Das Geräusch des Blinkers im Jeep Avenger lässt einen nach wie vor zunächst kurz stutzen. Anstelle des teutonisch korrekten klack, klack, klack, ertönt eine Snare Drum, eine Schnarrtrommel mit einem kurzen raschelnden Geräusch, gefolgt von einem Besenwischer. Nach wenigen Minuten ertappen wir uns dabei, wie wir den Sound wie bei einer Beatbox bei jedem Aktivieren des Blinkers nachahmen und dabei rhythmisch leicht mit dem Kopf wippen. Aus den Blicken der entgegenkommenden Autofahrer zu schließen, geben wir eine ziemlich lustige Figur ab.
Auch Stromern klappt
Ganz anders tritt der Jeep Avenger auf, der sich trotz des martialischen Namens mit seiner kantig-ansehnlichen Form von der Masse der B-Segment-SUVs abhebt. Selbst wenn der kleine Jeep mit Fahrmodi wie Sand, Schnee oder Schlamm den großen Geländemaxe spielt, ist und bleibt er ein Lifestyle-Vehikel mit Vorderradantrieb, das eher für die Stadt als Stock und Stein gedacht ist. Deswegen ergibt die Mild-Hybrid-Variante auch Sinn, denn die spielt ihre Stärken im urbanen Gebiet aus. Bisher hatte man die Wahl zwischen der batterieelektrischen Version für mindestens 38.500 Euro und der Variante mit Verbrennungsmotor, die bei 25.000 Euro beginnt. Dazwischen reiht sich jetzt der Jeep Avenger 1.2 E-Hybrid für mindestens 27.000 Euro ein.
Nicht zu weich gefedert
Während unserer Testfahrt haben sich die Energiespeicher nicht entleert. Vermutlich haben die Jeep-Ingenieure die Rekuperation stets aktiviert, um einen steten Energiefluss in die Akkus zu gewährleisten. Wir empfanden die Motorbremse, die bei jedem Fahrmodus identisch stark eingreift, nicht als störend. Dennoch ist das klassische Segeln mit entkoppelter Antriebseinheit energetisch sinnvoller. In der Praxis lief das Zusammenspiel zwischen alter und neuer Antriebswelt problemlos ab und das Elektromodul erfüllte seinen Auftrag und gestaltete das Vorankommen bei geringeren Geschwindigkeiten geschmeidiger als das mit der reinen Verbrenner-Variante der Fall ist. Solange man mit leichtem Gasfuß unterwegs ist, läuft alles wunderbar. Nur wenn man die ganze Kraft fordert, geht dem Antrieb etwas die Luft aus. Die Drehzahlen schnellen nach oben, der Dreizylinder sagt deutlich „hallo“, aber der Vortrieb kann mit der Geräuschkulisse nicht mithalten. Am dynamischsten schlägt sich der Jeep im Sport-Modus. So absolviert der Jeep Avenger 1.2 E-Hybrid den Sprint von null auf 100 km/h in 10,9 Sekunden und schafft maximal 184 km/h. Die Unterschiede zu Normal und vor allem Eco sind spürbar, aber wenn es nicht allzu eilig hat, kommt man auch mit diesem Fahrprogramm flott genug ans Ziel.
Zumal man im kleinen Jeep entspannt unterwegs ist. Dazu trägt auch das Fahrwerk bei. Trotz des alles andere als üppigen Radstandes von 2,56 Metern steckt der Avenger Unebenheiten gut weg, ohne zu weich abgestimmt zu sein. Bei unserer Testrunde, bei der wir keine Autobahn-Speed-Etappen zurücklegten, meldete der Bordcomputer einen Durchschnittsverbrauch von 6,4 l/100 km. Zudem hatten wir 32 Prozent der Fahrterstrecke elektrisch zurückgelegt. Das sind tatsächlich 0,8 l/100 km weniger als bei der Erprobungsrunde mit dem Avenger 1.2 GSE T3, der den 74 kW / 100 PS starken Dreizylinder mit einer Sechsgang-Handschaltung kombiniert. Eine Punktlandung. Jeep gibt als Normverbrauch fünf Liter pro 100 Kilometer (Avenger 1.2 GSE T3) und 5,8 l/100 km (Avenger 1.2 E-Hybrid) an.
Der Jeep Avenger 1.2 E-Hybrid steht Ende April beim Händler / Bild: press-inform / Jeep Im Großen und Ganzen bleibt der Innenraum unverändert / Bild: press-inform / Jeep Das Panorama Glasdach samt Schiebedach ist neu / Bild: press-inform / Jeep Im Großen und Ganzen bleibt der Innenraum unverändert / Bild: press-inform / Jeep Jeep Avenger 1.2 E-Hybrid / Bild: press-inform / Jeep Mit dem Jeep Avenger 1.2 E-Hybrid kommt man entspannt voran / Bild: press-inform / Jeep Der Jeep Avenger 1.2 E-Hybrid kostet mindestens 27.000 Euro / Bild: press-inform / Jeep Jeep Avenger 1.2 E-Hybrid / Bild: press-inform / Jeep Jetzt gibt es elektrisch verstellbare Ledersitze mit Massagefunktion / Bild: press-inform / Jeep Jeep Avenger 1.2 E-Hybrid / Bild: press-inform / Jeep Wie es sich für einen Jeep gehört, gibt der Avenger 1.2 E- Hybrid im Gelände nicht sofort klein bei / Bild: press-inform / Jeep Jeep Avenger 1.2 E-Hybrid / Bild: press-inform / Jeep
Von Wolfgang Gomoll
press-inform.de