Neues Konfliktpotenzial rund um das Tesla-Werk im brandenburgischen Grünheide: Wer sich im Hause Tesla krankmeldet, muss mit Kontrollbesuchen der Werkleiter rechnen.
Hinter der schicken Fassade des Tesla-Werks braut sich Ärger zusammen. Foto: Maryam Majd/Getty Images
Tesla klingelt bei Mitarbeitern
Dingdong, wer steht denn da vor der Tür? Bei einigen Mitarbeitern im Krankenstand war es das Duo Thierig und Demmler von Tesla. Das dürfte für die Beschäftigten des Tesla-Werks in Grünheide keine schöne Überraschung gewesen sein. Schließlich ging es darum zu kontrollieren, ob die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tatsächlich arbeitsunfähig waren. Wie das Handelsblatt berichtet, machten allerdings manche die Tür nicht auf oder waren kurz davor, den Notruf 110 zu wählen. Auf einer Betriebsversammlung am 19. September 2024 sprach Demmler von den Reaktionen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die Besuche. Gut kamen die nicht an. “Das hat man einfach gemerkt an der Aggressivität”, so zitiert das Handelsblatt Demmler. “Indem man die Tür zugeschlagen bekommt. Indem mit Polizei gedroht wird.”
“Einer kam direkt von der Apotheke”
Demmler verteidigt die Maßnahme: “Das hat nichts mit Generalverdacht zu tun. Wir haben uns einfach mal 30 Mitarbeiter ausgesucht, die entsprechende Auffälligkeiten hatten, die sich ziemlich lange im Krankenstand befinden, aber auch viele Erstbescheide.” Wenn nicht schon der Haustürbesuch an sich bedenklich gewesen wäre, dann sollten spätestens die Alarmglocken beim Folgeverhalten läuten: “Einer kam direkt von der Apotheke mit so einer Riesentüte voll Schmerzmitteln. Der brauchte gar nicht mehr sagen, dass er Schmerzen hatte, das hat er sofort gezeigt, Tüte auf”, sagte der Personalchef. Erst eine Taschenkontrolle macht krankgemeldete Mitarbeiter glaubwürdig?