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Tesla: Datenleck alarmiert Behörden

Beim Elektroauto-Bauer Tesla hat es offenbar ein größeres Datenleck gegeben. Das »Handelsblatt« berichtet von 100 Gigabyte an vertraulichen Daten, die Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner betreffen.

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Tesla: Datenleck alarmiert Behörden

Der amerikanische Elektroautohersteller Tesla ist ins Visier deutscher und niederländischer Datenschutzbehörden geraten. »Der Landesbeauftragten liegen ernst zu nehmende Hinweise auf mögliche Datenschutzverletzungen durch den Automobilkonzern Tesla vor«, bestätigte ein Sprecher der brandenburgischen Landesdatenschutzbeauftragten Dagmar Hartge nach einem Bericht des »Handelsblatts«. In Brandenburg liegt Teslas deutsche Giga-Fabrik.

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Sollten sich die Hinweise erhärten, »wäre die Angelegenheit aus datenschutzrechtlicher Sicht auch wegen der großen Zahl der weltweit betroffenen Personen besonders schwerwiegend«, sagte der Sprecher dem Blatt. Aufgrund der »internationalen Dimension hat die Landesbeauftragte die niederländische Datenschutzaufsichtsbehörde bereits über den Fall in Kenntnis gesetzt.« In den Niederlanden liegt Teslas Europazentrale.

Auch Daten von Musk betroffen

Ein Informant hatte sich den Recherchen zufolge im April an die brandenburgische Behörde gewendet. »Ich bin besorgt, weil diese Daten auch in China oder Russland zugänglich sind«, habe der Informant geschrieben. Zu den Daten, die bei Tesla mutmaßlich nicht ausreichend geschützt gewesen seien, zählten demnach vertrauliche Informationen über mehr als hunderttausend Mitarbeiter, unter anderem Privatanschriften und Gehälter.

Selbst die Sozialversicherungsnummer von Firmenchef Elon Musk war offenbar abrufbar. Weitere Datensätze sollen Bankverbindungen von Kunden betreffen sowie geheime Details aus der Produktion und Hinweise auf massenhafte Probleme bei Teslas wichtigstem Projekt, dem selbstfahrenden Auto. Die betreffenden Daten hätten sich in einem Datenpaket befunden, das das »Handelsblatt« habe einsehen können.

Tesla teilte auf Anfrage mit, dass der Konzern einen Ex-Mitarbeiter verdächtige, Daten unter Verstoß gegen Geheimhaltungspflichten weitergegeben zu haben. Es sei ein »verärgerter ehemaliger Mitarbeiter«. Dieser habe »seinen Zugang als Servicetechniker missbraucht, um Informationen zu exfiltrieren.« Tesla will rechtliche Schritte gegen den verdächtigten Ex-Mitarbeiter einleiten. Das US-Unternehmen habe das »Handelsblatt« ebenfalls aufgefordert, dem Konzern eine Kopie dieser »Tesla-Files« zu übersenden und dann »alle anderen Kopien unverzüglich zu löschen«.

Die Europäische Datenschutz-Grundverordnung sieht bei Verstößen gegen den Datenschutz Bußgelder bis zu vier Prozent des weltweiten Jahresumsatzes eines Unternehmens vor. Bei Tesla wären das für 2022 bis zu 3,26 Milliarden Dollar.

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