Straßenabschnitt vor sich haben. Als Lohn gibt es dann grandiosen US-Car-Fahrspaß. Das alles klingt dann glatt nach Fahren in Mad Max-Manier. Wie passend.

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Dodge Charger

Baujahr: 1971

Motor: 440-cui-/7,2-Liter-RB-V8-Ottomotor, Edelbrock 750-Vierfach-Vergaser, erneuerte Nockenwelle mit hydraulischen Stößeln, Kolbenringe erneuert, Edelbrock-Hochleistungs-Wasserpumpe, Fächerkrümmer, Dynomax-Schalldämpfer, Motorlagerung erneuert, Lackierung in HEMI-Orange, 375 PS

Vmax: 205 km/h

Kraftübertragung: 727 T/F Street Fight BBM-Dreistufen-Automatik, Antriebswelle erneuert, HA Sperrdifferenzial, Heckantrieb

Fahrwerk: Gewindefahrwerk, VA Querstabilisator

Rad/Reifen: American Racing-Leichtmetallfelgen in 15 Zoll mit Cooper Cobra Radial G/T-Bereifung in 235/65 R15 und 265/60 R15

Bremsen: VA Scheibenbremsanlage, HA Trommelbremsen

Karosserie: Lackierung in Dark Tan, Mad Max-Logos auf den Türen

Innenraum: Sitze und Innenverkleidungen erneuert, Teppiche erneuert, zusätzliche Dämmmatten installiert, vier Zusatz-Rundarmaturen

Multimedia: Sony-Endstufe mit zwei 500-Watt-Subwoofern

Sonstiges: Servolenkung

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