Ferrari hat den ersten Evo-Joker für den 499P gezogen
Es handelt sich um die erste Weiterentwicklung seit dem Debüt des Ferrari 499P zu Beginn des letzten Jahres. Neben kleineren aerodynamischen Änderungen wurden vor allem die Kühlkanäle der Bremsen neu gestaltet, um die Effizienz der Kühlung zu verbessern.
Ferrari-Technikdirektor Ferdinando Cannizzo erklärte allerdings, dass das Update keine Verbesserung der Rundenzeiten bringt, sondern lediglich eine “größere Vielseitigkeit und eine einfachere Anpassung des Fahrzeugs an Strecken ermöglicht, auf denen die Bremsleistung anspruchsvoller und entscheidender ist.”
“Trotz der hervorragenden Leistung des Autos in der Saison 2023 stießen wir bei der Bremsenkühlung an Grenzen”, verrät der Italiener. “Daher haben wir im Windkanal und auf der Rennstrecke ein neues Kühlkanaldesign definiert und entwickelt, um die Strömungsverteilung zu ändern und eine höhere Effizienz zu erzielen.”
“Die Änderung wirkte sich auf die Balance des 499P aus, die wir durch Anpassungen in anderen Bereichen des Autos wieder auf den gewünschten Wert brachten. Konkret haben wir den Unterboden modifiziert, die Höhe einiger ‘Gurney Flaps’ angepasst und einen ‘Flick’ unter den Frontscheinwerfern eingeführt.”
Ferrari zieht ersten von fünf Evo-Jokern
Alle Hersteller dürfen während des Lebenszyklus eines LMH oder LMDh insgesamt fünf Evo-Joker einsetzen, um Weiterentwicklungen, welche die Leistungsfähigkeit der Fahrzeuge betreffen, vorzunehmen. Optimierungen zugunsten der Zuverlässigkeit sind freigestellt, müssen aber dennoch von den Verantwortlichen abgesegnet werden.
Das Evo-Joker-Verfahren ist allerdings nicht öffentlich, sodass selbst die Hersteller nicht erfahren, ob ihre Konkurrenten eine Weiterentwicklung vorgenommen haben. Ob sich die Verbesserungen am Ferrari 499P auszahlen, wird sich an diesem Wochenende in Brasilien zeigen. Ferrari wurde durch die BoP allerdings eingebremst und betritt in Sao Paulo, wo die WEC seit 2014 nicht mehr am Start war, zudem auch Neuland.