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Dodge Challenger R/T Shaker – Die goldene Mitte

Er darf auf keinem Autotreffen fehlen und gilt auch heute noch als Evergreen unter den Muscle Cars – die Rede ist vom Dodge Challenger R/T Shaker.

Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn streng genommen gelten alle Challenger als Dauerbrenner, wenn es um Muscle oder genauer gesagt Pony Cars geht. Dabei blicken auch wir auf eine lange Geschichte zurück, denn wir hatten bereits einige zum Test zitiert.

Nun, da sich die Ära des Challenger langsam, aber sicher dem Ende neigt, haben wir noch einmal eine kleine Überraschung aus dem Ärmel gezaubert. AEC Europe, einer der größten Importeure für US-Cars, stellte uns ein besonderes Exemplar dieses Modells zur Verfügung.

Für unseren Test fuhren wir den Challenger als R/T mit 5,7 Liter großem V8 und 375 PS. Die Besonderheit? Der Protagonist verfügte über das sogenannte „Shaker Package“, welches unter anderem die große Shaker Hood auf der Motorhaube enthält. Fahrbericht.

Exterieur – Der besondere Challenger

Ja, diese „Hood“ ist schon etwas Besonderes. Schon auf den ersten Blick macht sie den Challenger noch böser, als er ohnehin schon wirkt. Die ultra geradlinige Haube mit den markanten Scheinwerfern tut nämlich schon ihr Übriges, um den restlichen Verkehr einzuschüchtern. Das in der Motorhaube klaffende Loch, aus welchem dann Mr. Shaker herausragt, ist dann quasi das i-Tüpfelchen.

dodge challenger r/t shaker – die goldene mitte

Der Challenger wirkt in jeder Variante bitterböse.

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Das Destroyer Grey steht dem Boliden bestens.

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Mit fünf Metern ist der Ami eine wuchtige Erscheinung…

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…und bleibt dabei stets cool.

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Auch die Heckansicht kommt herrlich oldschool daher.

Ansonsten gibt sich unser in „Destroyer Grey“ lackierter Testwagen relativ dezent – sofern man das von einem solchen Fahrzeug sagen kann. Änderungen zu dem bereits getesteten Modell R/T Scat Pack gibt es nur zwei: Dem klassischen R/T fehlt hier das „Wide Body“ Kit, welches das Pony Car bulliger wirken lässt. Außerdem gibt es aus nachvollziehbaren Gründen keine Hutze in der Haube. Dafür eben die sogenannte Shaker Hood.

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Die Shaker Hood verleiht dem Challenger einen ganz besonderen Charme.

Die von uns ebenfalls getestete SRT Hellcat XR spielt nicht nur leistungstechnisch sondern auch optisch nochmal in einer ganz anderen Liga. Da es sich hier um eine limitierte und teure Auflage handelte, bei der unter anderem die Motorhaube aus Carbon gefertigt wurde, beschränken sich die Analogien auf die Basis und den Innenraum, womit wir beim nächsten Kapitel wären.

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Interieur – Alles beim Alten

Im Innenraum des Dodge Challenger R/T Shaker geht es zu, wie in jedem anderen Challenger auch. Besonderheiten gibt es hier keine, was aber auch nicht weiter dramatisch ist. Der Beifahrer blickt auf ein kleines „Shaker“ Logo, welches unterhalb der Lüftungsdüse platziert wurde. Je nach Ausstattungslinie, gibt es dort alternativ „Superbee“, die „Höllenkatze“ oder einfach einen „Challenger“ Schriftzug.

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Im Innenraum unterscheidet sich der Shaker nicht von seinen Derivaten.

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Im Fond reisen auch Erwachsene verhältnismäßig bequem.

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Der Kofferraum schluckt mehr als der eines Golfs.

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Die Tachoeinheit verfügt noch über analoge Instrumente.

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Und auch die Bedienung geht dank physischer Tasten und Regler kinderleicht vonstatten.

Die Sitze sind nach wie vor sehr bequem und lassen Fahrer und Beifahrer auch lange Strecken problemlos abspulen. Auch im Fond gibt es für ein zweitüriges Coupé erstaunlich viel Platz, sodass auch Reisen zu viert kein Problem darstellen. Das gilt auch für den Kofferraum, der auch im R/T 467 Liter bereitstellt und dabei mehr schluckt, als ein aktueller Golf 8. Apropos Schlucken: Im nächsten Kapitel wird es so richtig interessant, da sich hier die eigentlichen Unterschiede herausstellen.

Motor und Fahreigenschaften – Shake it off

Dreh- und Angelpunkt des Dodge Challenger R/T Shaker ist sein Motor. Denn anders als in den anderen Varianten, verrichtet hier ein „nur“ 5,7 Liter großer V8 seine Arbeit. Die Leistung beträgt 375 PS, das maximale Drehmoment liegt bei 542 Newtonmetern. Natürlich kommt auch hier die bewährte Achtgang-Automatik zum Einsatz. Heckantrieb gilt ebenfalls als gesetzt. Hier macht nur der Challenger SXT (respektive „GT“) eine Ausnahme. Denn dieser wird mit einem 3,6 Liter großen Pentastar Motor angetrieben, der mit 303 PS und 363 Newtonmeter Vorlieb nimmt. Diese Version wird mit Allradantrieb ausgeliefert, was in der Riege der Pony Cars eine absolute Ausnahme darstellt.

Doch zurück zu unserem Protagonisten. Der „kleine“ V8 im R/T gibt sich nach dem Starten erst einmal akustisch zurückhaltend. Dies hält in niedrigen Drehzahlen auch an. Friedlich, aber präsent grummelnd, erschleicht sich der Challenger seine ersten Meter mit einer gewissen Lässigkeit, die auch die meisten anderen Derivate vorweisen können – mit Ausnahme der Hellcat-Versionen.

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Unter der Haube sitzt der 5,7-Liter-V8.

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Die Motorhaube grüßt beim Öffnen mit dem Shaker-Schriftzug.

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Die Gangwahl erfolgt noch über einen echten „Schubhebel“.

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Die Brembo-Bremsen gaben keinerlei Anlass für etwaige Kritik.

Doch hier ist diese Lässigkeit noch ausgeprägter. In der Stadt zeigt sich das Pony Car ebenfalls von seiner entspannten Seite, sodass Flanieren über Boulevards kein Problem sind. Die Soundkulisse bleibt dabei stets im Hintergrund. Wer mehr Klang möchte, kann aber auch hier auf eine Klappen-Abgasanlage zurückgreifen, was den Sound auf Knopfdruck deutlich präsenter werden lässt.

Abseits der Stadt erfahren wir im wahrsten Sinne des Wortes, dass das 5,7-Liter-Triebwerk doch einen deutlichen Unterschied zum 6,4-Liter-Hemi aufweist. Denn während wir im 6,4er Modell bei quasi jedem Durchbeschleunigen mit Schlupf zu kämpfen hatten, ist dies beim 5,7er nicht der Fall. Die 375 PS sind munter, schlagen aber nicht so brachial zu Buche, dass die Hinterräder um Traktion ringen. Das mag vor allem Leuten gefallen, die noch nicht allzu viel Erfahrung mit Hecktrieblern haben, sich aber dem Bann des Challenger nicht entziehen können.

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Der Beifahrer blickt auf einen kleinen Shaker-Schriftzug.

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Als „Shaker“ basiert der Challenger auf dem R/T.

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Der Sound des Pony Cars ist relativ dezent.

Auch auf der Autobahn machte der Achtender einen guten Job. Klar, der Vortrieb ist jenseits der 150 Sachen nicht mehr so vehement, doch verstecken muss sich der Shaker damit noch lange nicht. Apropos Shaker: Ein witziger Effekt beim Beschleunigen ist die wackelnde Hood. Auf diese Weise wird dem Fahrer wie auch dem Beifahrer immer wieder auf imposante Weise vorgeführt, wie viel Kraft gerade im Spiel ist. Und das ist aus unserer Sicht martialisch, oldschool und cool.

Der Verbrauch des Dodge Challenger R/T Shaker wird vom Hersteller mit 13 Litern pro 100 Kilometer Fahrstrecke angegeben. In unserem Drittelmix konsumierte der Shaker gerade einmal 12,5 Liter und damit sowohl einen halben Liter weniger als angegeben als auch einen halben Liter weniger als der stärkere R/T Scat Pack mit 6,4er-V8. Vollgasorgien enden natürlich in Verbräuchen jenseits der 18 Liter, während der 5,7er auf unserer Sparrunde gerade einmal 8,2 Liter konsumierte.

Ausstattung, Komfort, Sicherheit im Dodge Challenger R/T Shaker

Auch als Shaker rollt der Challenger üppig ausgestattet zum Kunden. Wir befassen uns an dieser Stelle ausschließlich mit der Ausstattung, die der Kunde erwirbt, wenn er ein bereits homologiertes Fahrzeug aus dem Hause AEC Europe erwirbt. Denn dann gibt es nämlich eine reichhaltige Serienausstattung, die kaum Wünsche offen lässt.

So wartet auch unser Shaker mit 20-Zoll-Rädern, roten Bremssätteln, Regensensor, Bi-Xenon-Scheinwerfern und einem adaptiven Tempomaten vor. Auch an Bord war das bereits bekannte UConnect Infotainment, welches allerdings mittlerweile schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Das stört nicht weiter, wenn man nicht besonders technikaffin ist. DAB+ gibt es übrigens leider immer noch nicht.

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Das Uconnect ist nicht topaktuell, aber intuitiv zu bedienen.

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Das Bild der Rückfahrkamera nimmt den gesamten Zentralbildschirm ein.

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Die Heckleuchten emittieren ihr Licht aus Dioden.

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Die Bi-Xenon-Scheinwerfer leuchten die Fahrbahn prima aus.

Als sehr gut dürfen immer noch die Sitzheizung und -belüftung gelten, die sich im Test nichts zu Schulden kommen ließen. Auch eine sehr gut arbeitende Lenkradheizung ist an Bord des Dodge Challenger R/T Shaker. Ein Lob verdienen ebenfalls die Bi-Xenon-Scheinwerfer, die trotz ihrer Technik noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Sie erleuchteten die Fahrbahn großzügig und homogen. Und auch die Helligkeit gab keinen Anlass für Kritik.

Optional – und im Testwagen verbaut – steht ein Soundsystem aus dem Hause Harman/Kardon zur Verfügung. Wie auch schon im Challenger R/T Scat Pack getestet, gibt sich die Musikanlage auch hier keine Blöße und sorgt für angenehme Klänge, wenn der V8 – beispielsweise bei einer längeren Autobahnfahrt – einmal in den Hintergrund rücken soll.

Varianten und Preise des Dodge Challenger R/T Shaker

Der Dodge Challenger ist bei AEC Europe in insgesamt fünf Varianten erhältlich, die wir nachfolgend einmal auflisten:

  • Challenger SXT AWD – Ab 41.690 Euro gibt es das allradgetriebene Pony Car mit 3,6-Liter-Pentastar-V6 und 303 PS.
  • Challenger R/T – Mindestens 56.190 Euro werden für den kleinen V8 mit 5,7 Litern Hubraum und 375 PS fällig.
  • Challenger R/T Scat Pack Wide Body – Ab 69.490 Euro beginnt der Einstieg mit dem großen 6,4-Liter-Hemi-V8 und 485 PS.
  • Challenger SRT Hellcat Jailbreak – Für die Hellcat werden mindestens 106.190 Euro fällig. Dafür gibts 717 diabolische PS und einen aufgeladenen 6,2-Liter-V8.
  • Challenger SRT Hellcat Redeye Jailbreak – Ab 119.490 Euro hat die Katze rote Augen und offeriert 807 Höllen-PS und ein maximales Drehmoment von sagenhaften 959 Newtonmetern.

Die von uns getestete Version basiert auf dem Modell R/T und wurde zusätzlich mit dem Shaker Package ausgerüstet. Der Preis hierfür liegt bei 60.590 Euro.

Fazit zum Dodge Challenger R/T Shaker

Der Dodge Challenger R/T Shaker erwies sich im Test als ausgewogenes Pony Car, welches keinen Deut in seiner Erscheinung einbüßt, dafür jedoch auch für eine Klientel geeignet ist, die bis dato noch keine oder kaum Erfahrung mit potenten, heckgetriebenen Sportwagen hat.

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Ideal für Einsteiger: Der Dodge Challenger R/T Shaker.

Den Shaker dabei als gutmütig zu bezeichnen, wäre unter Umständen etwas übertrieben. Doch insgesamt zeigte das Gesamtpaket ein doch gelungenes Bild von einem Auto, dem meist – völlig zu Unrecht – eine extremer Durst und ein unzumutbares Fahrverhalten nachgesagt wird. Dies können und wollen wir mit Nachdruck negieren.

Hinzu kommt der Preis von rund 60.000 Euro, der den Einstieg in die V8-Welt auch für den Otto-Normal-Verbraucher erschwinglich macht. Wir raten daher allen Interessenten eine Probefahrt an. Denn ob Fahrzeuge dieser Art noch eine (lange) Zukunft vor sich haben, steht in den Sternen.

Text / Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 6D

Pro & Contra

Pro:

  • günstiger Einstiegspreis
  • brachiale Optik
  • großzügige Platzverhältnisse

Contra:

  • bei sportlicher Fahrweise hoher Verbrauch
  • etwas in die Jahre gekommenes Infotainment
  • kein DAB+

Konkurrenz: Ford Mustang, Chevrolet Camaro

Technische Daten: Marke Modell Bezeichnung

  • Farbe: Destroyer Grau
  • Fahrzeugklasse: Sportwagen
  • Länge x Breite x Höhe (m): 5,01 x 1,99 x 1,46
  • Radstand (mm): 2.950
  • Antrieb: Achtzylinder V-Motor
  • Hybridart: —
  • max. Leistung: 277 kW (375 PS)
  • max. Drehmoment (Nm): 542
  • Hubraum (ccm): 5.654
  • Getriebe: Achtgang-Automatik
  • Antriebsart: Hinterachse
  • Durchschnittsverbrauch (WLTP) (l/100km): 13,0
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz) (l/100km): 12,5
  • CO2-Emissionen (Werksangabe in g/km): 294
  • Abgasnorm: Euro 6-ISC-FCM
  • Höchstgeschwindigkeit (km/h): 250
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h (sec): 5,1
  • Wendekreis (m): 11,4
  • max. Bodenfreiheit (mm): 131
  • max. Kofferraumvolumen (l): 467
  • Leergewicht (kg): 1.895
  • Zuladung (kg): 605
  • Tankinhalt (l): 70
  • Kraftstoffart: Super E10
  • Neupreis des Testwagens (Euro inkl. MwSt.): 60.590 Euro (Basispreis: 41.690 Euro)

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