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„Wir sind traurig“ - Druck aus sozialen Medien: Harley-Davidson beendet Diversity-Initiativen

„wir sind traurig“ - druck aus sozialen medien: harley-davidson beendet diversity-initiativen

Ein Firmenschild steht vor dem Harley-Davidson-Geschäft in Oakland. Getty Images/Justin Sullivan

Harley-Davidson stoppt seine Diversity-Programme. Das Unternehmen reagiert damit auf wachsenden Druck in sozialen Medien.

Der weltbekannte Motorradhersteller Harley-Davidson hat das Ende seiner Diversity- und Inklusionsprogramme angekündigt. Laut Berichten der „Berliner Zeitung“ will Harley-Davidson künftig weniger Engagement in den Bereichen Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion zeigen.

Harley-Davidson beendet Inklusionsziele und schließt Diversity-Abteilung

Das Unternehmen gab bekannt: „Wir haben derzeit keine Diversity-Abteilung und betreiben ein solches Programm seit April 2024 nicht mehr.“ Laut Berichten des amerikanischen Nachrichtenportals CNN wird Harley-Davidson künftig keine LGBTQ+ Pride Festivals mehr sponsern und sich von der Human Rights Campaign, einer führenden LGBTQ+ Interessenvertretung, zurückziehen.

Das Unternehmen erklärte zudem, dass es alle seine Sponsoring-Verträge und externen Partnerschaften überprüfen und gegebenenfalls beenden werde. Das Unternehmen verfolge zudem keine Einstellungsquoten und Ziele für Lieferantenvielfalt mehr.

„Wir sind traurig über die negativen Äußerungen in den sozialen Medien in den letzten Wochen“, heißt es in der Stellungnahme, die der Motorrad-Hersteller auf X (ehemals Twitter) veröffentlichte. Das Unternehmen wolle sich in Zukunft „ausschließlich auf das Wachstum des Motorradsports konzentrieren.“

 

Rechte Aktivisten, Politiker und Musk übten Druck auf Unternehmen aus

Grund für die Entscheidung seien zunehmende negative Äußerungen in den sozialen Medien, die darauf abzielten, die Harley-Davidson-Gemeinschaft zu spalten, heißt es in einer offiziellen Stellungnahme des Unternehmens. CNN berichtet, dass Harley-Davidson besonders unter dem Druck des konservativen Aktivisten Robby Starbuck stand, der seine mehr als eine halbe Million Follower gegen die Politik des Unternehmens mobilisierte.

Starbuck und seine Unterstützer, darunter auch X-Chef Elon Musk und rechtsgerichtete Politiker, kritisierten die Teilnahme des Unternehmens an LGBTQ-Programmen und -Initiativen. In sozialen Medien zählte Starbuck diverse Beispiele auf, wie Harley-Davidson angeblich „woke“ geworden sei.

Auch Microsoft verkleinert Diversity-Team

Bereits vor wenigen Wochen kündigte der Tech-Konzern Microsoft an, Teile seines Diversity-Team zu entlassen. Zuvor war fälschlicherweise das Gerücht entstanden, Microsoft plane seine ganze Diversitätsabteilung kurz nach dem Pride-Month zu entlassen. Nach starker Kritik äußerte sich das Unternehmen in den sozialen Medien und wies die Vorwürfe von sich. Entlassen wurden aus dem Team jedoch am Ende lediglich zwei Mitarbeiter.

In einer Pressemitteilung heißt es: „Unsere D&I-Verpflichtungen bleiben unverändert bestehen. Unser Fokus auf Vielfalt und Inklusion ist unerschütterlich und wir halten an unseren Erwartungen fest, legen Wert auf Verantwortlichkeit und konzentrieren uns weiterhin auf diese Arbeit.“

Nach dem Tod von George Floyd 2020 hatten viele Technologieunternehmen, darunter auch Microsoft, Zusagen zur Förderung von Vielfalt gemacht. Microsoft hatte damals angekündigt, bis 2025 die Zahl schwarzer und afroamerikanischer Führungskräfte zu verdoppeln. Ob das Ziel erreicht wird, bleibt unklar.

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