Sauber, aber groß und schwer: In Deutschland steigt der Anteil von SUV und Geländewagen an den verkauften E-Autos. Ist daran die Industrie schuld – oder die Kundschaft?
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Die Dominanz der SUV und Geländewagen ist bei reinen Stromern größer als im Gesamtmarkt. Dort stehen sie für zusammen knapp 41 Prozent der Neuzulassungen. Die Dominanz der SUV im Elektrobereich ist zuletzt gestiegen. Im Gesamtjahr 2023 hatten SUV erst 48 Prozent der zugelassenen E-Autos ausgemacht, 2022 waren es 42 Prozent. Auch inklusive Geländewagen zeigt sich der Trend mit 53 Prozent im vergangenen und 43 Prozent im vorletzten Jahr.
Große Autos = große Gewinne
Die Umweltorganisation Greenpeace sieht die Entwicklung kritisch: »Die Dominanz von Elektro-SUV verschwendet nicht nur Ressourcen, sondern ist vor allem ungerecht: Statt die Nachfrage nach bezahlbaren Elektroautos für die breite Bevölkerung zu bedienen, konzentrieren sich Autohersteller auf teure Elektro-SUV, um ihre Gewinne zu maximieren«, sagt Greenpeace-Verkehrsexpertin Marion Tiemann.
Anschließend würden die Hersteller sich dann über geringe Absatzzahlen von Elektroautos beklagen und dies als »Vorwand« nutzen, um den europäischen Klimaschutz zu untergraben, kritisiert sie. Sie fordert, dass die Autoindustrie umlenke und die Nachfrage nach erschwinglichen elektrischen Kleinwagen bediene.