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Deutsche Bahn verkauft Logistik-Tochter Schenker für 14,8 Milliarden Euro

Die größte Transaktion in der Geschichte der Deutschen Bahn soll ihr helfen, auf eine "starke Schiene" zu kommen.

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Ein Truck von DB Schenker.

(Bild: Deutsche Bahn)

Die Deutsche Bahn stößt ihre Logistik-Tochter DB Schenker an die dänische Transport- und Logistikgruppe DSV. Dafür haben die beiden Unternehmen am heutigen Freitag eine Vereinbarung geschlossen. Einschließlich der bis zum Vollzug des Geschäfts im Laufe des kommenden Jahres erwarteten Zinserträge ergebe sich ein Gesamtverkaufswert von 14,8 Milliarden Euro, teilte die Deutsche Bahn mit. Vorher muss noch der DB-Aufsichtsrat und der Bund zustimmen.

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DB Schenker bietet international Transporte für Industrie und Handel zu Land, zu Wasser und in der Luft an. 74.200 Beschäftigte arbeiten weltweit an 2100 Standorten. Das Unternehmen gehört seit 2002 zur Deutschen Bahn. Politiker der aktuellen Regierungskoalition hatten bereits Anfang 2022 gefordert, die Bahn solle DB Schenker verkaufen und sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.

“Starke Schiene”

Eben darauf kommt die Bahn in ihrer Mitteilung zu sprechen: “Die Konzentration auf das Kerngeschäft der DB ist eine entscheidende Voraussetzung für die Umsetzung der langfristigen Strategie der Starken Schiene.” Diese solle dazu hinführen, die Verkehrsleistung im Schienenpersonenverkehr und den Anteil der Schiene am Güterverkehr zu steigern.

Der Verkaufserlös soll vollständig im DB-Konzern verbleiben und die Verschuldung reduzieren. Die größte Transaktion in der Geschichte seines Unternehmens ermögliche es, sich geschäftlich auf die gemeinwohlorientierte Schieneninfrastruktur in Deutschland sowie klimafreundlichen Personen- und Güterverkehr zu konzentrieren, erläuterte DB-Chef Richard Lutz. Zudem werde der Konzern finanziell tragfähiger. In den nächsten drei Jahren stehen die strukturelle Sanierung der Infrastruktur, des Eisenbahnbetriebs und der Wirtschaftlichkeit an.

Ein Konzept dafür hatte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) Anfang dieses Monats von der Deutschen Bahn gefordert. Diese antwortete sogleich und stimmte mit dem Minister überein, das erste Halbjahr habe “die Schwächen des Eisenbahnsystems in Deutschland und unsere eigenen Probleme noch einmal schonungslos offengelegt”. In den kommenden Tagen wird erwartet, dass die Bahn ihr Konzept dafür vorlegt, bis 2027 auf eine “starke Schiene” zu kommen.

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(anw)

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