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VW und Mercedes verlieren in China an Boden – vor allem wegen des E-Auto-Geschäfts

vw und mercedes verlieren in china an boden – vor allem wegen des e-auto-geschäfts

Das Werk der Volkswagen AG in Anting bei Shanghai. Dort werden der VW Tiguan und Turan hergestellt.

Das Werk der Volkswagen AG in Anting bei Shanghai. Dort werden der VW Tiguan und Turan hergestellt.

Der Gewinn von großen deutschen Automarken wie VW und Mercedes-Benz ist in China stark eingebrochen. Der Grund: der dramatische Rückgang des Verkaufs von Autos mit Verbrennungsmotoren. Während im Jahr 2020 noch 94 Prozent aller Neuwagen in China mit Benzin oder Diesel betrieben wurden, waren es im ersten Halbjahr 2024 nur noch 59 Prozent, berichtet das “Handelsblatt”. Gleichzeitig stiegen die Verkäufe von Elektro- und Hybridfahrzeugen um 38 Prozent.

Für westliche Autohersteller ist diese Entwicklung eine erhebliche Belastung für das Kerngeschäft. Vor allem VW, der einstige Marktführer, hat in den letzten Jahren stark an Boden verloren.

Weniger Verkäufe, weniger Neuzulassungen

Seit 2020 ist das Verkaufsvolumen der Kernmarke VW um über 430.000 Einheiten gesunken, und der Marktanteil in China fiel von 19 auf 14 Prozent innerhalb von vier Jahren. Selbst mit seinen lokalen Joint-Venture-Firmen FAW und SAC konnte Volkswagen das nicht wettmachen. Diese könnten in diesem Jahr sogar rund drei Milliarden Euro weniger an Einnahmen generieren als noch 2018. Im ersten Halbjahr 2024 lag der Betriebsgewinn gerade einmal bei einer Milliarde Euro. Zum Vergleich: Sechs Jahre zuvor betrug dieser noch 4,6 Milliarden Euro.

Ein ähnliches Bild zeichnen die Zahlen bei Mercedes-Benz. Dort schrumpften die Neuzulassungen im ersten Halbjahr 2024 um mehr als zehn Prozent, nämlich auf 352.000 Einheiten, laut Marklines-Daten, die dem “Handelsblatt” vorliegen. Zudem sank das Ergebnis des Joint Ventures mit dem chinesischen Konzern Baic. Seit fast zwei Jahrzehnten kooperieren die beiden Firmen, um Mercedes-Fahrzeuge auf dem asiatischen Markt zu verkaufen. Das Ergebnis fiel trotzdem um 15 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2023.

Westliche Autohersteller hinken bei E-Autos technologisch hinterher

Ein Hauptproblem für die deutschen Automarken ist die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit ihrer Elektrofahrzeuge und digitalen Technologien im Vergleich zu den chinesischen Herstellern. Unternehmen wie BYD, Geely und Li Auto dominieren den Markt, weil sie deutschen Herstellern gerade in den Bereichen E-Antriebe und digitale Cockpits technologisch deutlich voraus sind. Der Marktanteil der chinesischen Hersteller ist seit 2020 von 33 auf 52 Prozent gestiegen, während deutsche Konzerne erhebliche Marktanteile verloren haben.

Zudem profitieren chinesische Autobauer von staatlichen Subventionen und steuerlichen Erleichterungen, die den Verkauf von Elektroautos fördern. Die westlichen Hersteller, die diese Vorteile nicht in gleichem Maße nutzen können, stehen unter enormem Druck. Wenn sie sich technologisch nicht schnell weiterentwickeln, könnten sie ihre Position auf dem chinesischen Markt weiter verlieren und keine Premiumpreise mehr durchsetzen.

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