Fisker

4.700 verkaufte Fisker Ocean später … - News - ELECTRIC WOW

Geschichte wiederholt sich. Das gilt auch für die Auto-Unternehmungen des Stardesigners Henrik Fisker. Wir werfen einen Blick zurück, was da eigentlich los war und wie es zur "steirischen Rekordpleite" kam.

Man schrieb das Jahr 2011, als am Rande des Ski-Weltcups im Tiroler Sölden der Fisker Karma präsentiert wurde. Der unter anderem als Designervater des rassigen BMW Z8 Roadster zu Bekanntheit gelangte Henrik Fisker hatte den aufsehenerregend gezeichneten viertürigen Sportwagen mit Plug-in-Range-Extender-Technik ersonnen, gefertigt wurde das 115.000 Euro teure Vehikel vom Auftragsfertiger Valmet in Finnland.

Wie sich die Bilder gleichen

Dem Unternehmen war kein Glück beschieden, die Produktion des Karma wurde noch 2012 eingestellt, das Unternehmen schließlich nach China verkauft.
Und Henrik Fisker? Richtete sich die Designer-Krone, ließ zwischenzeitlich mit Plänen für eine Feststoffbatterie von sich hören, und kündigte 2021 mit neuem Firmennamen schließlich den „Ocean“ an – einen zeitgemäßen, vollelektrischen großen SUV mit über 100 kWh fassender Batterie, zahlreichen pfiffigen Ideen und vollmundigem Bekenntnis zur neuen Nachhaltigkeit im Automobilbau. Mit der Umsetzung des reichweitenstarken, leistbaren BEV wurde wieder ein Auftragsfertiger betraut: Magna aus Graz erhielt den Zuschlag.

Ob es der quasi-religiösen Debatte rund um die Antriebswende geschuldet war, oder ob es am Fehlen einer „Kultur des Scheiterns“ in Österreich liegt, lässt sich nicht sagen: Jedenfalls begleiteten von Anfang an zahlreiche Unkenrufe den Fisker-Restart. Zu amerikanischen Blogs, welche das Finanzgebaren rund um das Startup in die Nähe des Kriminals rückten, gesellten sich allerhand mehr oder weniger realistische Gerüchte aus dem Magna-Umfeld. All diesen Zwischenrufen zum Trotz liefen bei Magna noch 2022 die ersten Ocean vom Band, und in Wien putzte sich im Jänner 2023 das traditionsreiche Autohaus Benda in der Simmeringer Hauptstraße als erstes Fisker-Auslieferungscenter heraus. Der Gründer selbst beehrte den Presse-Event zur Eröffnung und rührte eifrig die Werbetrommel: Was dem Tesla sein „Ludicrous“, war dem Fisker Ocean sein „California Mode“, bei dem sich alle Scheiben des Wagens (ausgenommen die Windschutzscheibe) gleichzeitig öffnen. Schon wenige Wochen nach dem Österreich-Start präsentierte Fisker weitere Modelle – vom smarten Kompaktwagen Pear über den Pick-up Alaska bis hin zum legitimen „Karma“-Erben, dem Ronin. 4.700 verkaufte fisker ocean später … - news - electric wow

Begeisterte Resonanz für den Ocean

Es schwappten bereits unheilvolle Börsennachrichten aus den USA auf den alten Kontinent herüber, als Fisker hierzulande die Strategie änderte: Statt „online only“ sollte nun doch ein erfahrener Automotive Manager den Vertrieb über ein Händlernetz steuern. Renommierte Autohäuser sprangen auf und berichteten von begeisterter Kundenresonanz für den Ocean.

In diese Meldungen hinein platzte die Bombe, dass Fisker Inc. in den USA Gläubigerschutz beantragen musste. Um handlungsfähig zu bleiben, ging auch Fisker Österreich den Weg in die Insolvenz – die „steirische Rekordpleite“ war mit Forderungen von 3,8 Milliarden Euro perfekt. Insgesamt wurden kolportiert 4.700 Stück verkauft.

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