Esteban Ocon im Alpine A524 beim Formel-1-Rennen in Ungarn 2024
Dann würde Alpine vermutlich das “Aston-Martin-Modell” nutzen und, ähnlich wie Aston Martin bisher, künftig nicht nur den Antriebsstrang, sondern auch die Hinterrad-Aufhängung und das Getriebe von Mercedes beziehen.
Für 2025 aber drängt die Zeit: Der neue Alpine-Rennwagen wird bereits seit geraumer Zeit entwickelt und ein möglicher Antriebswechsel müsste möglichst früh umgesetzt werden, damit die Designer beim Chassis nicht dazu gezwungen werden, zu viele Kompromisse einzugehen. Je eher klar ist, welcher Antrieb ins Heck kommt, umso besser für das Gesamtpaket.
Was Toto Wolff über Alpine als Kundenteam denkt
Bisher aber äußern sich weder Alpine noch Mercedes konkret zur Motorenfrage. Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat jedoch erst in Silverstone anklingen lassen, dass seine Marke einem weiteren Kundenteam offen gegenüberstehe, weil Aston Martin zur Saison 2026 aus der Mercedes-Riege ausschert und zu Honda wechselt.
“Uns gefällt der Gedanke, Aston Martin mit einem anderen Team zu ersetzen, und zwar einfach, weil du mit jedem Team so viel dazulernst”, sagte Wolff. “So, wie wir als Hersteller ausgerichtet sind, haben wir eine beschleunigte Entwicklung und bessere Zuverlässigkeit, je mehr Antriebe wir einsetzen.”
Was passiert mit der Motorenschmiede in Viry-Chatillon?
Die Frage, mit welchem Antrieb Alpine ab 2025 oder 2026 in der Formel 1 antritt, ist also eng verbunden mit dem Schicksal der Angestellten im Renault-Motorenwerk in Viry-Chatillon in Frankreich, wo seit jeher die Formel-1-Antriebe der Marke entwickelt und hergestellt werden. Das Chassis des Alpine-Teams wiederum wird in Enstone in England gebaut. Dort hat der Rennstall auch sein Hauptquartier.
Und mit Mercedes-Motoren kennt man sich dort schon aus: Bereits in der Formel-1-Saison 2015 verwendete “Team Enstone” einmalig Mercedes-Antriebe, als es unter der Bezeichnung Lotus an den Start ging. Nach nur einem Jahr aber war es damit vorbei: Renault übernahm wieder die Mehrheit am Rennstall und brachte ihn wieder als Renault-Werksteam an den Start, wie schon davor bis 2009.