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Tatsächlicher Verbrauch: Jeep Avenger e-Hybrid im Test

Wie viel Sprit braucht die 100 PS starke Mildhybrid-Version des kleinen SUVs im realen Verkehr?

tatsächlicher verbrauch: jeep avenger e-hybrid im test

In Italien ist der Jeep Avenger so beliebt, dass er seit Anfang des Jahres den fünften Platz bei den Verkaufszahlen belegt. Die Einführung des 100 PS starken 1,2-Liter-Mildhbrid-Antriebs hat den Zulassungen einen weiteren Schub gegeben. In der deutschen Zulassungsstatistik hat sich das Modell mit rund 2.100 Stück im ersten Halbjahr 2024 immerhin auf Platz zwei der beliebtesten Jeeps (knapp hinter dem Compass) vorgeschoben. 

So haben wir den Jeep Avenger e-Hybrid zum Protagonisten dieser Ausgabe unseres wöchentlichen Verbrauchstests erkoren. Auf unserer 360 km langen Standard-Teststrecke von Rom nach Forlì brauchte das kleine SUV 4,70 Liter/100 km. Mit deutschen Benzinpreisen von derzeit 1,73 Euro ergibt das Spritkosten von 8,13 Euro/100 km.

Verbrauch im mittleren Bereich

Vergleicht man diesen Verbrauch mit den anderen bisher getesteten Benziner-SUVs, so liegt der Jeep Avenger in der Mildhybrid-Version im Mittelfeld. Der kleinste Jeep landet gleichauf mit dem Renault Captur TCe 130 und dem Kia Stonic Mildhybrid mit 120 PS (beide ebenfalls 4,70 Liter/100 km), aber er schneidet besser ab als der Opel Mokka mit 130-PS-Benziner und der VW T-Roc 1.0 (beide 4,75 Liter), der Suzuki S-Cross Hybrid Allgrip (5,05 Liter) und der Hyundai Kona Mildhybrid (5,20 Liter).

Den Avenger gibt es als reinen Benziner, Mildhybrid und als Elektroauto

Sparsamer als der Avenger waren dagegen der Fiat 500X Hybrid (4,50 Liter), der Skoda Kamiq mit 116 PS-Benziner (4,25 Liter) und der Hyundai Bayon 1.0 (3,75 Liter).

Agil und schick, aber wenig Platz im Fond

Der von mir getestete, italienische Avenger hatte die Topausstattung Summit, die 18-Zoll-Alufelgen mit Diamantschnitt, LED-Scheinwerfer, schwarze Außenspiegel, getönte Scheiben und ein Keyless-Go-System umfasst.

Zur Ausstattung des Jeeps gehören außerdem eine Klimaautomatik, ein 10,25-Zoll-Instrumentendisplay, eine elektrisch bediente Heckklappe, eine Rückfahrkamera und ein Abstandstempomat (ACC). In Deutschland kostet der Avenger e-Hybrid Summit 31.800 Euro, in Italien ist das Auto ein paar hundert Euro günstiger. Extras wie das Infotainment-Paket, das Leder-Winterpaket und das elektrische Schiebedach bringen den italienischen Listenpreis auf 35.700 Euro.

Jeep Avenger e-Hybrid: Das Cockpit

Auf der Testfahrt konnte ich mich von der Agilität des Avenger e-Hybrid überzeugen. Angetan bin ich auch von dem wirklich angenehmen Styling innen und außen und den recht präzise arbeitenden Assistenzsystemen. Weniger gut gefallen hat mir das Platzangebot im Fond, und auch die fehlenden Fächer in den hinteren Türen und die fehlende Zweizonen-Klimaautomatik sind ein Manko.

Reichweite? Ok.

Die recht ordentliche Effizienz des Jeep Avenger e-Hybrid mit Frontantrieb und Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe bestätigt sich auch in den typischen Fahrsituationen, wobei der Benzindurst auf der (italienischen) Autobahn ein wenig ansteigt.

Der 44-Liter-Tank sorgt jedoch für eine gute Reichweite, die im Schnitt bei 600 km liegt. Bei sehr verbrauchsbewusster Fahrweise und niedrigem Tempo auf idealen Strecken kann man sogar über 1.000 km mit einer Tankfüllung schaffen.

Jeep Avenger e-Hybrid: Das Heck

Kraftstoffverbrauch in verschiedenen Fahrsituationen

  • Stadt-Umland-Mix: 6,6 Liter/100 km, 664 km Reichweite (errechnet)
  • Landstraße: 7,2 Liter/100 km, 607 km Reichweite (errechnet)
  • Spritspartest: 3,2 Liter/100 km, 1.372 km Reichweite (errechnet)

Aus dem offiziellen Datenblatt

Modell Kraftstoff Leistung Abgasnorm Normverbrauch
(WLTP)
CO2-Emissionen
(WLTP)
Jeep Avenger e-Hybrid Benzin 100 PS Euro 6E 4,9-5,0 Liter/100 km 111-114 g/km

Daten des Testfahrzeugs

Fahrzeug: Jeep Avenger e-Hybrid SummitListenpreis: 31.800 Euro (in Italien: 31.200 Euro)Testdatum: 12. Juli 2024Wetter (Abfahrt/Ankunft): Klar, 40 Grad / heiter, 38 GradDurchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 72 km/h
Reifen: Goodyear EfficientGrip Performance 2 – 215/55 R18

Kraftstoffverbrauch

Bordcomputer-Anzeige: 4,6 Liter/100 kmAn der Zapfsäule bestimmter verbrauch: 4,8 Liter/100 kmMittel aus diesen Werten: 4,70 Liter/100 kmKraftstoffpreis: 1,73 Euro/Liter (Super E10)
Spritkosten: 8,13 Euro/100 km

Unsere italienischen Kollegen erstellen ein stets aktualisiertes Ranking der Verbrauchstest-Ergebnisse. Das Ganze ist in italienischer Sprache, aber wir denken, Sie finden sich zurecht.

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie eine Freundin oder einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, wird Ihnen wahrscheinlich ein Wert genannt, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht wurde der Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder die Tankrechnungen wurden aufbewahrt und daraus ein Verbrauch errechnet.

Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).

Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.

Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.

Dabei wird “von voll bis voll” gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).

Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 42 Cent pro kWh (durchschnittlich gezahlter Preis für Haushaltsstrom in Deutschland im 2. Halbjahr 2023 laut Destatis). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.

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