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Fiat 600e im Test: Kult-Kleinwagen zum Elektro-SUV aufgeblasen - So gut klappt's

Für wen ist der Fiat 600e das richtige Auto?

Wer ein lustiges Lifestyle-Objekt mit etwas mehr Platz als im 500e sucht und für den der Preisleistungsfaktor eher egal ist, der dürfte mit dem 600e glücklich werden. Die Reichweite und Ladeleistung ist für viele Alltagsfahrer und auch für gelegentliche Ausflüge mehr als genug.

Fiat-Fans, denen der 500e zu klein war, muss man vom 600e ohnehin nicht mehr überzeugen. Suchen Sie hingegen ein praktisches Mini-SUV mit Allrad und Anhängerkupplung, ist der Fiat 600e nicht die richtige Wahl. Wer sowas sucht, darf man auf den Hyundai Inster warten oder mit Dacia Spring oder Citroen e-c3 vorlieb nehmen.

Vorteile und Nachteile des Fiat 600e im Überblick

fiat 600e im test: kult-kleinwagen zum elektro-suv aufgeblasen - so gut klappt's

Moritz Diethelm

Fiat 500e: Preis, Reichweite, Höchstgeschwindigkeit, Akku, Ladeleistung

Basis-Preis 36.490 Euro
Maße 4.171 mm L x 1.781 mm B x 1.523 mm H
Leistung 156 PS
Drehmoment 260 Nm
Höchstgeschwindigkeit 150 km/h
Beschleunigung (0-100 km/h) 9
Norm-Reichweite  409 km
Gemessene Autobahn-Reichweite 239 km
Ladehub  56,2 kWh
Akku-Typ Lithium-Ionen
Maximale gemessene Ladeleistung 99 kw
Ladezeit 34 Minuten (10% auf 80%)
Sitzplätze 5
Kofferraum-Volumen 360 Liter
Antrieb Front

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Fiat 600e: Innenraum und Platzangebot

Die Formsprache des Fiat 600e schließt nahtlos an den kultigen Kleinstwagenklassiker Cinquecento an. Der Sechhunderter ist immer noch knuffig, gewinnt aber an bulliger Präsenz. Kein Wunder: Er ist deutlich größer als der Cinquecento, ein Mini-SUV eben.

Im Innenraum ist etwas so viel Platz wie in einem VW Golf. Das reicht für vier Personen und kleines Gepäck. Besonders vorne sitzt man komfortabel. Wer mehr Platz braucht, muss eine Dachbox montieren. Eine Anhängerkupplung ist allerdings nicht vorgesehen.

Der 600e zeigt sich außen wie innen rundlich, freundlich, knuffig. Das Material sieht nett aus, doch die Haptik enttäuscht. Hier gibt’s viel Hartplastik. Auch die eindrucksvollen, teuren Ledersitze mit den auffälligen “FIAT”-Stickereien sind nur Imitat, aber längst bei Autos gängig und oft als “veganes Leder” angepriesen.

Auch beim Infotainmentsystem spürt man einigen Stellen den Rotstift. Zwar gibt es eine 360-Grad-Ansicht fürs Parken, doch vorne fehlt die entsprechende Kamera. Die Park-Piepser funktionieren zudem unzuverlässig.

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Fiat 600e: Fahrdynamik, Reichweite, Verbrauch, Ladeleistung

Der Fiat 600e überzeugt vor allem aus dem Stand mit kräftigem Antritt. Sein Gewicht von 1,5 Tonnen und die vergleichsweise bescheidene Motorisierung setzen sportlichen Ambitionen aber klare Grenzen. Nur im etwas ruppigen Sportmodus entfaltet der Fiat 600e seine volle Leistung. Die harmonischeren Modi Eco und Normal drosseln die Motorleistung deutlich.

Zusätzlich zum Normalmodus bietet der Fiat 600e die stärkere Rekuperationsstufe “B” für stärkere, automatische Bremsenergie-Rückgewinnung. Dann verzögert der 600e deutlich, wenn man den Fuß vom Gas nimmt. Das gut abgestimmte Fahrwerk gefällt auch auf schlechten Straßen, nur die gefühllose Lenkung nervt etwas.

Der Italiener ist kein Auto für regelmäßige Langstrecken auf der Autobahn: Bei Richtgeschwindigkeit 130 auf der Autobahn fährt er keine 250 Kilometer weit, schließlich benötigt er hier über 23 kWh/100 km.  Das können Konkurrenten wie der VW ID.3 oder Hyundais IONIQ 6 besser.

Fiat gibt als WLTP-Reichweite 400 Kilometer an – wir kamen im Mischverkehr im Sommer 2024 auch tatsächlich an diese Reichweite heran – wenngleich ohne Klimatisierung. Der Verbrauch fällt im Drittelmix mit Landstraßen-Betonung auf unter 15 kwh/100km.

Am Schnelllader zieht der 600e bis zu 100 kW, fällt aber spätestens bei 60 Prozent deutlich ab. So ist der Italiener in einer guten halben Stunde wieder von 10 auf 80 Prozent Akkustand geladen. Klar, auch hier keine Bestwerte, aber für die gelegentliche Langstrecke mit Ladepause geht das in Ordnung. An der heimischen Wallbox zieht der Fiat 600e die üblichen 11kW und ist so in rund fünfeinhalb Stunden wieder von 0 auf 100 Prozent geladen.

Fiat 600e: Preise, Ausstattungen, Lieferzeiten

Der Fiat 600e wird aktuell in zwei Ausstattungsvarianten angeboten, die sich in Preis und Umfang unterscheiden. Die Basisversion “RED” kostet zum Testzeitpunkt rund 36.500 Euro. Mit LED-Scheinwerfern, schlüssellosem Zugang, Klimaautomatik, Smartphone-Anbindung via Android Auto und Apple Carplay, Tempomat, sechs Airbags und modernen Assistenzsystemen wie Müdigkeitswarner und Spurhalteassistent ist die Basis umfassend ausgestattet.

Die höhere Ausstattungsvariante “LaPrima” ist luxuriös und bietet zahlreiche zusätzliche Features. Extras wie eine elektrische Heckklappe, Leichtmetallfelgen, elektrisch verstell- und beheizbare Kunstledersitze, ein Navigationssystem sowie ein adaptiver Tempomat sind hier bereits serienmäßig enthalten. Mit rund 42.500 Euro ist diese Ausstattungslinie allerdings auch deutlich teurer als die Basis-Variante.

Die Basisvariante gibt’s nur in den Farben Schwarz, Weiß und Rot. Wer das schicke türkis des Testwagens oder eine andere Trendfarbe will, muss zum teureren “LaPrima” greifen.

Die Lieferfrist für den Fiat 600e liegt aktuell zwischen einer Woche und sieben Monaten. Abhängig von Anbieter, Ausstattung und Konfiguration schwankt diese Zeit stark.

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