Xpeng

Xpeng kündigt 800-kW-Schnelllader namens S5 an

Damit soll man in fünf Minuten Strom für über 300 km nachladen können

xpeng kündigt 800-kw-schnelllader namens s5 an

Selbst gute Schnelllader wie die von Ionity bieten nicht mehr als 350 kW Ladeleistung. Mit mehr als dem Doppelten trumpft die neue Säule des chinesischen Autoherstellers Xpeng auf: Der als S5 bezeichnete Gleichstrom-Lader bietet bis zu 800 kW.

Nach der Pressemitteilung soll die neue flüssigkeitsgekühlte Ultraschnellladestation im dritten Quartal 2024 auf den Markt kommen – vermutlich aber nur in China. Die “Plug-in-Startzeit”, also wohl die Zeit zwischen dem Einstöpseln und dem Beginn des Ladevorgangs, soll weniger als 13 Sekunden betragen. Die Säule liefert bis zu 800 Ampere bei bis zu 1000 Volt – multipliziert ergibt das die genannten 800 kW. Damit kommt der Lader fast schon an die Leistung des Megawatt-Charging-Systems MCS heran, das für das Laster entwickelt wird.

Der Porsche Taycan lädt mit bis zu 320 kW

Damit soll man pro Sekunde Strom für bis zu einen Kilometer nachladen können, oder in fünf Minuten Strom für über 300 km, wie He bei einer Online-Veranstaltung sagte. Voraussetzung ist natürlich ein Auto, das so viel Ladeleistung verkraftet. Selbst schnell ladende 800-Volt-Autos wie der Porsche Taycan können nur 320 kW verarbeiten – dabei wird die Stromstärke vermutlich auf 400 Ampere begrenzt, denn 800 Volt mal 400 Ampere ergeben 320 kW.

Die Xpeng-Säule verfügt auch über eine “intelligente” Ladestatusanzeige und einen Leckstromschutz (“full-circuit leakage protection”). Unter Leckströmen versteht man Ströme, die über nicht vorgesehene Pfade fließt. Bei einer Fehlfunktion kann der Strom innerhalb von Millisekunden abgeschaltet werden.

Xpeng G6: Soll an chinesischen S4-Ladern mit 480 kW laden können

Xpeng betreibt in China ein eigenes Ladenetz, das Ende Juli 2024 aus über 1.600 Stationen bestand, darunter 1.000 Schnelllader. Bis 2026 will das Unternehmer 10.000 Ladestationen haben, darunter 4.500 extrem schnelle mit Flüssigkühlung. Der bislang schnellste Lader von Xpeng ist der vor zwei Jahren vorgestellte S4 und bietet bis zu 480 kW. Dabei ist laut CnEVPost der Strom auf 670 Ampere limitiert, womit sich eine maximale Spannung von 716 Volt ergibt. Der chinesische Xpeng G6 soll diese 480 kW nutzen können.

Auch Konkurrent Nio hat (neben den bekannten Batteriewechselstationen) eigene Schnelllader entwickelt. Beim Nio Day Ende 2023 stellte das Unternehmen 640-kW-Schnellader vorgestellt. Hier ist der Ausgangsstrom auf 765 Ampere limitiert. Damit soll der 100-kWh-Akku von Nio in nur 12 Minuten von 10 auf 80 Prozent gebracht werden können.

Nio verfügt in China über 2.306 Schnelllade-Stationen mit 10.532 Säulen und 1.619 Destination-Charging-Stationen (vermutlich Wechselstrom-Lader an Hotels, Restaurants etc. ähnlich wie die Destination Charger von Tesla) mit 12.385 Säulen.

Auch Li Auto baut ein eigenes Ladenetz auf. Bislang gibt es allerdings erst 701 Schnelllade-Standorte. Bis Ende 2024 sollen daraus rund 2.000 Stationen werden, Ende 2025 dann 5.000.

Unter dem Strich

Die besten Elektroautos auf dem deutschen Markt brauchen heute 18 Minuten für den Standard-Ladevorgang von 10 bis 80 Prozent SoC. Dabei werden an 800-Volt-Säulen bis zu 320 kW Ladeleistung erreicht. Schneller geht es mit mehr Spannung und/oder mehr Stromstärke. Der neue S5-Lader von Xpeng bietet bis zu 1.000 Volt und 800 Ampere.

Ob das die Zukunft ist? Wir denken, 18 Minuten Ladezeit wären schon ausreichend. Wenn die Authentifizierung per Plug&Charge reibungslos klappt, könnte man beim Tanken sogar schneller sein als mit dem Verbrenner, bei dem man manchmal noch an der Kasse Schlange stehen muss …

Quelle: Xpeng, CnEVPost (S5), CnEVPost (S4)

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