Der kleineste Jeep ever: Der Avenger
Der Jeep Avenger wird mit drei verschiedenen Antriebskonzepten angeboten: ein klassischer Benziner mit 100 PS (ab 23.640 Euro), ein Hybrid mit 100 PS (ab 25.670 Euro) und ein Elektroantrieb mit 156 PS (ab 36.600 Euro). Mittlerweile gehört der Amerikaner zur Stellantis Gruppe (Peugeot, Citroën, DS Automobiles, Opel, Fiat, Abarth, Lancia, Alfa Romeo, Maserati, Dodge, RAM und Chrysler) und wird im polnischen Werk in Tichy gebaut.
Auf den ersten Blick wirkt der Avenger mit seinem Design sympathisch: kleine Ausmaße, kürze Überhänge und die markentypische Front in einer modernen Interpretation. Ins Gelände wird man mit dem frontangetriebenen Jeep wohl nicht gehen, auch wenn er die Fahrmodi Sand, Schlamm und Schnee besitzt. Für den Großstadtdschungel mit fiesen Bordsteinen eignet er sich dafür aber umso besser.
Im Innenraum bestreitet der Avenger ebenfalls eigene Wege. Viel Platz, extrem viel Stauräume und praktische Ablagefächer machen ihn zu einem tollen Wegbegleiter im stressigen Alltag. Bis auf die Mittelarmauflage und die komfortablen Sitze herrscht jedoch eine Hartplastiklandschaft im Inneren. Das Interieur sieht gelungen aus, ist aber leider (fast alles) hart – das trübt die Freude ein bisschen.
Lobenswert ist hingegen die Bedienung der wichtigsten Funktionen: Dank klassischer Knöpfe ist Klimaanlage und Co. perfekt bedienbar. Lediglich die Sitzheizung muss über das Infotainment-System ein bzw. ausgeschaltet werden. Ansonsten geschieht vieles noch analog und das ist auch gut so.
In puncto Sicherheit lässt sich der Avenger nichts vormachen: Spurhaltesystem, aktiver Tempomat oder ein Tot-Winkel-Warner – hier ist alles mit an Bord. Außerdem sorgen die LED-Scheinwerfer bei Nachtfahrten für eine tolle Ausleuchtung der Straße.
Der Elektromotor bietet mit seinen 156 PS ausreichend Kraft für den städtischen Alltagsverkehr. Spritzig geht es von 0 auf 100 km/h in 9 Sekunden – bei Tempo 150 wird dann abgeriegelt. Der Jeep Avenger ist aber eindeutig für den städtischen Betrieb gebaut worden. Das merkt man spätestens auf der Autobahn, wenn einem bei Tempo 130 der Wind um die Ohren pfeift.
Der Hersteller selbst gibt eine Reichweite von 392 Kilometern (nach WLTP) an. Im “Heute”-Test schaffte der Avenger rund 340 Kilometer – damit braucht er sich also auch nicht zu verstecken. Falls der Akku dann doch leer ist, verfügt der kleine Jeep über eine Schnelllademöglichkeit. Von 10 auf 80 % dauert ein Ladevorgang lediglich 30 Minuten. Damit lässt es sich im Alltag sehr gut leben.
Der Jeep Avenger ist mit seinem günstigen Einstiegspreis (23.640 Euro) nicht nur ein echter Hingucker, sondern sogar ein heißer Geheimtipp für all jene, die ein praktisches Auto für die Stadt suchen. Während seine Konkurrenz meist eher langweilige Autos baut, ist der Amerikaner tatsächlich ein erfrischender Kleinwagen mit cooler Optik.
Überall am Auto kann man das Logo der Ur-Jeeps Willys entdecken, auch ein Marienkäfer findet sich auf dem Dach. An diesen Details merkt man, dass den Designern der kleine Geländewagen für die Stadt wirklich am Herzen gelegen ist.
Das getestete Elektro-Exemplar schlägt allerdings mit 43.500 Euro zu Buche – da ist schon eine Menge Geld. Dennoch ist und bleibt der Avenger ein echter Sympathieträger.