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Vinfast präsentiert neue Elektroautos: Preissturz in den Niederlanden

Der vietnamesische Hersteller Vinfast liefert in Europa zwar noch keine Autos aus – senkt in den Niederlanden aber bereits die Preise.

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© Gregor Hebermehl
Der VF5 ist das neue Kompakt-Elektro-SUV von Vinfast.

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Alle Vinfast-Elektromodelle haben eine wenig zerklüftete Front.

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Das Design des Vinfast VF5 kommt, wie das der anderen Vinfastmodelle auch, von Pininfarina.

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Über dem VF5 rangiert der ebenfalls rein elektrisch angetriebene VF6 (Bild).

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Auch der VF6 war bisher nicht bekannt – er dürfte aber in den nächsten zwei/drei Jahren auf den Markt kommen.

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Auch der VF6 hat die Größe eines Kompakt-SUV.

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Der VF7 (Bild) überragt den VF6 deutlich. Er ist aktuell auch extrovertierter designt als sämtliche anderen Vinfast-Modelle.

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Der Vinfast VF7 ist markant geformt.

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Wie der VF8 aussieht, ist seit Herbst 2021 bekannt – allerdings hieß das Modell damals noch VF e35.

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Der VF8 ist ein Mittelklasse-SUV mit rein elektrischem Antrieb – die Produktion seiner beiden Verbrennungsmotor-Modelle stellt Vinfast noch in diesem Jahr ein.

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Der VF8 wirkt von hinten extrem breit.

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Das größenmäßige Oberklasse-SUV VF9 ist aktuell das Topmodell in der Vinfast-Palette.

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Vinfast bietet bei seinen Fahrzeugen aktuell teilautonomes Fahren nach Level 2 plus an – die dafür notwenige Künstliche Intelligenz (KI) erforscht zum Teil die Vingroup-Tochter VinAI.

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Die erste Besteller bekommen den mobilen Vinfast-Lader kostenlos dazu.

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Das größenmäßige Oberklasse-SUV VF9 ist aktuell das Topmodell in der Vinfast-Palette.

Der vietnamesische Autohersteller Vinfast zeigte auf der CES (Consumer Electronics Show – bis zum 7. Januar 2022 in Las Vegas) fünf Elektroauto-Modelle. Die Fahrzeuge heißen VF5, VF6, VF7, VF8 und VF9. Der VF8 und der VF9 sind dabei bereits teilweise bekannt: Bisher hießen die beiden im Herbst vorgestellten Elektro-SUV eher sperrig VF e35 und VF e36. Für seine beiden großen Modelle VF8 und VF9 gibt Vinfast jetzt auch die Preise bekannt.

Der vietnamesische Hersteller liefert die Fahrzeuge jeweils mit zwei verschiedenen Akkugrößen aus, was Einfluss auf den Preis und die Höhe der Akkumiete hat. Bei der Batteriemiete bietet Vinfast die Optionen Flexible und Fixed an. Bei Fixed gibt es keine Kilometer-Begrenzung, die monatliche Miete beträgt hier beim VF8 120 Euro und beim VF9 150 Euro. Die Flexible-Option ist für Kunden gedacht, die pro Monat weniger als 500 Kilometer fahren – die Preise dafür sind noch nicht bekannt. Ab 2024 bietet Vinfast seine Autos auch mit einer Kaufbatterie an – bis dahin ist ausschließlich eine Anmietung des Energiespeichers möglich. Während der Miete kümmert sich Vinfast um die Batterie und behebt eventuelle Beschädigungen. Sinkt die Kapazität auf unter 70 Prozent oder geht sie kaputt, erfolgt ein kostenloser Austausch. Vinfast-Chefin Le Thi Thu Thuy betont, dass das Batterieleasing zum einen die Fahrzeuge deutlich günstiger macht und zum anderen dem Kunden Sicherheit gibt.

Zwei Optionen bietet Vinfast auch in Bezug auf die Batteriekapazität und die damit verbundene Reichweite. Erstere beträgt beim VF8 mindestens 82 Kilowattstunden für bis zu 420 Kilometer oder maximal 87,7 Kilowattstunden für höchstens 471 Kilometer. Der VF9 steigt mit einer 92-Kilowattstunden-Variante ein, was einen Aktionsradius von bis zu 438 Kilometer ermöglicht. Ist der 123-Kilowattstunden-Akku an Bord, geht es gar bis zu 594 Kilometer weit.

Bis zu 408 PS und 620 Nm

Entweder oder gilt auch in Bezug auf die Motorvarianten – zumindest beim VF8. Dieser leistet in der Eco-Ausstattung 260 kW (354 PS) und bietet ein maximales Drehmoment von 500 Newtonmetern. Die Plus-Variante kommt auf 300 kW (408 PS) sowie höchstens 620 Newtonmeter. In dieser Konfiguration kommt der E-Antrieb auch im Vinfast VF9 zum Einsatz – hier sowohl im Eco- als auch im Plus-Modell.

Preissenkung in den Niederlanden

Vinfast möchte in Europa zuerst seine elektrischen SUV VF8 und VF9 verkaufen – allerdings haben die Autos noch keine europäische Zulassung. Die Preise für die Fahrzeuge stehen zwar schon lange fest – aber für den niederländischen Markt gehen sie jetzt deutlich runter.

So soll der Preis für die Topversion des VF8 Plus in den Niederlanden um 15.000 Euro gesunken sein, die Einstiegsmodelle sind angeblich entfallen. So steht der VF8 Plus jetzt mit 59.790 Euro in der Preisliste, das Einstiegsmodell geht bei 53.900 Euro los. Die deutschen Preise sind im Vinfast-Konfigurator aktuell etwas niedriger angegeben als die niederländischen: Hierzulande geht der VF8 Eco bei 52.990 Euro los, die Plus-Variante startet bei 58.890 Euro.

Gut augestattet

Zur Ausstattung der Vinfast-Modelle gehört unter anderem eine umfangreiche Konnektivität: So sind Mobile Home, Mobile Office, In-Car Shopping und ein modernes Entertainment-System mit an Bord. Zur Bedienung soll eine ausgeklügelte Spracherkennung dienen, mit der die Insassen online shoppen oder Emails beantworten können – eingehende Emails liest das System vor. Zur Unterhaltung soll sich der Fahrzeug-Innenraum zu einer sogenannten Entertainment-Area wandeln können. Dazu gehören beispielsweise auch Computerspiele, die die Insassen während des Laden der Batterie spielen können – Tesla bietet diese Ausstattung bereits seit einigen Jahren an. Außerdem soll den Insassen ein virtueller Assistent zur Verfügung stehen, der auf Basis von künstlicher Intelligenz (KI: Algorithmen zum selbstständigen Maschinenlernen) selbst Aufgaben erledigen kann – beispielsweise beim Einstellen bestimmter Fahrzeug-Funktionen.

Moderne Fahr-Assistenzsysteme

Bereits Ende November hat Vinfast auf der L.A. Auto Show sein Assistenzsystem-Paket vorgestellt, das unter anderem einen Spurhalte-Assistenten, einen Kollisionswarner, ein vollautomatisches Einparksystem und eine Fahrer-Überwachung enthält. Die Einparkfunktion war den Entwicklern dabei besonders wichtig: Nach ihrer Überzeugung sucht kaum ein Autofahrer gern einen Parkplatz und parkt gern ein. Die Fahrer-Überwachung, die 360-Grad-Kamera und die Möglichkeit zum teilautonomen Fahren nach Level 2+ arbeiten mit der von Vinfast entwickelten KI-Software VinAI. Dabei soll die Fahrererkennung auch funktionieren, wenn der Fahrer eine Atem-Maske trägt. Unter anderem eine Infrarotkamera überwacht den Fahrer – sollte dieser ein plötzliches gesundheitliches Problem bekommen oder sonst einen schwereren Fahrfehler machen, steuert die Technik gegen.

Das Vertrauen des Herstellers in seine dann auch in Deutschland produzierten Modelle ist groß: Alle Elektroautos kommen mit einer Zehnjahres-Garantie auf den Markt (gilt für eine Laufleistung von bis zu 200.000 Kilometer). Damit überbietet Vinfast den bisherigen Fahrzeuggarantie-Spitzenreiter Kia um drei Jahre. Schon bei Kia sorgt die siebenjährige Garantie für höhere Restwerte, da sie bei einem Verkauf des Autos auf den neuen Eigentümer übergeht – auch bei Vinfast bleibt die Garantie nach einem Weiterverkauf des Autos erhalten. Etliche Hersteller begnügen sich aktuell immer noch mit einer erheblich kürzeren Garantiezeit – Vinfast erschafft sich hier also aus dem Stand in einem hart umkämpften Umfeld einen immensen Wettbewerbsvorteil.

Maximal bequemer Service

Im Zuge seiner Modelloffensive baut Vinfast auch ein neues Service-System auf, das dem Kunden die Wartung und Reparatur von Autos so einfach wie möglich machen soll. So kündigt der Hersteller an, die Autos direkt beim Kunden zu reparieren, oder abzuholen und nach der Reparatur wieder zurückzubringen.

Für seine mit künstlicher Intelligenz arbeitenden Systeme ist Vinfast in Europa eine Partnerschaft mit Cerence eingegangen. Die Microsoft-Tochter Cerence mit Sitz in Burlington im US-Bundesstaat Massachusetts hat sich auf das Entwickeln von KI-Systemen für Autos spezialisiert. Die erarbeitete Software steht in Englisch, Deutsch, Französisch (inklusive kanadischem Französisch), Spanisch und Niederländisch zur Verfügung. Für einen Ausbau des Ladenetzes arbeiten die Vietnamesen mit Électricité de France zusammen. Die Kooperation umfasst auch speziell für Vinfast-Kunden entwickelte Ladelösungen.

Die Auslieferung der Modelle VF8 und VF9 soll Ende 2022 starten. Zu den kleineren Elektro-SUV VF5, VF6 und dem etwas größeren und besonders stylischen VF7 gibt es noch keine Preise. Auch die Termine für den Marktstart sind noch nicht bekannt.

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