Prodrive Elm Mobility Evolv
Nur 850 Kilo schwerer Elektro-Lieferwagen mit Platz für zwei Euro-Paletten
Wenig Platzbedarf, große Ladekapazität: Unter diesem Motto wird der Elm Mobility Evolv vorgestellt. Es handelt sich um einen Demonstrator der elektrischen Leichtbau-Klasse L7E mit erstaunlich großer Ladekapazität für den städtischen Lieferverkehr. Es soll 2028 zu Preisen ab 30.000 Euro auf den Markt kommen.
Der winzige Elektro-Transporter für die letzte Meile wurde nicht von einem Nutzfahrzeugspezialisten, sondern von der britischen Rallyeauto-Schmiede Prodrive (Wikipedia) entwickelt. Das Design stammt vom ebenfalls britischen Designstudio Astheimer.
Da in immer mehr Städten Umweltzonen entstehen und der Online-Umsatz steigt, gibt es einen großen bedarf an emissionsfreien Lieferfahrzeugen für die letzte Meile, erklärt Prodrive. Viele heutige Transporter seien jedoch entweder nicht groß genug und zu wenig crashsicher, oder aber zu groß und zu teuer für die Aufgabe.
Deswegen entwickelten die beiden Firmen ein Nutzfahrzeug der Kategorie L7e (mit einem Gewicht unter 600 Kilo ohne Batterien), das mit einem normalen Pkw-Führerschein gefahren werden kann. Das Gefährt hat nur 3.240 mm Länge, 1.450 mm Breite, aber eine stattliche Höhe von 2.150 mm. Den Wendekreis gibt Prodrive mit 7,8 Metern an – damit ist er fast so klein wie bei einem London-Taxi (7,6 Meter).
Eine Batterie von 20 kWh soll reichen, um eine Reichweite von 160 km darzustellen – mehr braucht ein Transporter für den städtischen Lieferverkehr nicht. Aufgeladen wird wohl mit einem Typ-2-Stecker, also per Wechselstrom. Das reicht, um den Akku in unter zwei Stunden von 20 auf 80 Prozent zu bringen. Zum Antrieb gibt es keine Angaben, doch die Höchstgeschwindigkeit soll bei 80 km/h liegen.
Das Gewicht mit Akku beträgt nur 850 Kilo. Dennoch bietet der Mini-Transporter beeindruckende 4.000 Liter Laderaum. So soll der Evolv sowohl bei den Kosten als auch beim Stromverbrauch das effizienteste Fahrzeug seiner Klasse sein.
Der Evolv hat zwei Ladebereiche. Der vordere liegt mit 30 cm sehr niedrig und ist über seitliche Schiebetüren zugänglich. Dort ist Platz für eine 1,6 m hoch beladene Europalette, die Nutzlast beträgt 300 Kilo. Der zweite Ladebereich ist über Flügeltüren am Heck zugänglich und bietet Platz für eine 1,2 m hoch beladene Europalette bei einer Nutzlast von 200 Kilo.
Prodrive Elm Mobility Evolv: Das Heck mit zwei Flügeltüren
Der zentrale Fahrersitz sorgt für einen leichten Zugang von beiden Seiten und eine bessere Sicht auf Fußgänger und Radfahrer durch die umlaufende Windschutzscheibe. Außerdem muss man so keine Varianten mit Links- und Rechtslenkung bauen.
Das Cockpit ist schlicht und funktionell
Der Demonstrator Evolv soll das Konzept verdeutlichen und Größe sowie Funktionen zu zeigen. Nun will man die potenzielle Kundschaft auf ihr Interesse ansprechen. Anschließend soll ELM Mobility das Projekt zur Serienreife bringen.
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Unter dem Strich
Bei mir zuhause in der Münchner Innenstadt wuseln täglich Dutzende elektrische Transporter herum – von der Sprinter-Klasse über etliche Mercedes eVito bis hin zu Elektro-Lastenrädern mit vier Rädern und Dach, die Amazon-Pakete liefern. Aus meiner Sicht ist der Bedarf für kleine Elektro-Nützlinge definitiv vorhanden. Am besten wären zusammenfaltbare Exemplare, die würden dem fließenden Verkehr keinen Platz wegnehmen …
Source: Prodrive