Fiats großer Kleiner kommt Ende 2024 und muss sich auf dem Markt durchboxen. Auch gegen den Hyundai Inster ...
Lange klaffte eine Lücke im Markt der kleinen, erschwinglichen Elektroautos. Doch nun kommen sie langsam. Nachdem jahrelang fast ausschließlich große Modelle auf den Markt drängten, deren Preise nicht für jeden Geldbeutel geeignet waren, beginnt allmählig die Elektrifizierung der Stadtautos.
Autos, die sich im Urbanen pudelwohl fühlen, aber auch in der Lage sind, Stadtgrenzen zu überqueren. Mit angenehmen Ladezeiten und ausreichend Reichweiten für einen Wochenendausflug.
Fiat Grande Panda
So wie der Fiat Grande Panda, der am 11. Juli vorgestellt wurde und Ende des Jahres bei den Händlern stehen wird. Oder der Hyundai Inster: Ein weniger als vier Meter langes Crossover, das ebenfalls gerade erst der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Während wir also darauf warten, sie auf der Straße zu testen, treten sie hier in einem stationären Duell auf Datenbasis an.
Exterieur
Reduzierte Abmessungen brauchen eine passende Karosserie damit der Innenraum nicht leidet. Eine Aufgabe, die beide Wettbewerber scheinbar erfolgreich bewältigt haben. Der Fiat Grande Panda hat blockartige, gerade Linien, die an den Fiat Panda von Giorgetto Giugiaro erinnern, ein parallel zum Boden verlaufendes Dach und eine fast senkrechte Heckscheibe.
Viele Elemente, vor allem die ausladenden Verkleidung mit Kunststoffschutzleisten an den Profilen und den Dachträgern, bringen ihn in das Segment der City-Crossover. Das Gesamtdesign ist ausgesprochen prägnant und keineswegs anomal: Der geschlossene Kühlergrill mit quadratischen Motiven verleiht dem Italiener Charakter. Die hier und da eingestreuten Fiat- und Panda-Schriftzüge und -Logos schüren Nostalgie.
Auch der Hyundai Inster “spielt” nicht mit besonders verschlungenen Linien, sondern – wie der Grande Panda – mit der Frontpartie, die ebenfalls von gepixelten Leuchten geprägt ist. Diese wurden jedoch schlanker gehalten als die des Konkurrenten. Weiterhin befinden sich runde Scheinwerfer mit großzügigem Durchmesser in der unteren Front. Auch hier zeigen sich Crossover-Elemente: darunter Kunststoffschutzbleche, Unterfahrschutz und Dachträger.
Modell | Länge | Höhe | Breite | Radstand |
Fiat Grande Panda | 3,99 Meter | 1,57 Meter | 1,76 Meter | k.A. |
Hyundai Inster | 3,83 Meter | 1,58 Meter | 1,61 Meter | 2,58 Meter |
Interieur
Hartplastik dominiert hier aus kostengründen unangefochten das Bild, jedoch in einer scheinbar guten Verarbeitung. Die geringe Größe und der niedrige Preis – dazu kommen wir später noch – bedeuten keine Abstriche bei der Technik. Das digitale Instrument für den Fahrer ist 10 Zoll groß, das Infotainment kommt auf eine Diagonale von 10,25-Zoll. Induktives Laden von Smartphones, Klimaautomatik und diverse USB-Anschlüsse – daran mangelt es dem Grande Panda nicht.
Was das Platzangebot betrifft, so werden die fast vier Meter Gesamtlänge gut genutzt. Das Fond bietet genügend Platz für die hinten Sitzenden, das Kofferraumvolumen beträgt 361 Liter.
Fiat Grande Panda, der Innenraum
Auch der Hyundai Inster verzichtet nicht auf “große” Technik im Innenraum – an Bord informieren zwei 10,25-Zoll-Bildschirme über Daten und Infotainment. Zusätzlich gibt es diverse physische Tasten zur Steuerung von Klimaautomatik und weiteren Funktionen. Das klassische Layout wird auch hier von Kunststoffen dominiert, die sich jedoch gut anfühlen. USB- und 12-Volt-Steckdosen fehlen ebenso nicht.
Hyundai Inster, der Innenraum
Modell | Digitale Instrumentierung | Zentraler Monitor | Gepäckraum |
Fiat Grande Panda | 10,00 Zoll | 10,25 Zoll | 361/n.a. |
Hyundai Inster | 10,25 Zoll | 10,25 Zoll | 238/1.059 Liter |
Motoren
Während sich der Fiat Grande Panda und der Hyundai Inster in puncto Design und Innenausstattung kaum voneinander unterscheiden, sieht die Sache bei den Motoren ganz anders aus.
Der Grande Panda wird entweder mit einem vollelektrischen Antrieb mit 113 PS und 44 kWh-Batterie oder mit einem 1,2-Liter-Mildhybrid mit 100 PS und Automatikgetriebe erhältlich sein. Eine reine Verbrenner-Version wird es hingegen nicht geben. Die maximale Reichweite des elektrischen Fiat Grande Panda soll 320 km betragen. Eine Gleichstromladung ist bis zu einer maximalen Ladeleistung von 100 kW möglich.
Der Hyundai Inster hingegen setzt ausschließlich auf Elektromotoren. Er wird in zwei Varianten angeboten: 97 oder 115 PS mit 42 bzw. 49 kWh-Batterien und einer Reichweite von 300 bzw. 355 km. Die maximale Ladeleistung ist mit 120 kW etwas höher.
Auch Hyundai wird keinen reinen Verbrennungsmotor anbieten, einen elektrifizierten jedoch ebenfalls nicht. Allerdings könnte der kleine Koreaner in einer modifizierten Version mit dem 1,0-Liter-Turbobenziner des Casper ausgestattet werden. Vorerst ist dies jedoch nicht geplant.
Modell | Mild-Hybrid | Elektrisch |
Fiat Grande Panda | 1,2 Liter, 100 PS | 113 PS, 44 kWh |
Hyundai Inster | k.A. | 92 PS, 42 kWh 115 PS, 49 kWh |
Preise
Damit kommen wir zum wohl wichtigsten Argument beim Kauf: Wie viel kosten die beiden kleinen Stromer?
Die Preise für den Fiat Grande Panda sind noch nicht offiziell, aber bei der Präsentationspressekonferenz war von weniger als 19.000 Euro für die Hybridversion und 24.900 Euro für den Elektroantrieb die Rede. Damit bleibt der Preis, wie bei vielen Konkurrenten, zumindest knapp unterhalb der psychologischen Schwelle von 25.000 Euro.
Genau wie der Hyundai Inster: der koreanische Kleinwagen soll ebenfalls einen Preis von unter 25.000 Euro in der 42-kWh-Version bieten können.