Vor fast 25 Jahren waren die letzten Ur-Mini nagelneue Oldtimer
Bei Mini regiert die Inflation. Die Inflation eines bestimmten Ausdrucks: Egal, ob kleines Elektro-Stadtauto oder Maxi-SUV, solange es Mini heißt, herrscht “Go-Kart-Feeling” und/oder es gibt einen Go-Kart-Modus in den Fahrprogrammen. Nach einer Fahrt mit einem der letzten Modelle des Ur-Mini möchten wir sagen: Lasst es besser bleiben.
Bildergalerie: Mini Cooper 1.3 (2000)
Auch weil Rover in den letzten Jahren der Produktion den Mini nach besten Kräften immer komfortabler machte. Okay, Kofferraum (116 Liter) und der Platz im Fond blieben sehr überschaubar. Und mit 1,88 Meter sitzt man als Fahrer nicht wirklich optimal. Heizungskasten und Radhäuser empfehlen den Griff zu Slippern.
Doch einmal in Bewegung, macht der fabrikneue Oldtimer (im letzten Produktionsjahr kostete er in Deutschland immerhin 20.900 DM) mächtig Laune. Der seit Oktober 1996 mit Multi-Point-Einspritzung versehende 1,3-Liter-Benziner mit 63 PS holt immerhin 95 Newtonmeter bei 3.000 Touren und beschleunigt in 12,7 Sekunden auf Tempo 100. Kein Wunder, wiegt er leer doch nur 770 Kilogramm. Nimm das, neuer Mini Countryman!
Mini Cooper 1.3
Nur gut, dass der Mini immerhin einen Airbag hat. Ob der angesichts der winzigen Motorhaube irgendetwas bringt? Lautstark treibe ich den alten Neuwagen über die Autobahn, Tempo 120 erscheint wie eine Mutprobe. Man könnte meinen, das Auto brüllt zurück: LASS ES GUT SEIN, DU SCHINDER!
Recht hat er, der Kleine. Das Revier dieses Mini ist die Stadt, wo er flink umherwuselt und sich wie eine Katze in den Schuhkarton in jede kleinste Parklücke schlängelt. Aber auch schöne Passstraßen, in deren Kurven man das Go-Kart-Feeling auskostet. Und zwar rein und unverfälscht. Angasen statt Phrasen.