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Chinesischer E-Auto-Hersteller Xpeng plant Standort in Europa und will so die EU-Strafzölle reduzieren

chinesischer e-auto-hersteller xpeng plant standort in europa und will so die eu-strafzölle reduzieren

Seit einem Jahr besteht eine Partnerschaft zwischen Xpeng und Volkswagen.

Seit einem Jahr besteht eine Partnerschaft zwischen Xpeng und Volkswagen.

Der chinesische Elektrofahrzeughersteller Xpeng sucht einen Produktionsstandort in Europa. Dort will das Unternehmen nach Informationen von “Bloomberg” auch ein großes Datenzentrum errichten. Damit will der Partner der Volkswagen AG die Auswirkungen von Strafzöllen der EU abmildern. In der vergangenen Woche hatte die EU-Kommission bekannt gegeben, dass auf chinesische E-Autos in Zukunft Importzölle von bis zu 36 Prozent fällig werden.

Chinesische Elektroautohersteller wollen in Europa produzieren

Momentan befindet sich Xpeng Inc. noch am Anfang des Auswahlprozesses eines geeigneten Standortes. Wie CEO He Xiaopeng in einem Interview mit Bloomberg erklärte, sei dieses Vorhaben Teil der geplanten Lokalisierung der Produktion. Der Hersteller wolle demnach Kapazitäten in Gebieten mit „relativ geringem Arbeitsrisiko“ aufzubauen. Das beinhalte Xiaopeng zufolge auch die Einrichtung eines großen Datenzentrums in Europa.

Xpeng wäre nicht der erste Elektroautohersteller aus China, der plant, eine Produktionsstätte in Europa aufzubauen. Auch BYD, Chery Automobile und Zeekr wollen ihre Produktion in der Region aufbauen, um die Auswirkungen der europäischen Zollpolitik zu minimieren. Wie die EU-Kommission in der vergangenen Woche mitteilte, sollen spätestens ab Oktober Strafzölle in Höhe von bis zu 36,3 Prozent auf chinesische Elektroautos erhoben werden. Xpeng wird darüber hinaus mit einem zusätzlichen Zoll von 21,3 Prozent belegt.

Handelsstreit stellt Chinas Elektroautohersteller vor Probleme

Die höheren Abgaben würden die Strategie von Xpeng nicht beeinträchtigen, behauptet CEO Xiaopeng. Dennoch räumte er ein, dass Gewinne aus EU-Ländern dadurch sinken könnten. Doch die Strafzölle aus Europa sind nur ein Teil des globalen Handelsstreits, in dessen Zentrum Elektroautos aus China stehen. Nach den USA hat nun auch Kanada Zölle auf chinesische E-Autos verhängt, die bis zu 100 Prozent betragen können.

Eine schwierige Situation für Xpeng: Die handelspolitischen Maßnahmen verstärken die unternehmerischen Herausforderungen des zehn Jahre alten Herstellers zusätzlich. Denn auch in China selbst läuft es für den E-Auto-Produzenten nicht gerade rosig. Schleppende Inlandsverkäufe, Streitigkeiten bei der Produktionsplanung und ein langwieriger Preiskrieg auf dem chinesischen Markt – der Aktienkurs hat sich seit Anfang des Jahres mehr als halbiert.

Im ersten Halbjahr dieses Jahres hatte der Automobilhersteller rund 50.000 Fahrzeuge ausgeliefert, was gerade einmal 20 Prozent des monatlichen Absatzes von BYD entspricht. Auch der prognostizierte Umsatz für das laufende Quartal blieb laut dem jüngsten Quartalsbericht deutlich hinter den Erwartungen zurück.

Zusammenarbeit mit Volkswagen

Doch es läuft nicht alles schlecht. So besteht seit einem Jahr eine Partnerschaft mit Volkswagen. Hunderte von Mitarbeitern des deutschen Automobilherstellers arbeiten mittlerweile in der Firmenzentrale in Guangzhou. Außerdem gäbe es laut Xiaopeng regelmäßige Treffen auf Managerebene. Die Zusammenarbeit komme Xpeng vor allem im Hinblick auf das Management komplexer Lieferketten zugute. So stieg die Bruttomarge des chinesischen Autoherstellers im zweiten Quartal auf 14 Prozent.

skö

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