Entschärftes Design, aber die Grundidee bleibt erhalten
Hyundai testet bereits sein großes Elektro-SUV, das auf der Los Angeles Auto Show 2021 als Concept Seven vorgestellt wurde. Das neue Topmodell mit drei Sitzreihen wird jedoch nicht Ioniq 7, sondern Ioniq 9 heißen, wie kürzlich beim CEO Investor Day des Konzerns bestätigt wurde. Neue Erlkönigbilder von Automedia zeigen das Auto nun auf einem Parkplatz in den USA.
Schon im Juli bestätigte Hyundai, dass die Serienversion noch dieses Jahr präsentiert werden soll. Zu erwarten ist wohl ein Äquivalent zum Kia EV9. Auch Genesis plant offenbar einen elektrisch angetriebenen GV90, der als Serienversion des Neolun Concept technisch ebenfalls eng verwandt sein dürfte. Erste Erlkönigbilder vom Ioniq 9 (den wir damals noch als Ioniq 7 bezeichneten), haben wir bereits vor einem Jahr veröffentlicht.
Bildergalerie: Hyundai Ioniq 9 als Erlkönig (8/2024)
Automedia
Die neuen Erlkönigbilder zeigen, dass das Design der Serienversion im Vergleich zur Designstudie Seven Concept deutlich entschärft wird. Die nach hinten absinkende Dachlinie, die dem Auto trotz der Länge Schwung verleiht, bleibt jedoch erhalten, ebenso das fast senkrechte Heck. Anstelle des sehr eckigen Radausschnitte der Studie erhält das Serienauto runde Radkästen, nur die Gestaltung darum herum erinnert an das eckige Design.
Ioniq 9 als Erlkönig mit runden Radausschnitten
Seven Concept mit eckigen Radausschnitten
Das Concept Seven hatte einen Radstand von nicht weniger als 3,20 Metern, die Serienversion dürfte der Einfachheit halber näher bei den 3,10 Metern des EV9 liegen. Demnach dürfte auch die Gesamtlänge um die fünf Meter liegen, die Höhe bei fast 1,80 Metern.
Unserer Erlkönigjägern gelangen auch zwei Bilder vom Cockpit. Sie zeigen die gewohnten zwei Querbildschirme nebeneinander und den bekannten Drehhebel rechts am Lenkrad für die Automatikmodi P, N, R und D. Das Lenkrad sieht allerdings deutlich anders aus als etwa beim Ioniq 5 Facelift. Das gleiche Lenkrad hatten im November schon Bilder aus Korea gezeigt; diese hatten auch die Wippen für die Einstellung der Rekuperation gezeigt, die auf den neuen Fotos nicht zu erkennen sind. Das neue Lenkrad soll dem des neuen Hyundai Santa Fe (Bericht bei Motor1) entsprechen, der auch eine ähnliche Monitorlandschaft hat.
Das Cockpit des Ioniq-9-Erlkönigs
Das neue Modell wird wie der Ioniq 5 und 6 auf der Konzernplattform E-GMP basieren. Bei Batterien und Antrieb dürfte sich Hyundai am Kia EV9 orientieren. Das würde bedeuten, dass das Auto eine 100-kWh-Batterie erhält, die mit einem 150-kW-Heckantrieb rund 560 WLTP-Kilometer ermöglicht, während mit dem 283 kW starken Allradantrieb etwa 510 km möglich sind.
Aufgeladen wird mit 800-Volt-Technik, das heißt sehr schnell: Die 100-kWh-Batterie des EV9 lässt sich in nur 24 Minuten aufladen. Das entspricht einer Ladegeschwindigkeit von rund 2,8 kWh/min – der Audi Q6 e-tron kommt auf bis zu 3,2 kWh/min, der neue Porsche Taycan sogar auf bis zu 3,8 kWh/min.
Der Hyundai Ioniq 9 wird das vierte Elektro-SUV der koreanischen Marke sein und wohl auch das Topmodell. Die Preise für das Kia-Äquivalent beginnen bei rund 73.000 Euro, und der Hyundai wird wohl nicht viel günstiger sein. Die Allradversion dürfte die 75.000er-Marke durchbrechen; dann wäre es der teuerste Hyundai-Stromer (noch vor dem Hyundai Ioniq 5 N für 74.900 Euro). Am anderen Ende der Palette wird demnächst noch ein fünftes Modell ergänzt, der Hyundai Inster, der unterhalb des Kona Elektro positioniert wird.
Unter dem Strich
Der Hyundai Ioniq 9 rückt näher. Zu erwarten ist ein Auto à la Kia EV9, mit ähnlicher Technik. Wo wird Hyundai eigene Akzente setzen? Natürlich beim Design, aber vielleicht auch bei der Sitzanlage. Den Kia EV9 gibt es als Sechssitzer mit drehbaren Sitzen in Reihe zwei und als Siebensitzer; vielleicht bietet Hyundai sein Modell auch als Fünfsitzer mit viel Kofferraum an.
Quelle: Automedia
