Die Beta Alp 4.0 macht – irgendwo zwischen Sport-Enduro und Trialmaschine – Geländefahren ganz einfach. Wie fährt ihre Neuauflage mit dem Motor aus China?
- Die legendäre Suzuki DR 350
- Motor aus China
- Nicht barrierefrei
- Beta Alp 4.0 Test (8 Bilder)
- Nicht einstellbare Telegabel
- Erster Gang zu lang
(Bild: Ingo Gach)
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Die legendäre Suzuki DR 350
Motor aus China
Die Alp 4.0 hinterließ eine schmerzliche Lücke im Beta-Programm, doch jetzt können die Fans wieder aufatmen, es gibt eine Nachfolgerin, die wir uns gleich zum Test beim freundlichen Beta-Händler Tom Kölbach von OSK-Racing abholen. Es bleibt bei der Modellbezeichnung Alp 4.0, aber sonst ist alles neu. Der 348 cm3 große Motor stammt aus China von Guangdong Tayo Motorcycles. Der Einzylinder verfügt über Wasserkühlung, zwei Nockenwellen, vier Ventile und leistet 35 PS bei 9500/min. In Europa ist der Motor bereits bekannt, er kommt auch in diversen (Enduro-)Modellen der Marke Zontes zum Einsatz. Ihr Rahmen aus Stahlrohr ist eine Neukonstruktion, der elf Liter große Tank und die Sitzbank sind ebenfalls neu geformt. Die Verarbeitungsqualität der Beta ist durchaus solide, lediglich bei einigen Schweißnähten hätten sie sich etwas mehr Mühe geben dürfen im Beta-Werk in der Toskana.
Nicht barrierefrei
Beta Alp 4.0 Test (8 Bilder)
Beta hat eine komplett neue Alp 4.0 aufgelegt, doch das Konzept beibehalten. (Bild: Ingo Gach)
Nicht einstellbare Telegabel
Womit wir beim Fahrwerk wären. Die Dimensionen der Drahtspeichenräder sind den Offroad-Anforderungen angepasst: 21 Zoll vorne und 18 Zoll hinten. Aber eine Telegabel, statt einer Upside-down-Gabel, hat heute bei einer Enduro Seltenheitswert. Einstellbar ist sie auch nicht, bietet aber immerhin 185 mm Federweg an. Hinten lässt sich das Federbein nur in der Vorspannung verstellen und hat 195 mm Federweg. Doch nach dem ersten noch vorsichtigen Einstieg ins Gelände entpuppt sich das Fahrwerk als vertrauenswürdig. Es ist zwar eher soft abgestimmt, aber für langsame, schwierige Passagen passt es perfekt, auch die Bodenfreiheit von 270 mm lassen einen beruhigt über große Steine kraxeln, zudem panzert ein Motorschutz die Unterseite der Beta. Für Vollgaseinlagen über holprige Feldwege fehlen dem Fahrwerk zwar die Dämpfungsreserven. Bei gesittetem Umgang mit dem Gasgriff erlebt der Fahrer aber eine sehr handliche Enduro, die flott um die Kurven geht und sich präzise auf jeder noch so schmalen Spur im Gelände steuern lässt.
Erster Gang zu lang
Der Motor hinterlässt einen etwas zwiespältigen Eindruck. Einerseits reichen die 35 PS, um die 140 kg Trockengewicht in Schwung zu bringen und der Einzylinder dreht auch willig hoch, andererseits wünsche ich mir bei niedrigen Drehzahlen etwas mehr Drehmoment. Dazu kommt noch ein zu lang übersetzter erster Gang, der das Anheben des Vorderrads über Hindernisse unnötig erschwert und mit viel Kupplungseinsatz gefahren werden muss. Dafür hängt der Motor aber schön direkt am Gas. Wer ihn bei Drehzahlen hält und die Kupplung exakt dosiert, bekommt mit der Alp 4.0 viel Spaß im Gelände.