- Fisker insolvent – es geht um viel Geld
- Enttäuschende Verkaufszahlen und ausbleibende Hilfe
- Schlechte Bewertung von YouTuber brachte Fisker ins Straucheln
Ein Fisker Ocean bei einer Präsentation.
Die sinkende Nachfrage für Elektroautos fordert ihren Tribut. Wie jetzt die Runde macht, ist der Hersteller Fisker insolvent. TECHBOOK erklärt die Hintergründe.
Fisker insolvent – es geht um viel Geld
Bevor Fisker insolvent ging, gab es noch Verhandlungen mit einem großen Autobauer über finanzielle Unterstützung. Diese sind jedoch offenbar gescheitert. Die Firma des dänischen Auto-Designers Henrik Fisker meldete daraufhin am späten Montagabend in den USA Insolvenz nach Chapter 11 an, wie das Gericht im US-Bundesstaat Delaware mitteilte und wie auch Fisker bestätigte.
Die finanzielle Situation soll sich als äußerst prekär für Fisker dargestellt haben: Der Konzern soll zwar über ein Vermögen zwischen 500 Millionen bis zu einer Milliarde US-Dollar verfügen. Dem gegenüber stünden aber Verbindlichkeiten zwischen 100 Millionen und 500 Millionen Dollar. Als Ursache erklärte ein Unternehmenssprecher, dass man aufgrund der aktuellen Herausforderungen am Automarkt und in der gesamten Wirtschaft nicht effizient arbeiten konnte.
Enttäuschende Verkaufszahlen und ausbleibende Hilfe
Die ehrgeizigen Ziele, bis 2027 eine Million Autos zu produzieren und die Produktpalette neben dem SUV Ocean um einen Kompaktwagen und einen Pickup-Truck zu erweitern, ließen sich damit nicht mehr umsetzen. Zumal sich die Absatzzahlen und die Beschaffung von Kapital in Zeiten gestiegener Zinsen als schwierig erwiesen. So verkaufte Fisker von 10.000 gebauten Ocean-Modellen lediglich 4700 Einheiten, was rasch zu betrieblicher Geldnot führte.
Hinzu kamen Probleme mit dem Bremssystem, die sogar US-Behörden auf den Plan riefen. Der österreichisch-kanadische Auftragsfertiger Magna, der für das SUV mitverantwortlich war, litt unter diesen Schwierigkeiten.
Schlechte Bewertung von YouTuber brachte Fisker ins Straucheln
Dass Fisker insolvent ist, sollte indes nicht überraschen. Denn zuvor sind schon andere amerikanische Elektroauto-Start-ups wie Proterra, Lordstown und Electric Last Mile Solutions gescheitert. Das passt wiederum gut zu vergangenen Prognosen von Branchen-Insidern. Der immense Preiskampf und die damit verbundene Intensität auf dem Elektroauto-Markt könnte in Zukunft noch mehr kleinere Hersteller die Existenz kosten.
Mit Material von Reuters