RAM

Bosch sorgt mit Tram Assist Suite für mehr Sicherheit bei Straßenbahnen

Innotrans 2024 Bosch sorgt mit Tram Assist Suite für mehr Sicherheit bei Straßenbahnen

Auf der InnoTrans präsentiert Bosch Engineering die neue Tram Assist Suite für mehr Schutz und Zuverlässigkeit im Stadtverkehr. Dafür wurde ein komplett neues Frontkollisionswarnsystem entwickelt. Ergänzt wird dieses um Nahbereichs-, Seiten- und Aufmerksamkeits-Assistenten, die künftig Unfälle verringern oder gar vermeiden sollen.

bosch sorgt mit tram assist suite für mehr sicherheit bei straßenbahnen

Der Tram Near Range Assist überwacht den Nahbereich und warnt an Haltestellen vor Kindern, die die Fahrbahn direkt vor der Straßenbahn queren oder vor Personen, die sich im Kupplungsbereich zwischen zwei Straßenbahnwagen aufhalten. (Bild: Bosch Engineering)

Öffentlicher Stadtverkehr wird immer wichtiger und muss neben einer hohen Verfügbarkeit vor allem sicher sein. Auf den Straßen in den Innenstädten geht es oftmals hektisch zu – kein leichter Job für Straßenbahnfahrer. Unfälle mit anderen Verkehrsteilnehmern verursachen beim Betreiber hohe Kosten für Reparatur und Betriebsstörungen sorgen für Unmut bei den Fahrgästen. Hierfür hat Bosch Engineering die neue Tram Assist Suite entwickelt, die der Engineering-Dienstleister auf der diesjährigen Innotrans zeigt. Dafür wurde ein komplett neues Frontkollisionswarnsystem entwickelt. Ergänzt wird dieses um Nahbereichs-, Seiten- und Aufmerksamkeits-Assistenten, die in Zukunft Unfälle verringern oder gar vermeiden sollen.

Modularer Baukasten

Das Assistenzpaket für Straßenbahnen ist als modularer Baukasten konzipiert, aus dem Betreiber von Stadt- und Straßenbahnen sowie Fahrzeughersteller eine auf ihren individuellen Bedarf maßgeschneiderten Funktionsumfang zusammenstellen können.

In der Suite enthalten ist der Tram Forward Assist, der beispielsweise bei drohenden Frontalkollisionen warnt, sowie Signale und Schilder erkennt. Dieser ist zudem in den zusätzlichen Ausbaustufen „Plus“ und „Extended Range“ verfügbar. Der Tram Near Range Assist überwacht ergänzend dazu den Nahbereich. Er warnt an Haltestellen beispielsweise vor Kindern, die die Fahrbahn direkt vor der Straßenbahn queren oder vor Personen, die sich im Kupplungsbereich zwischen zwei Straßenbahnwagen aufhalten (sogenannte Kupplungs-Surfer). Zudem vermeidet er die Türöffnung auf der falschen Bahnsteigseite und unterstützt das Bahnpersonal durch eine Abstandmessung beim Ankuppeln der Zugteile im Depot.

Der Tram Flank Assist soll Kollisionen verhindern, die von einscherenden Fahrzeugen verursacht werden. Querverkehr, Fahrspurwechsel und linksabbiegende Fahrzeuge sind Hauptunfallursachen für Straßenbahnen im Mischverkehr. Ergänzend zum Tram Forward Assist vergrößert er den Erfassungsbereich. Eine andere Unfallquelle sind Müdigkeit und Ablenkung bei Straßenbahnfahrern. Hier kommt der Tram Focus Assist zum Einsatz. Dieser analysiert die Blickrichtung, Mimik und Haltung des Fahrers und erkennt beispielsweise Müdigkeitssignale oder Ablenkung vom Verkehrsgeschehen und warnt den Fahrer entsprechend.

Sensortechnologie

Die Tram Assist Suite basiert auf neuer Bosch Sensortechnologie. Ein Sensor-Cluster bestehend aus Kamera-, Radar-, Lidar- und Ultraschalltechnik, ermöglichen das komplette Außenumfeld der Bahn sowie den Führerstand im Innenraum zu überwachen. Die Verarbeitung der Daten erfolgt über für Schienenfahrzeuge optimierte Hochleistungs-Steuergeräte. Moderne Connectivity-Lösungen erlauben das Update der Systemsoftware über eine Funkschnittstelle Over The Air und die Einbindung in prädiktive Wartungskonzepte.

Integration in Neu- oder Bestandsflotten

Als OEM-unabhängige Lösung kann die Bosch Tram Assist Suite vom Straßenbahnhersteller oder Drittanbietern als einbaufertige Erstausrüstung in eine neue Bahn integriert sowie auch in bestehende Flotten jeden Alters nachgerüstet werden. Auf Wunsch übernimmt der Engineering-Dienstleister auch die Rolle des Systemintegrators für die Nachrüstung. Die Soft- und Hardware-Komponenten der Bosch Tram Assist Suite entsprechen allen internationalen Standards für Stadt- und Straßenbahnen. Sie wurden speziell für die harten Einsatzbedingungen im Bahnbetrieb entwickelt und sind auf hohe Robustheit, Zuverlässigkeit und Langlebigkeit ausgelegt.

Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen an Konzepten für den automatisierten Straßenbahnverkehr der Zukunft. Beispielsweise die Automatisierung des Depotverkehrs. Der Straßenbahnfahrer stellt die Bahn dann am Ende einer Fahrt einfach im Depot ab, die Automatisierungsfunktion übernimmt die Steuerung der Straßenbahn und rangiert sie fahrerlos zum Abstellplatz.  (se)

TOP STORIES

Top List in the World