- Standort Deutschland: Ist „German Engineering“ überhaupt noch relevant?
- puls Marktforschung wollte es genauer wissen
- Überraschende Ergebnisse?
- Das Bild dreht sich bei der Elektromobilität
- BugZappa: Power is nothing without control
- Die Viertelmeile: gehts nun schneller?
- ECC | Pikes Peak race car Ep13 : Drag Racing mit voller Leistung
- Joint Ventures: XPENG und VW-Konzern geben „Gas“ ab 2026
- Erstes gemeinsames Fahrzeug innerhalb von 24 Monaten
- Weitere Zusammenarbeit nicht ausgeschlossen
Standort Deutschland: Ist „German Engineering“ überhaupt noch relevant?
Der Standort Deutschland sei besser als sein Ruf und werde furchtbar schlecht geredet. In Wahrheit sind nur die Nachrichten übel. So ähnlich argumentierte vor ein paar Monaten Robert Habeck. Die Fanblase des Wirtschaftsministers goutierte das natürlich. Alles halb so schlimm.
puls Marktforschung wollte es genauer wissen
Wie denken die Deutschen über deutsche Autos? Wie wichtig ist es, dass in Deutschland gefertigt wird? Die kurze Antwort: sehr wichtig. Tatsächlich entwickelt sich der deutsche Automarkt von der Spielwiese etablierter deutscher Automarken hin zu einem „Tummelplatz“ für Quereinsteiger aus aller Herren Länder. Technologien wie Elektromobilität, Konnektivität und autonomes Fahren bieten neuen Playern z.B. aus China, Korea oder den USA aktuell auch im „Autoland Deutschland“ neue Chancen. Vor diesem Hintergrund hat die Nürnberger Marktforschung puls bei 1002 Personen, die eine Autoanschaffung planen oder vor kurzem getätigt haben nachgefragt, welche Relevanz „Made in Germany“ für Autokäufer aktuell noch hat.
Überraschende Ergebnisse?
Auf der anderen Seite kommen laut Studie für erstaunliche 76% der Autokäufer die besten Autos aus Deutschland. Von daher sind die Bezeichnungen „engineered“ oder „manufactured“ in Germany wohl Verkaufsargumente mit Potenzial. Dies hat Opel Chef Florian Hüttl wohl erkannt, wenn er davon spricht, dass sich Opel durch „German Engineering für alle“ auszeichnet.
Das Bild dreht sich bei der Elektromobilität
Wenn es um die Herkunft der besten Elektroautos geht, „schnellen“ laut puls Studie allerdings die USA mit 13 und China mit 29% regelrecht nach oben. „Weil Deutschland als Herkunftsland der besten Elektroautos mit 31% nur noch knapp vor China liegt, gibt es bei diesem Thema wohl Kompetenzpotenzial“, kommentiert puls Geschäftsführer Dr. Konrad Weßner die Ergebnisse. Bemerkenswert ist auch, dass für 55% die klimafreundlichsten Autos aus Deutschland kommen. Dies könnte daran liegen, dass den mit der deutschen Automobilindustrie eng verbundenen Verbrennern ebenfalls Klimafreundlichkeit insbesondere dann zugesprochen wird, wenn sie mit Non-fossilen Kraftstoffen betankt werden. Vor dem Hintergrund der nach wie vor hohen Relevanz von Made in Germany bei Autos empfiehlt puls Chef Weßner Automarken und Händlern, die Kunden aktiv darüber aufzuklären, dass und welche Fahrzeugkomponenten aus Deutschland kommen.
e-engine meint: Das Ergebnis überrascht in zweifacher Hinsicht eigentlich wenig. Denn bei den Verbrennern verabschiedet sich Deutschlands Selbstbild regelmäßig vom Rest der Welt. Die heimische Autoindustrie macht eben, so die Meinung vieler hierzulande, immer noch die besten Autos. Bei den Stromern, die nur bei uns derzeit einen schwierigeren Stand haben, dreht sich das Bild. Dabei arbeiten selbst chinesische Elektro-OEMs mit zahlreichen Komponenten von deutschen Zulieferern wie Bosch. Bestes Beispiel ist BYD, das einer der besten Kunden des Traditionszulieferers ist. Auch Teslas haben viele deutsche Komponenten verbaut und ohne den Zukauf deutscher Mittelständler, wäre die Musk-Company nicht so schnell so weit gekommen.
Also kein Grund zur Sorge? Im Gegenteil. Sowohl das CAM (Center of Automotive Management) als auch puls sehen einen sich verstärkenden Trend bei Elektroautos zugunsten Chinas. Hier sind nur mit 31 % viel zu wenige davon überzeugt, dass aus Deutschland die besten Stromer kommen. Immer mehr glauben, dass die Chinesen hier die Nase vorne haben. Dass das Bild verzerrt sein könnte, zeigen aber die Werte für Japan (11 %) und Südkorea (5 %). In der Branche ist es ein offenes Geheimnis, dass gerade die japanischen Marken von allen fernöstlichen Marken technologisch bei Elektroautos am meisten hinten liegen …
BugZappa: Power is nothing without control
Ja, ja, schon klar. Die Headline hatten wir vor ein paar Tagen. Hier allerdings gehts nicht um Werbung oder einen mißglückten Goodwood Hillclimb. Bug Zilla ist wieder da und diesmal will man mit 100 % Leistung ins Drag Race gehen.
Die Viertelmeile: gehts nun schneller?
1.000 PS? In der letzten Episode startete der BugZappa noch mit rund 700 PS also rund 70 % der Leistung. Das Ergebnis war eine 11.1 Sekunden-Zeit für die Viertelmeile. Nun startet Richard von ECC (Electric Classic Cars) mit den vollen 1.000 PS und verspricht sich eine niedrige 10-Sekunden-Zeit. Dummerweise ist ihm die Physik dazwischengekommen. Die Traktionskontrolle kriegte die PS nicht auf den Track. Trotzdem war der nun fertig entworfene Pseudo-VW schneller als das letzte Mal. Allein die Lackierung sollte den Bug schon schneller machen, wie der Kameramann aus dem Off einwarf. Launige 11 Minuten für Tüftler …
ECC | Pikes Peak race car Ep13 : Drag Racing mit voller Leistung
Joint Ventures: XPENG und VW-Konzern geben „Gas“ ab 2026
XPeng und der Volkswagen Konzern haben heute bekannt gegeben, dass man gemeinsam eine branchenführende E/E-Architektur für alle in China produzierten Fahrzeuge entwickeln werde, die auf der China Main Platform (CMP) und der Modular Electric Drive Matrix (MEB) Plattform von Volkswagen basieren. Die Unterzeichnung des Rahmenvertrags bedeutet nicht nur die zügige gemeinsame Entwicklung der E/E-Architektur in China durch die Parteien, sondern ebnet auch den Weg für eine mögliche Ausweitung der Zusammenarbeit bei der E/E-Architektur.
Erstes gemeinsames Fahrzeug innerhalb von 24 Monaten
Im Rahmen der technischen Zusammenarbeit im Bereich der E/E-Architektur haben XPENG und die Volkswagen Gruppe Projekthäuser in Guangzhou und Hefei eingerichtet, in denen Ingenieure beider Parteien eng zusammenarbeiten und den Entwicklungsprozess der E/E-Architektur beschleunigen. Diese enge technische Zusammenarbeit im Rahmen des Projekthauses ermögliche es, so die Parteien, dass das erste Fahrzeug mit der gemeinsam entwickelten E/E-Architektur innerhalb von etwa 24 Monaten in Produktion gehen kann, was ein Beweis für das umfassende Vertrauen und Engagement in der strategischen Partnerschaft zwischen Volkswagen und XPENG sei.
Weitere Zusammenarbeit nicht ausgeschlossen
Darüber hinaus werden XPENG und der Volkswagen Konzern im Rahmen dieses Rahmenvertrages aktiv nach weiteren Möglichkeiten der Zusammenarbeit suchen, um den Umfang der Nutzung der gemeinsam entwickelten E/E-Architektur zu erweitern. Beide Parteien sehen die Möglichkeit, eine solche Zusammenarbeit zu intensivieren und die Partnerschaft weiter auszubauen.
„Die Zusammenarbeit in der E/E-Architektur ist der dritte große Meilenstein, den wir innerhalb eines Jahres in unserer langfristigen strategischen Partnerschaft mit dem Volkswagen Konzern erreicht haben. Dank des Vertrauens, das zwischen Volkswagen und XPENG aufgebaut wurde, und des Engagements der Ingenieure beider Parteien konnten wir unsere gemeinsamen Projekte zügig durchführen und erhebliche Synergien realisieren. Ich freue mich darauf, unsere technologische Zusammenarbeit und unsere strategische Win-Win-Partnerschaft weiter auszubauen“, sagte Xiaopeng He, Chairman und CEO von XPENG.
Ralf Brandstätter, Mitglied des Vorstandes der Volkswagen AG für China, sagte: „Die raschen Fortschritte in der engen Zusammenarbeit zwischen dem Volkswagen Konzern und XPENG unterstreichen das große Potenzial dieser Partnerschaft. Mit der gemeinsamen Entwicklung einer hochmodernen E/E-Architektur, in die beide Partner ihre technologische Kompetenz einbringen, gehen wir nun gemeinsam den nächsten Schritt. Für uns bei Volkswagen ist dieses Projekt auch der nächste Meilenstein in der konsequenten Umsetzung unserer Strategie „in China für China“ – mit einem klaren Fokus auf chinesische Kunden und technologische Innovationen. Ab 2026 werden alle vollelektrischen Fahrzeuge der Marke Volkswagen in China mit dieser sehr leistungsfähigen und effizienten Architektur ausgestattet sein.“
e-engine meint: Der chinesische Markt ist für VW einer der wichtigsten Märkte überhaupt. Die Nachhilfe von XPeng könnte hier die Wettbewerbsfähigkeit für Wolfsburg, die zuletzt gelitten hat, wieder herstellen – und das mit „Chinageschwindigkeit“.
Tatsächlich gilt die Übernahme der E/E-Architektur für ALLE VW-Fahrzeuge in China (inklusive CMP+, MEB+ und die beiden B-SUVs, die auf der G9 platform basieren), also auch die, die in Zukunft bei SAIC-Volkswagen, FAW-Volkswagen und Anhoui Volkswagen gefertigt werden. Zudem werden Volkswagen China Technology Co (VCTC), CARIAD China und XPeng gemeinsam die China Electronic Architecture (CEA), die ab 2026 die „Seele“ zukünftiger BEVs der Marke Volkswagen in China auf Basis der China Main Platform (CMP) und des MEB sein wird entwickeln.
CARIAD China wird die neueste Software-Generation für ADAS und Smart Cockpit für diese neuen BEVs entwickeln und integrieren. Funfact: Für MEB-Fahrzeuge ausserhalb Chinas gilt dies übrigens nicht, wie aus unternehmensnahen Kreisen zu vernehmen ist.
Fotos: Electric Classic Cars (Youtube-Stills), XPeng, VW Konzern, puls Marktforschung