Auto

SPD will Klein- und Mittelklasse-Elektroautos stärker fördern

spd will klein- und mittelklasse-elektroautos stärker fördern

Bild: Opel

Die SPD spricht sich im Bundestag angesichts der Probleme der Autobranche für gezieltere Impulse für das schleppende Geschäft mit Elektroautos aus. Fraktionsvize Detlef Müller sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Geprüft werden muss auch, inwiefern zielgenau Klein- und Mittelklasse-E-Autos europäischer Hersteller nach französischem Vorbild gefördert werden können, um einen Beitrag zur Antriebswende und Stärkung der Automobilindustrie zu leisten.“

Frankreich hat in diesem Jahr mit einem staatlichen Leasing von Stromern ab 100 Euro pro Monat begonnen. Das Angebot richtet sich an Menschen mit geringem Einkommen, die beruflich auf das Auto angewiesen sind und mindestens 15 Kilometer von ihrer Arbeitsstelle entfernt leben. Für etwas größere Autos kann die monatliche Leasingrate bis zu 150 Euro betragen. 50.000 Leasingverträge wurden in diesem Jahr abgeschlossen, Anträge für 2024 sind nicht mehr möglich. 2025 soll die Leasingmöglichkeit erneut angeboten werden. Voraussetzung ist, dass der Kaufpreis des E-Autos unter 47.000 Euro und das Gewicht unter 2,4 Tonnen liegt.

SPD-Fraktionsvize Müller sagte auch mit Blick auf die aktuelle Krise bei Volkswagen: „Die Automobilhersteller müssen alles dafür tun, wettbewerbsfähig zu sein. Das darf nicht zulasten unseres Standortes und der Beschäftigten geschehen.“ Die geplante Wachstumsinitiative der Bundesregierung enthalte eine Reihe von Maßnahmen, die die Automobilindustrie auf diesem Weg unterstützten, etwa mit besseren Abschreibungsmöglichkeiten.

Das Kabinett hat stärkere steuerliche Anreize für Elektroautos als Dienstwagen auf den Weg gebracht. Die Bundesregierung hat beschlossen, die Steuervorteile für E-Dienstwagen auf teurere Modelle auszudehnen. Sie sollen nun bis zum Wert von 95.000 Euro greifen statt wie bislang bis zum Wert von 70.000 Euro. Zudem will die Politik eine Sonderabschreibung für Vollstromer einführen, die rückwirkend ab Juli bis 2028 gelten soll.

Die Nachfrage nach E-Autos hat zuletzt deutlich nachgelassen. Im ersten Neuzulassungshalbjahr wurden 184.125 Batterie-Pkw neu zugelassen und damit 16,4 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum. Ihr Anteil betrug 12,5 Prozent. Im August brach der Absatz sogar um 68,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat ein, der E-Auto-Anteil lag bei ebenfalls 12,5 Prozent. Als zentraler Grund für das zurückgehende Interesse gilt der abrupte Stopp staatlicher Kaufprämien im Dezember 2023. Hintergrund waren Sparzwänge im Haushalt.

TOP STORIES

Top List in the World