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Volvo

Volvo EX30 Single Motor Extended Range Ultra (2024) im Test

Das kompakte Elektro-SUV soll bis zu 474 km Reichweite schaffen

volvo ex30 single motor extended range ultra (2024) im test

Kennen Sie den Begriff “Hidden Champions”? Dahinter verbergen sich Weltmarktführer, die kaum einer kennt. Nun, Weltmarktführer ist der noch recht neue EX30 von Volvo natürlich nicht. Aber erstaunlich erfolgreich, obwohl man ihn gefühlt gar nicht so häufig im Straßenbild sieht.

Dennoch konnte Volvo in Deutschland in den ersten sieben Monaten des Jahres 2024 in Deutschland 6.132 Neuzulassungen des EX30 verbuchen. Auch dadurch erreichte man einen Marktanteil von 2,2 Prozent. Die Masse an EX30 lässt sich auch daran ablesen, dass wegen eines Softwareproblems 72.000 Fahrzeuge zurückgerufen wurden. Ist der Hype berechtigt? Wir sind den Volvo EX30 Single Motor Extended Range Ultra gefahren.

Bildergalerie: Volvo EX30 Single Extended Range Ultra (2024) in Moss Yellow im Test

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Was ist das? 

Der EX30 basiert wie der Smart #1 und #3 sowie Zeekr X auf der von Geely entwickelten SEA-(Sustainable Experience Architecture)-Plattform (SEA-E, E für Entry, bis 4,30 Meter Länge). Der ellenlange Modellname lässt sich einfach aufschlüsseln: “Single Motor” für einen Elektromotor hinten. “Extended Range” für den 69-kWh-NMC-Akku. Und “Ultra” ist die höchste Ausstattungslinie. Hier die wichtigsten Daten in der Übersicht:

Schnelle Daten Volvo EX30 Single Motor Extended Range (2024)
Motor Elektromotor hinten
Leistung 200 kW / 272 PS bei 5.375 – 9.248 U/min
Drehmoment 343 Nm bei 116 – 5.375 min
Beschleunigung 5,3 Sek.
Höchstgeschwindigkeit 180 km/h
Batterie Li-Ion, 400 V, 69 kW (brutto), 64 kW (netto)
Reichweite 474 km (WLTP)
Ladedauer 26,5 Min. (10-80 %, 175 kW DC)
Stützlast 100 kg
Preis ab 44.990 Euro

Exterieur

Betrachten wir uns den EX30 von außen: Als Erstes springt das grelle “Moss Yellow” ins Auge. Diese Signalfarbe gibt es ab der Plus-Ausstattung für 650 Euro. Doch keine Angst, Volvo hat auch dezentere Lackierungen im Programm. Eine gewisse Volvo-Note ist im Design nicht zu leugnen, auffallend ist der kurze hintere Überhang. Gut: Bügeltürgriffe. Bei unserem Testfahrzeug waren die optionalen 20-Zoll-Felgen montiert.

Über das Design wollen wir nicht werten, nur so viel: Man wird auf den Wagen angesprochen. Betrachten wir die Abmessungen des EX30 in der Übersicht. Mit 4,23 Meter ist er überraschend kurz und (zum Vergleich) auf dem Niveau eines VW T-Roc. Allerdings ist der Volvo kein Leichtgewicht.

Abmessungen Volvo EX30 Single Motor Extended Range (2024)
Länge 4.233 mm
Breite 1.837 mm
Höhe 1.549 mm
Radstand 2.650 mm
Kofferraumvolumen 318 – 904 Liter
Kofferraumvolumen Frunk 7 Liter
Leergewicht 1.850 kg
Zuladung 390 kg
Anhängelast 750 kg

Interieur

Man sieht in der obigen Tabelle, was hinter den kurzen Überhängen steckt, nämlich viel Radstand. Das wirkt sich positiv auf das Platzangebot im EX30 aus, jedoch mehr in Reihe 1. Dort sitzt man bequem samt guter Ablagen, während Fond und Kofferraum etwas großzügiger sein dürften. Volvo ist stolz auf die reichhaltige Verwendung nachhaltiger und recycelter Materialien.

Je nach gewählter Ausstattung kann das Ambiente etwas billig wirken, bei unserem “Ultra” sprach uns die minimalistische Kabine aber sofort an. Auffallendstes Element ist der mittige 12,3-Zoll-Touchscreen, Anzeigen direkt vor dem Fahrer gibt es nicht. Auch kein Head-up-Display, was schön wäre.

Die Geschwindigkeit wird nämlich einzig auf dem mittigen Display angezeigt. Immerhin oben links in großen klaren Ziffern, woran man sich gewöhnen kann. Der Weisheit letzter Schluss erscheint uns aber das Anzeige- und Bedienkonzept nicht zu sein. Zum Glück setzt Volvo im Gegensatz zu Tesla noch auf klassische Lenkstockhebel. Detail am Rande: Das Harman-Kardon-Logo der Lautsprecher spiegelt sich lästig in der Scheibe.

Statt eines massiven Schlüsselelements gibt es beim EX30 nur eine Art leichten Dominostein (nicht den zum Essen), das Auto ver- und entriegelt sich automatisch und ist nach dem Einstieg auch sofort startklar, einen Anlassknopf gibt es nicht. Auffallend auch: Das nicht ganz runde Lenkrad im Stil des einstigen Austin Allegro.

Fahreindrücke

Wie fährt sich das Ganze denn nun? Ohne Frage flott, die Lenkung agiert direkt, aber gelegentlich etwas eckig. Ein One-Pedal-Modus ist über das Display aktivierbar. Sein gemessen am kompakten Format hohes Gewicht kann der EX30 nicht kaschieren, ein agiler Kurvenräuber ist er nicht. Wir raten übrigens, die meist serienmäßigen 19-Zöller zugunsten des Federungskomforts zu behalten.

Verbrauch/Preis

Natürlich hat der “Single ER” des EX30 auch einen Verbrauch und geladen werden muss er auch. Die werksseitigen 17,0 kWh auf 100 km verfehlten wir und kamen auf Verbräuche zwischen 18,5 und 19,5 kWh. Gleiches gilt für die möglichen 175 kW beim Laden, hier waren es immer noch gute 100 kW. Gut hingegen: Die 474 km Reichweite sind erzielbar und innerstädtisch sogar ausbaufähig.

Was kostet der EX30? Die günstigen Preise vom Marktstart sind Vergangenheit, der Single ER beginnt in Deutschland bei gut 45.000 Euro. Unser Testwagen käme laut Stand Ende August 2024 auf 54.915 Euro. Eine ganze Stange Geld für solch ein kompaktes Auto.

Fazit

Der Erfolg des Volvo EX30 ist durchaus verständlich, das Gesamtpaket stimmt, zudem die Reichweite. Kritik verdienen sich das Zentraldisplay und vor allem der Preis. Dieser ist gemessen an der Größe zu hoch. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es hierfür auch schon ein Tesla Model Y und Ähnliches gibt.

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