Lieferprobleme und vor allem der schwierige Markt in China setzen Mercedes-Benz schwer zu. Der Gewinn der dominanten Autosparte fällt um mehr als ein Viertel. Konzernchef Källenius senkt die Profitabilitätsziele leicht.
Mercedes-Benz steckt mit einem erneuten Absatzrückgang im Kerngeschäft Pkw weiter in einer Schwächephase. Im zweiten Quartal sank das Betriebsergebnis (Ebit) um knapp ein Fünftel (19,1 Prozent) auf vier Milliarden Euro, der Umsatz verringerte sich um 3,9 Prozent auf 36,7 Milliarden Euro, wie der Autobauer am Freitag mitteilte.
Dabei erlitt die Sparte Mercedes-Benz Cars einen Gewinneinbruch um mehr als ein Viertel (28,5 Prozent). Die bereinigte Marge vor Zinsen und Steuern – also der Anteil des Gewinns im Tagesgeschäft am Umsatz – erholte sich mit 10,2 Prozent etwas gegenüber dem bereits schwachen Jahresauftakt. Sie lag damit aber noch mehr als 3 Prozentpunkte unter dem starken Vorjahreswert.
Im zweiten Quartal waren die Verkäufe der besonders lukrativen Top-Modelle wie auch der Absatz insgesamt im Vergleich zum Vorjahresquartal gesunken, auch im wichtigen Markt China. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen hier nun mit einer Spanne von 10 bis 11 Prozent, bislang waren es 10 bis 12 Prozent gewesen. ein
Weil zugleich das kleinere Geschäft mit Vans und Transportern besser laufen soll als bislang angenommen, bekräftigte der Dax-Konzern trotz der Flaute in den ersten sechs Monaten seine Prognose im Großen und Ganzen. Insgesamt soll der Konzernumsatz das Vorjahresniveau von 153 Milliarden Euro erreichen. Das operative Ergebnis erwartet Mercedes „leicht“ unter Vorjahr – darunter verstehen die Schwaben einen Rückgang um 5 bis 15 Prozent.
In China sind derzeit die Preise für Neuwagen massiv unter Druck. Insbesondere bei Elektroautos tobt ein Preiskrieg. Auch Porsche bekam das zuletzt zu spüren. Der Sportwagenbauer stellt sich in China auf anhaltenden Gegenwind und sogar auf Stillstände in der Produktion ein.