Mr. Cooper lässt grüßen: Minis Rückkehr zu den alten Werten
Man muss Eigentümer BMW grundsätzlich dafür loben, dass sie einst mutig den finanziell angeschlagenen britischen Mini-Entwickler MG Rover gekauft haben. Mit kreativen, sympathischen Designideen wie einer britischen Fahne im Rücklicht des Mini wurde BMW zu Recht mit hohen Absatzzahlen belohnt.
In der jüngeren Vergangenheit aber ist man zum Teil auf Abwege geraten, das einstige Zwutschgerl hat über die Jahre deutlich an Gewicht und Größe zugelegt. Am Ende fuhr gar ein Monstrum wie der Countryman im Mini-Logo vor. Dazu kamen Designsünden wie der Ganghebel der Automatikschaltung, der aussah, wie ein Überbleibsel aus alten Lagerbeständen von BMW. Unsere Liebe zum Mini ist jedenfalls ein wenig abgekühlt.
Achtung auf die Bandscheiben
Dazu tragen weniger die 204 PS bei, die mittlerweile ja eher Mittelklasse sind, sondern vielmehr das Eigengewicht von schlanken 1285 Kilogramm. Die geben dem Mini eine Leichtigkeit und Spritzigkeit, die man nur schwer mit Leistung allein erreichen kann.
Früher hat man den Vergleich des Mini mit einem Gokart oft überstrapaziert. Aber bei diesem Modell kommt er recht gut hin – auch deshalb, weil beide kein Fahrwerk haben. Im Mini Cooper S riskiert man bei schlechten Straßen einen Bandscheibenschaden. Wobei echte Fans des Mini zweifellos kritisieren werden, dass er viel zu weich abgestimmt ist.
Innen haben die Entwickler den Mini radikal überarbeitet. Es gibt keine Instrumente mehr hinter dem Lenkrad, die Geschwindigkeit wird über ein Head-up-Display angezeigt. Den Tachometer findet man auf dem runden Bildschirm in der Mitte – eine Anleihe beim Ur-Mini –, über den man auch alle Infotainmentfunktionen steuert.
Unter dem Display gibt es einen kleinen Hebel für die Gangwahl (Siebengangautomatik) und einen Startschlüssel. Wichtig für manche sind die „Experiences“, die man ebenfalls per Hebel wählen kann: Mit Balance, Timeless, Vivid, Personal ändert man die Lichteffekte und Bildschirmdesigns. Eine nette Spielerei, wenn einem so etwas gefällt.
Der Mini Cooper S John Cooper Works kostet ab 42.349 Euro.