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Panorama aus 25 Jahren Design aus Österreich im MAK

Ob Fahrrad, Lampe, Werkzeug oder Plattenspieler: Das MAK in Wien bilanziert mit der Schau “AUT Now” ab Mittwoch anhand von 100 Gegenständen 25 Jahre österreichisches Design. Es sei nicht der Versuch, die besten und größten Ideen zu zeigen, sondern einen Querschnitt durch das heimische Design seit 2000 abzubilden, hieß es bei einem Pressetermin am Dienstag. Zugleich öffnet mit “Elemente” eine zweite Ausstellung, diese richtet das Augenmerk auf architektonische Details.

panorama aus 25 jahren design aus österreich im mak

Panorama aus 25 Jahren Design aus Österreich im MAK

Der erste Blick in den Raum MAK Contemporary weckt Assoziationen an ein Lagerhaus. Das Kuratorenteam von “AUT Now” ließ sich beim Entwickeln des Displays von Supermarktlagern inspirieren und schuf eine Installation, in der die 100 Objekte übersichtlich und “luftig” platziert sind. “Wir sehen hier Objekte völlig unterschiedlicher Kategorien – vom Produktdesign, das in großen Auflagen produziert wird, bis zu Prototypen, die vielleicht noch gar nicht in Produktion sind oder nie in Produktion gegangen sind”, betonte Kurator Sebastian Hackenschmidt. Manche davon stünden “durchaus an der Grenze zur Kunst”.

Die 100 Objekte wurden in 25 Kategorien gegliedert, die “auf eine ganz besondere Weise” durch die “nicht klassische Leistungsschau” leiten, wie MAK-Generaldirektorin Lilli Hollein bemerkte. Die Auswahl, getroffen “mit einem Mut zur Lücke”, verdeutlicht auch, welche Themen für die Designbereiche dieses Vierteljahrhunderts wichtig waren – z.B. Stichwort Mobilität: Neben einem KTM-Motorrad weist etwa ein zweispuriges E-Lastenrad (Maderna Cycle Systems) den Weg ins postfossile Zeitalter.

Design ist “auch Zukunftsdenken”, wurde betont, daher habe man beim Zusammenstellen des Panoramas auch darauf geachtet, Dinge auszuwählen, die den Status quo hinterfragen, ihn neu denken oder verbessern. Ganz gut verdeutlichen diesen Ansatz etwa ein AKG-DJ-Kopfhörer, dessen Ohrmuscheln sich an unterschiedliche Tragepositionen anpassen, oder eine Brille (USound) mit eingebautem Bluetooth-Audiosystem. Den Umweltgedanken und dem zunehmenden Platzbedarf kommt der “Linzer Hocker” entgegen, stapelbar, aus recyceltem Kunststoff und von Thomas Feichtner anlässlich der Kulturhauptstadt 2009 so designt, dass das Möbelstück trotz geringem Materialaufwand große Stabilität bietet.

Wirkt “AUT Now” in seiner Präsentation luftig, so gibt es bei “Elemente” im MAK Kunstblättersaal auf dichterem Raum noch sehr viel mehr zu sehen: konkret rund 2.500 Fotografien von Adam Štěch, verstanden als “Reise durch dekorative und funktionale Elemente herausragender Architekturen der Moderne”. Der Prager Künstler hat diese in mehr als 40 Ländern aufgenommen, den Bildausschnitt auf Beleuchtungskörper, Möbel, Geländer, Griffe, Böden etc. gerichtet. Diese Auswahl aus seinen tausenden Fotografien verstehe er “als Bildatlas der architektonischen und innenarchitektonischen Details, die Architektinnen und Architekten, Designerinnen und Designer im Rahmen ihrer künstlerischen Konzepte für Gebäudeentwürfe gestaltet haben”, so Štěch.

(S E R V I C E – “AUT Now” und “Elemente” im MAK, Stubenring 5, 1010 Wien, 18.9.24-18.5.25 bzw. 18.9.24-2.3.25, kuratiert von Vandasye, Sebastian Hackenschmidt, Marlies Wirth und Felix Kofler bzw. Adam Štěch und Rainald Franz, Di 10-21 Uhr, Mi bis So 10-18 Uhr, www.mak.at)

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