ARCHIV: Ein Volkswagen-Logo auf der New York International Auto Show in Manhattan, New York City, USA,
Hamburg (Reuters) – Nach Problemen bei der Softwareentwicklung stellt Volkswagen seine Tochter Cariad neu auf und öffnet sich stärker für die Zusammenarbeit mit Tech-Konzernen.
“Wir beschleunigen unser Tempo und öffnen uns weiter für Partnerschaften”, erklärte Konzernchef Oliver Blume. Dazu verbinde der Autokonzern seine eigenen Kompetenzen mit den besten Lösungen am Markt. Der Aufsichtsrat von Cariad beschloss am Montag außerdem einen personellen Neufanfang: Drei von vier Vorständen müssen gehen, nur der Personalvorstand bleibt. Neuer Cariad-Chef wird zum 1. Juni Peter Bosch, bisher Produktionsvorstand der Konzerntochter Bentley. Mit ihm beruft Blume einen erfahrenen Sanierer, der die Luxusmarke in den vergangenen Jahren in die Spur gebracht hat.
Dem Vorstand werde ein Gremium aus erfahrenen Managern aller Marken des Konzerns, Cariad-Experten und neuen externen Führungskräften zur Seite gestellt. In dem Transformation Board soll Cariad-Aufsichtsrat Michael Steiner, der Forschung und Entwicklung von Porsche sowie des Konzerns leitet, eine zentrale Rolle einnehmen.
Verzögerungen bei der Softwareentwicklung hatten im vergangenen Jahr zur Entlassung von Konzernchef Herbert Diess geführt. Er war Anfang September von Porsche-Chef Blume abgelöst worden, der den börsennotierten Sportwagenbauer seither in Personalunion führt. Durch die stockende Entwicklung war es bei wichtigen Fahrzeugprojekten wie dem Porsche e-Macan und dem Audi Q6 e-tron zu Verzögerungen gekommen. Blume entzerrte die Fahrzeugarchitekturen und sorgte so dafür, dass wieder Ruhe in dem Konzern einkehrte.
(Bericht von Jan C. Schwartz, redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter [email protected] (für Politik und Konjunktur) oder [email protected] (für Unternehmen und Märkte).)