Die Hauptversammlung des Volkswagen-Konzerns am Mittwoch ist in diesem Jahr empfindlich von mehreren Störaktionen unterbrochen worden. Bereits bei der Anfahrt zum Messegelände in Berlin erschwerten Klimaschutz-Aktivistinnen und -Aktivisten den Teilnehmenden die Anreise. An zwei Stellen blockierten laut Polizei mehrere Menschen am Morgen Straßen. Auf dem Messedamm betonierten sich die Demonstranten offenbar ein.
Die Gruppe „Letzte Generation“, die insbesondere in der Hauptstadt in den vergangenen Wochen mit Blockaden bei Autofahrenden für Unmut gesorgt hatte, veröffentlichte Bilder der Aktionen. VW sei „beispielhaft für Konzerne, die in der fossilen Industrie massiv profitieren und dabei unser aller Lebensgrundlagen zerstören“, heißt es.
Tortenwurf gegen VW-Eigentümer Wolfgang Porsche
Tortenreste kleben an dem Podium mit Wolfgang Porsche, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Porsche Automobil Holding SE, bei der Vollversammlung der Volkswagen AG. dpa
Hinter der Aktion steckt offenbar die Organisation „Wer hat, der gibt“, wie ein Thread bei Twitter nahelegt. Die Organisation hat sich Vermögensumverteilung auf die Fahnen geschrieben. Es wurden auch mit roter Farbe beschmierte „blutige“ Geldscheine unter die Anwesenden geworfen.
Nackt-Protest bei VW-Hauptversammlung gegen Werk in China
Später störte eine Aktivistin mit nacktem Oberkörper die Rede von Konzernchef Oliver Blume mit lauten Rufen und einem Plakat. Sie kritisierte das Festhalten von VW am chinesischen Werk in der Provinz Xinjiang. Protest gegen das Werk in der Region Chinas, in der die Minderheit der Uiguren massiv vom Staatsapparat unterdrückt wird, gab es auch vor dem Messegebäude.
Die halbnackt auftretende Aktivistin wurde von Sicherheitskräften aus dem Versammlungssaal geführt. Danach fuhr VW-Chef Blume mit seinen Ausführungen fort. Auch später gab es noch eine kurze Unterbrechung der Versammlung durch lautes Rufen. (cme, dpa)