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Hyundai-Konzern: 21 Elektromodelle im Jahr 2030 geplant

Beim CEO Investor Day kündigt der Konzern an, was er in Sachen Elektromobilität vorhat

hyundai-konzern: 21 elektromodelle im jahr 2030 geplant

Beim CEO Investor Day 2024 stellte die Hyundai Motor Group (HMG) heute seine mittelfristige Strategie vor. Danach will der Konzern die derzeitige Nachfrageschwäche bei Elektroautos durch mehr Hybride und Range-Extender-Fahrzeuge kontern.

Doch Elektroautos hat man deswegen nicht abgeschrieben. Die Zahl der Elektroauto-Modelle soll schrittweise immer dann erhöht werden, wenn eine Erholung der Nachfrage absehbar ist. 2030 will man dann 21 verschiedene Stromer-Modelle anbieten. Zum Vergleich: In Deutschland bietet die Marke Hyundai derzeit drei Modelle (Kona, Ioniq 5 und 6), Kia hat vier (Niro EV, EV3, EV6 und EV9) und Genesis drei (GV60, Electrified GV70 und Electrified G80). Zusammen sind das 10 Modelle.

Pläne für den Elektroauto-Verkauf: Von heute 300.000 auf 2 Millionen Stück

Weltweit will die HMG 2030 jährlich zwei Millionen Elektroautos verkaufen und 5,55 Millionen Fahrzeuge über alle Antriebe hinweg. Damit würde der Elektroauto-Anteil bei rund 36 Prozent liegen. Derzeit liegt dieser Anteil weltweit bei sieben Prozent, in Deutschland bei etwa 17 Prozent (laut KBA-Statistik von Januar bis Juli 2024).

Bei der Volumensteigerung mithelfen sollen zwei neue Fabriken. 2026 soll ein auf Elektroautos spezialisiertes Werk in Ulsan bis zu 500.000 Autos jährlich produzieren. Schon 2024 eröffnet werden soll eine neue Fabrik namens HMGMA (Hyundai Motor Group Metaplant America). Das neue US-Werk in Georgia soll unter anderem den Ioniq 5 und Ioniq 9 fertigen. Mit der Erwähnung des Ioniq 9 steht nun endgültig fest, dass das Äquivalent zum Kia EV9 nicht Ioniq 7 heißen wird, wie es die Studie Seven Concept nahelegte, sondern eben Ioniq 9. Damit ist auch klar, dass das Modell das obere Ende der Palette markieren wird.

Als Studie “Seven Concept” genannt, soll die Serienversion Hyundai Ioniq 9 heißen

Auf der Produktseite geplant sind außerdem neue Sportmodelle von Genesis aus der Magma-Reihe sowie solche von N, der Sportabteilung von Hyundai – über einen Ioniq 6 N gibt es schon länger Gerüchte. Weder die neuen Kia-Modelle EV4 und EV5 noch die neue iM-Plattform wurden erwähnt.

Bei der Überbrückung der Nachfragedelle bei den reinen Stromern soll es ab 2027 neue Range-Extender-Modelle in Nordamerika und China geben. Der Antrieb erfolgt ausschließlich elektrisch, ein Verbrenner erzeugt über einen Generator den Strom. In Nordamerika sollen zunächst Mittelklasse-SUVs auf dieser Basis starten, in China dagegen Kompaktfahrzeuge. Eine weitere Expansion wird geprüft, Europa aber nicht explizit erwähnt.

Schema des Range-Extender-Konzepts (EREV) von Hyundai

Außerdem wird ab Januar 2025 ein verbessertes Hybridsystem (TMED II für Transmission Mounted Electric Device der 2. Generation) eingeführt, das mehr Leistung und Effizienz bietet als beim 2011 eingeführten TMED der ersten Generation im Hyundai Sonata Hybrid. Die Zahl der angebotenen Hybridmodelle soll von derzeit sieben auf 14 Modelle verdoppelt werden; auch Genesis soll künftig Hybridmodelle anbieten.

Die Batterietechnologie soll künftig immer mehr innerhalb des Konzerns beheimatet sein. Geplant sind neben NCM-Batterien (Nickel, Cobalt, Mangan an der Kathode) auch besonders günstige Lithium-Eisenphosphat-Akkus (LFP) und eine neue, erschwingliche NCM-Batterie. Diese neue Einstiegsbatterie soll zunächst in Volumenmodellen eingesetzt werden, also bei Hyundai oder Kia, nicht bei Genesis. Außerdem will Hyundai die Entwicklung eigener Festkörperbatterien vorantreiben.

Hyundais Batteriepläne: Mehr Energiedichte, neue NCM-Einstiegsbatterie und CTV-Konzept

Das Unternehmen plant außerdem die Einführung eines Cell-to-Vehicle-Systems (CTV). Bei einem CTV-System werden die Zellen wie bei Cellto-Pack (CTP) ohne Module verwendet. Im Unterschied zu CTP werden die Zellen aber nicht in einen festen Batteriekasten eingesetzt, sondern direkt in die Karosserie. Im Vergleich zu einem CTP-System soll sich so das Gewicht um 10 Prozent verringern. Bisher verwendet der Konzern allerdings noch ein konventionelles “Cell-to-Module, Module-to-Pack-Konzept”, wie zuletzt an der 100-kWh-Batterie des Kia EV9 deutlich wurde.

Zur Verbesserung der Batteriesicherheit will die Hyundai Motor Group (HMG) das Batteriemanagement auf Basis von KI-Modellen verbessern und so die Batterielebensdauer erhöhen. Darüber hinaus entwickelt der Konzern eine neue Kühltechnologie, die ab 2026 in Serie gehen soll.

Ebenfalls 2026 soll ein neues Infotainment auf Basis von Android Automotive starten und sukzessive in den Serienfahrzeugen eingesetzt werden. In der zweiten Hälfte des Jahres 2026 soll zudem ein Software Defined Vehicle (SDV) als Studie präsentiert werden, das neue autonome Fahrfähigkeiten haben und KI-Funktionen nutzen wird.

Hyundais Wasserstoff-Sparte HTWO (sprich Aitch Two, wie die englische Aussprache der Formel H2) schließlich soll ihr Angebot an Brennstoffzellensystemen erweitern, um auch Anwendungen wie Straßenbahnen/Züge, Fluggeräte, Schiffe und mehr abzudecken. 

Unter dem Strich

Die Hyundai Motor Group mit den Marken Hyundai, Kia und Genesis hat seit der Einführung der Plattform E-GMP stark auf die Elektromobilität gesetzt und mit den ersten 800-Volt-Systemen im Volumensegment den Markt revolutioniert. Die derzeit schwache Stromer-Nachfrage will man mit Range-Extender-Autos und Hybriden überbrücken, aber spätestens ab 2030 soll offenbar wieder die reine Elektromobilität im Fokus stehen.

Quelle: Hyundai, Präsentation zum CEO Investor Day

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