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VW, Continental, Nvidia, Telegram, Berkshire Hathaway, Edeka, Brose – das war Donnerstag, 29.08.2024

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VW, Continental, Nvidia, Telegram, Berkshire Hathaway, Edeka, Brose – das war Donnerstag, 29.08.2024

Bis zur Aufspaltung des bald 153 Jahre alten Industriekonzerns Continental hat Philipp von Hirschheydt (50) noch viel zu tun. Bis Ende 2025 soll die von ihm geführte Sparte Automotive des Autozulieferers an der Frankfurter Börse gelistet sein, so hat es Konzernchef Nikolai Setzer (53) gerade verkündet.

Doch im Gegensatz zu den beiden anderen Konzernsparten Reifen und Contitech läuft es bei Automotive alles andere als rund. Bei einem Umsatz von knapp 10 Milliarden Euro musste von Hirschheydt für das erste Halbjahr einen operativen Verlust von 246 Millionen Euro an Setzer melden. Für potenzielle Investoren dürfte das eher abschreckend wirken. Eine Story muss her – und Profitabilität. Nur wie?

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Unser Hannoveraner Conti-Experte Claas Tatje ist hinunter in den Maschinenraum geklettert und hat die drei drängendsten Probleme des Geschäftsbereichs identifiziert: Bremsen, autonomes Fahren und Software – „Die drei Baustellen vor der Conti-Spaltung“.

Die Wirtschaftsnews des Tages:

  • VW muss verschärft sparen. Die bisherigen Maßnahmen des Managements um Thomas Schäfer (54) reichen nicht. Also wurden die Beschäftigten über die nächste Eskalationsstufe informiert. Wer gehen soll, aber nicht will, wird in die „Perspektivwerkstatt“ geladen. Das Wort klingt weniger dramatisch, als es ist. Unser Kollege Christoph Seyerlein hat die Details und Hintergründe: Wie VW seine Beschäftigten loswerden will.

  • Umsatz mehr als verdoppelt, Gewinn um 150 Prozent gesteigert, eine Gewinnmarge von satten 75 Prozent: Mit solchen Zahlen würde man bei Conti und VW natürlich jubeln. Für Nvidia-Chef Jensen Huang (61) gelten andere Maßstäbe. Die Anleger jedenfalls reagierten enttäuscht auf die mit Spannung erwarteten Quartalszahlen, die Aktie verlor, ein Börsenwert von 200 Milliarden Dollar – ungefähr dreimal Conti und VW zusammen! – war mal eben vernichtet. Meine Kollegin Mirjam Hecking beschreibt, wie die Lage um den KI-Hoffnungsträger einzuschätzen ist.

  • Pawel Durow (39), der Chef der umstrittenen Messenger-App Telegram, ist raus aus dem Gefängnis. Gegen die Zahlung einer Kaution in Höhe von fünf Millionen Euro haben die französischen Behörden ihn vorläufig freigelassen, gleichzeitig aber offiziell ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm zahlreiche Straftaten in Verbindung mit Organisierter Kriminalität vor.

Die erfreulichen Zahlen des Tages:

  • 1.000.000.000.000 – oder, leichter zu lesen: eine Billion. So viel ist Berkshire Hathaway nun wert, die Investmentfirma von Warren Buffett (93). Als erstes US-Unternehmen außerhalb der Techindustrie hat die Firma die Marke geknackt. Ein schönes Geburtstagsgeschenk für Buffett, der am Freitag 94 Jahre alt wird.

  • 18.912 – der deutsche Leitindex Dax übersprang an diesem Donnerstag seine alte Bestmarke von Mitte Mai und stieg auf ein neues Rekordhoch.

  • 1,9 – stützend auf die Kurse wirkte auch die wieder gesunkene Inflationsrate. Im August verteuerten sich die Preise nur um 1,9 Prozent. Damit sank die Inflationsrate erstmals seit 2021 unter die wichtige Zielmarke der Europäischen Zentralbank von 2 Prozent. Im Juli war die Inflationsrate noch auf 2,3 Prozent gestiegen.

Damit Sie mitreden können:

  • Wie abhängig die Mobilitätswende in Deutschland vom Fuhrpark der Unternehmen ist, zeigt ein Report des Ladesoftwareanbieters Elvah, über den mein Kollege Christoph Seyerlein exklusiv vorab berichtet. Demzufolge haben Elektroautofahrer ausgerechnet an zwei Standorten am meisten Strom geladen, die gar nicht frei zugänglich sind: an der Knorrstraße in München und am Berliner Ring in Wolfsburg. Sie ahnen es: Verantwortlich sind die Dienstwagenflotten von BMW und Volkswagen. Für mich persönlich nahezu unglaublich: Die Ladesäulen in Deutschland sind durchschnittlich nur zu 12,5 Prozent ausgelastet. Auf meiner Urlaubsreise von und nach Österreich habe ich da leider andere Erfahrungen gemacht. Weitere spannende Details des Reports finden Sie hier.

  • Nach dem Urlaub ist ja bekanntlich vor dem Urlaub. Falls Sie bereits bei der Planung Ihrer nächsten Reise sind, könnten Sie sich von dem Artikel meiner Kollegin Alexandra Knape inspirieren lassen. Sie hat sich vor dem Beginn der Messe Caravan Salon in Düsseldorf einen Überblick über die Branche und die neuen Trends verschafft.

Warum Deutschland den Bach raufgeht:

  • Weil „deutsche Unternehmen stark und anpassungsfähig sind und nicht den internationalen Wettbewerb scheuen“, wie Volker Krug, Deutschlandchef des Wirtschaftsprüfers Deloitte, in unserer Sommerserie erklärt. Bei berechtigten aktuellen Diskussionen vergäßen wir oft, wie viel Wissen, Kapital, Arbeitspotenzial und Innovationsgeist in uns stecke. Krug wünscht sich für Deutschland mehr Leidenschaft und Optimismus.

  • Weil sich kurz vor den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen immer mehr Wirtschaftsvertreter öffentlich gegen die AfD stellen. So rät etwa die Supermarktkette Edeka in einer ganzseitigen Anzeige von der Wahl der AfD ab. Und BDI-Chef Siegfried Russwurm (61) reagierte sehr deutlich auf Äußerungen des thüringischen AfD-Spitzenkandidaten Björn Höcke (52). „Dass jemand, der Ministerpräsident werden möchte, erfolgreichen und standorttreuen mittelständischen Unternehmen wirtschaftlichen Schaden wünscht, belegt die Inkompetenz der Partei in diesem Feld“, sagte Russwurm der Zeitung „Welt“.

Was Ihnen in Ihrer Karriere weiterhelfen könnte:

  • Rund 46 Milliarden Dollar geben Unternehmen jährlich für Leadership-Workshops aus. Topmotiviert kommen die meisten Managerinnen und Manager danach in ihre Firmen zurück – nur um wenig später frustriert die neuen Ziele über den Haufen zu werfen. Wie es anders gehen kann, erklären die beiden Coaches Brenda Steinberg und Michael D. Watkins.

Meine Empfehlung für den Abend:

  • Gäbe es eine Hall of Fame der deutschen Autozulieferer, wäre Rolf Breidenbach (61) sicherlich Ehrenmitglied. Als Chef formte er den Lichtladen Hella zu einem global führenden Elektronikspezialisten, als Aufsichtsrat bestimmt er bei ZF Friedrichshafen und Mahle mit. Dieser Mann, so sollte man meinen, sei perfekt geeignet gewesen, um den etwas aus der Spur geratenen Autozulieferer Brose als Chefaufseher wieder auf Kurs zu bringen. Wäre da nicht Patriarch Michael Stoschek (76). Der kann einfach nicht loslassen und mischte sich ständig ein – bis es knallte und Breidenbach das Unternehmen verließ. Die Details der Auseinandersetzung hat unser Autoexperte Christoph Seyerlein für Sie aufgeschrieben: „Warum Brose-Patriarch Michael Stoschek mit 76 zurückgekehrt ist“.

Ich wünsche Ihnen einen Abend mit viel Sonne und ohne Streitereien

Ihre Marleen Gründel

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