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Mr. Cooper lässt grüßen: Minis Rückkehr zu den alten Werten

mr. cooper lässt grüßen: minis rückkehr zu den alten werten

Mr. Cooper lässt grüßen: Minis Rückkehr zu den alten Werten

Es gab in den vergangenen Wochen zwei richtige Spaßautos in unserem Testfuhrpark. Das eine war 35 Jahre alt, hatte kein ABS, keinen Airbag, nicht einmal eine Klimaanlage. Aber so viel Freude wie mit dieser ersten Generation des Maz­da MX-5 hatten wir beim Autofahren schon lang nicht mehr. Das andere war der neue dreitürige Mini Cooper S als John Cooper Works.

Man muss Eigentümer BMW grundsätzlich dafür loben, dass sie einst mutig den finanziell angeschlagenen britischen Mini-Entwickler MG Rover gekauft haben. Mit kreativen, sympathischen Designideen wie einer britischen Fahne im Rücklicht des Mini wurde BMW zu Recht mit hohen Absatzzahlen belohnt.

In der jüngeren Vergangenheit aber ist man zum Teil auf Abwege geraten, das einstige Zwutschgerl hat über die Jahre deutlich an Gewicht und Größe zugelegt. Am Ende fuhr gar ein Monstrum wie der Countryman im Mini-Logo vor. Dazu kamen Designsünden wie der Ganghebel der Automatikschaltung, der aussah, wie ein Überbleibsel aus alten Lagerbeständen von BMW. Unsere Liebe zum Mini ist jedenfalls ein wenig abgekühlt.

Achtung auf die Bandscheiben

Jetzt haben die Bayern den Mini überarbeitet, und unser Fahrerherz schlägt wieder schneller. Natürlich ist man weit weg vom Mini aus den 1960er-Jahren, den der Formel-1-Konstrukteur John Cooper aufgemotzt und dem Michael Caine in „The Italian Job“ von Peter Collinson ein filmisches Denkmal gesetzt hat. Aber der neue Cooper S JCW macht so viel Spaß, wie ein Auto anno 2024 machen kann.

Dazu tragen weniger die 204 PS bei, die mittlerweile ja eher Mittelklasse sind, sondern vielmehr das Eigengewicht von schlanken 1285 Kilogramm. Die geben dem Mini eine Leichtigkeit und Spritzigkeit, die man nur schwer mit Leistung allein erreichen kann.

Früher hat man den Vergleich des Mini mit einem Gokart oft überstrapaziert. Aber bei diesem Modell kommt er recht gut hin – auch deshalb, weil beide kein Fahrwerk haben. Im Mini Cooper S riskiert man bei schlechten Straßen einen Bandscheibenschaden. Wobei echte Fans des Mini zweifellos kritisieren wer­den, dass er viel zu weich abgestimmt ist.

Irritiert hat uns im Test, dass wir das Stabilitätsprogramm nicht ausschalten konnten. Es gibt keinen simplen Knopf, nicht einmal in den Tiefen des Menüs haben wir eine Deaktivierungsmöglichkeit gefunden. Vielleicht gibt es Fans, die einen Trick kennen. Das würde den Fahrspaß noch einmal deutlich erhöhen (unser Verbrauch nach einigen Vernunftfahrten pendelte sich übrigens auf knapp über sieben Liter auf 100 Kilometer ein).

Innen haben die Entwickler den Mini radikal überarbeitet. Es gibt keine Instrumente mehr hinter dem Lenkrad, die Geschwindigkeit wird über ein Head-up-Display angezeigt. Den Tachometer findet man auf dem runden Bildschirm in der Mitte – eine Anleihe beim Ur-Mini –, über den man auch alle Infotainmentfunktionen steuert.

Unter dem Display gibt es einen kleinen Hebel für die Gangwahl (Siebengangautomatik) und einen Startschlüssel. Wichtig für manche sind die „Experiences“, die man ebenfalls per Hebel wählen kann: Mit Balance, Timeless, Vivid, Personal ändert man die Lichteffekte und Bildschirm­designs. Eine nette Spielerei, wenn einem so etwas gefällt.

Der Mini Cooper S John Cooper Works kostet ab 42.349 Euro.

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