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Vietnamesischer Autobauer Vinfast mit Chaos-Start in Deutschland: Der neue Newsletter manage:mobility

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Vietnamesischer Autobauer Vinfast mit Chaos-Start in Deutschland: Der neue Newsletter manage:mobility

Liebe Leserin, lieber Leser,

89 Prozent derjenigen, die am Sonntag über die Zukunft geteilter E-Scooter in Paris abstimmten, sprachen sich für ein Verbot aus. Oh là là, welch eine Klatsche für die Szene. Auch wenn nur 7,46 Prozent der etwa 1,8 Millionen Stimmberechtigten ihr Kreuzchen setzten.

Leihroller sind in Paris ab dem 1. September Geschichte. Einem Gros sind sie offensichtlich egal, der Rest ist von ihnen überwiegend genervt. Den mit Investorengeld vollgepumpten Anbietern ist es nicht gelungen, die Massen zu mobilisieren. Ihre Zukunft steht infrage.

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Neben den Scootern haben wir uns in dieser Woche besonders mit folgenden Themen befasst:

  • Wieso die Expansion des vietnamesischen Autobauers Vinfast im Chaos versinkt

  • Warum Volker Wissings Fahrradpolitik so hart kritisiert wird

  • Wie E-Auto-Batterien deutlich sauberer werden können

Topthema: Der Chaos-Start von Vinfast in Deutschland

Mit Instant-Nudeln wurde Pham Nhat Vuong (54) erfolgreich, mit dem Mischkonzern Vingroup in Vietnam zum Milliardär. Vuong reicht das nicht, er strebt nach Weltruhm. Ermöglichen sollen das E-Autos. Mit der Marke Vinfast will Vuong nach ordentlichem Start in der Heimat in die USA, nach Kanada, Deutschland, Frankreich und in die Niederlande expandieren. Doch unsere Recherchen zeigen: Der Plan droht zur Farce zu verkommen. Auf Autos wartet man hierzulande seit Monaten vergeblich, Insider berichten von Kündigungswellen und ständigen Kurswechseln.

Köpfe: Filiz Albrecht ++ Klaus Rinnerberger ++ Salvatore Palella

  • Filiz Albrecht (51) ist nicht länger Boschs Arbeitsdirektorin. Autozulieferer und ihre Personalchefinnen – aktuell ein schwieriges Kapitel. Zuletzt hatten mit Sabine Jaskula (55, ZF) und Corinna Schittenhelm (56, Schaeffler) zwei weitere Spitzen-Personalerinnen aus der Branche ihren Rückzug angekündigt.

  • Klaus Rinnerberger (59) wird bei Leoni vom Aufsichtsratschef zum CEO, sofern Kontrollbehörden den Sanierungsplan für den angeschlagenen Zulieferer genehmigen. Bis dahin leitet Restrukturierungsexperte Hans-Joachim Ziems (69) die Geschäfte.

  • Salvatore Palella (36), CEO des Scooter-Verleihers Helbiz, hatte schon vor dem Votum in Paris ein Problem. Die Aktie ist um mehr als 99 Prozent abgesackt. Palella steuert gegen: Helbiz heißt künftig “micromobility.com”, will künftig Roller nicht nur verleihen, sondern auch verkaufen und so zur “weltweit führenden Marke für Mikromobilität” werden. Der Markt glaubt zunächst nicht daran: In den letzten fünf Tagen hat die Aktie noch einmal fast 40 Prozent verloren.

Unternehmen: Lufthansa ++ Tesla ++ Audi ++ Mercedes

  • Siemens, Continental oder Daimler sind bereits aufgespalten. Folgt bald auch die Lufthansa? Mein Kollege Claas Tatje schreibt, wieso sich immer mehr Großkonzerne selbst filetieren, damit überwiegend glücklich sind und selbst bei den Gewerkschaften erstaunlich viele Fans finden.

  • 422.875 Autos lieferte Tesla zwischen Januar und März aus, mehr als je zuvor in einem Quartal. Die vieldiskutierten Preissenkungen dürften dabei geholfen haben. Ob sich Elon Musk (51) auf den Rekord wohl eines seiner 30-Euro-Bierfläschchen aus Grünheide gegönnt hat?

  • Im Diesel-Prozess gegen mehrere ehemalige Audi-Manager hat der angeklagte Ingenieur Giovanni P. ein Geständnis abgelegt. Andernfalls wäre ihm eine Haftstrafe wohl gewiss gewesen. Die droht auch Ex-Audi-Chef Rupert Stadler (60) und dem früheren Porsche-Vorstand Wolfgang Hatz (64) ohne Geständnis. Bislang verneinen sie jegliche Schuld. Ihre Verteidiger einigten sich mit dem Gericht auf Bedenkzeit bis in die zweite Aprilhälfte.

  • In den letzten Wochen gab es bei uns viel zu Ola Källenius’ Luxusambitionen für Mercedes-Benz zu lesen. In Stuttgart steht viel auf dem Spiel. Im Podcast mit Chefredakteur Sven Clausen gibt meine Kollegin Margret Hucko Einblicke in ihre umfangreichen Recherchen.

Mehr Mobilität: Wissing und die Fahrräder ++ Volocopter ++ Amsterdam ++ 49-Euro-Ticket

  • Verkehrsminister Volker Wissing (52) hält Deutschland für “eine der führenden Fahrradnationen” Europas. Kritiker wie Zukunftsforscher Stefan Carsten können allenfalls Mittelmaß erkennen. Mein Kollege Lutz Reiche beschreibt, wo Wissing bei seiner Fahrradpolitik die Luft ausgeht. Carsten hat er im Interview gefragt, wie es besser ginge.

  • Stark interessiert wirkt Wissing an Flugtaxis. Mit Volocopter-Chef Dirk Hoke (54) weihte er gerade einen Hangar für den Bau des “Volocity” ein. Zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris will das Start-up trotz mancher Turbulenzen startklar sein. E-Scooter raus, Flugtaxis rein? So recht mag man nicht daran glauben.

  • Am Amsterdamer Flughafen Schiphol wird dagegen bald weniger geflogen. Spätestens Ende 2025 soll es keine Nachtflüge mehr geben, auch Privatjets und besonders laute Flugzeuge wie die Boeing 747 haben keine Zukunft. “Stiller, sauberer, besser” lautet die Devise von Flughafen-Chef Ruud Sondag.

  • Wer mehr Bus und Bahn fahren will, kann seit dieser Woche das 49-Euro-Ticket kaufen. Doch Vorsicht: Gültig ist es erst ab Mai. Von welchen Sonderregelungen des Sparfahrscheins man sonst noch gehört haben sollte, hat – kein verspäteter Aprilscherz – der ADAC zusammengefasst.

Zahl der Woche: 92,7 Millionen

Ob mit dem 49-Euro-Ticket das Bahnchaos weiter zunimmt? 2022 ging es auf der Schiene schlimmer denn je zu. 92,7 Millionen Euro Entschädigung zahlte die Deutsche Bahn Kundinnen und Kunden. 2021 waren es 54,5 Millionen Euro. Die Bahn-Spitze lobte sich trotzdem. Warum dazu beim besten Willen kein Anlass besteht, hat mein Kollege Michael Machatschke in einem Kommentar herausgearbeitet.

Deepdrive der Woche: Geht E-Auto wirklich öko?

Wie grün können Elektroautos sein? E-Fuel-Enthusiasten halten die Umweltbilanz der Stromer schon lange für negativ. Gerade die Batterieproduktion sei mit hohen Emissionen verbunden. Aktuell braucht die Industrie jede Zelle, Masse schlägt Klasse. Doch auf Dauer könnten E-Autoakkus um mehr als 75 Prozent sauberer werden, sagt McKinsey-Experte Martin Linder. Wie das möglich sein soll, hat er uns im Interview erklärt.

Osterei der Woche

Morgen ist Karfreitag. Und in Hessen meint man es ernst mit dem stillen Feiertag. Die sieben hessischen Polizeipräsidien haben deshalb den “Car Friday” ausgerufen. Tuner und Raser sollten sich auf verschärfte Kontrollen einstellen. 2022 stellten die Car-Cops 46 Straftaten sowie rund 440 Ordnungswidrigkeiten fest.

Ich wünsche Ihnen ein frohes und entschleunigtes Osterfest.

Herzlichst, Ihr Christoph Seyerlein

­Haben Sie Wünsche, Anregungen, Informationen, um die wir uns journalistisch kümmern sollten? Sie erreichen meine Kolleginnen und Kollegen im Team Mobility und mich unter [email protected].

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