Pham Nhat Vuong, Chef der vietnamesischen Vingroup JSC, bei der Verladungszeremonie für die ersten VF8-Elektroautos im Hafen von Haiphong.
Vinfast-Gründer Pham Nhat Vuong fährt Kurskapriolen
Vinfast-Gründer vollführt Kurskapriolen
Aber der Milliardärsindex von Bloomberg berücksichtigt seine große Kontrollmehrheit bisher nicht, weil die Aktie seit ihrem Nasdaq-Debüt am 15. August per Verschmelzung mit einem Spac-Vehikel aufgrund der geringen Zahl frei handelbarer Papiere Kurskapriolen schlägt. Derzeit liegt Vinfast in der Autoindustrie beim Börsenwert an dritter Stelle hinter Tesla und Toyota.
Jedoch produzierte die Firma im Vorjahr nur 24.000 Autos und schreibt tiefrote Zahlen. Im ersten Quartal 2023 betrug der Verlust 598,3 Mill. Dollar. Außerdem erhielten die VF8-City-Edition-Modelle teils vernichtende Kritiken. So schrieb die Autowebseite Jalopnik, der VF8 habe die „schlechteste Karosseriekontrolle aller modernen Autos“. Dennoch baut das Unternehmen seit Juli eine Fabrik im US-Bundesstaat North Carolina. Vinfast Auto verfügt nach eigenen Angaben über eine jährliche Produktionskapazität von 300.000 Elektroautos.
Die Anfänge seines Vermögens lassen sich in die Ukraine zurückverfolgen, wohin der in Hanoi geborene Geschäftsmann Anfang der 1990er Jahre nach einem Studium als Geowirtschaftsingenieur in Moskau mit seiner vietnamesischen Frau umzog. In Charkiw starteten sie ein Nudelrestaurant und begannen mit der Herstellung und dem Verkauf von Instantnudeln. Seine 1993 gegründete Technocom wurde Marktführer für getrocknete Fertigwaren. 2009 verkaufte Vuong die Firma für geschätzte 150 Mill. Dollar an Nestlé.
Währenddessen legte er den Grundstein für den Mischkonzern Vingroup JSC in Hanoi. Er kehrte in seine Heimat zurück, als Vietnams Regierung den Übergang von der Zentral- zur Marktwirtschaft beschleunigte. In der Folge stieg Vuong zum ersten Dollar-Milliardär von Vietnam auf. Ursprünglich auf Luxusresorts und Bürohochhäuser spezialisiert, umfasst das Geschäft der Gruppe heute auch Schulen (Vinschool), Einkaufszentren und mehr.
Im Vorjahr erwirtschaftete die Gruppe einen Umsatz von umgerechnet 4,3 Mrd. Dollar, das entsprach 1% des Bruttoinlandsproduktes des südostasiatischen Landes. Der größte private Arbeitgeber des Landes beschäftigt über 51.000 Menschen. Unter den ausländischen Geldgebern sind Singapurs Staatsfonds GIC und der südkoreanische Mischkonzern SK Group.