Bild: Jeep
Antonia Folosa, seit vergangenem November Chef von Jeep, sprach mit dem Portal Car Editors über die Pläne der Marke. Die automobile Welt sei in den Norden und Süden aufgeteilt. „Während der Norden die Elektrifizierung vorantreibt, handelt der Süden anders. In Brasilien zum Beispiel spielt Ethanol die Hauptrolle. Andere Länder beginnen mit Regulierungen, die verschiedene Energieträger zulassen. Und dann sehen wir, dass die ursprüngliche Orientierung in Europa in Zweifel gezogen wird. Wir bleiben bei unserem Ziel, doch wenn die politische Führung neu entscheidet, können wir uns sehr schnell anpassen.“
Im letzten Jahr hat Jeep weltweite eine Million Fahrzeuge verkauft. Die USA waren mit 70 Prozent weiter der wichtigste Markt, nach Europa gingen 15 Prozent. Für weiteres Wachstum plant die Marke „eine starke und genau definierte Elektro-Strategie“. Der Chef merkte jedoch an: „Wir sehen aber auch andere Möglichkeiten an. Wir reden nicht von einer Multi-Energie-Strategie, aber Elektrifizierung plus Möglichkeiten“.
Auch im Elektro-Zeitalter werde der Hersteller dem Gelände treu bleiben, unterstrich der CEO. „Jeep ist dort bei weitem die fähigste Marke.“ In jedem Segment seien die Modelle offroad besser unterwegs als die der Konkurrenz.
Ob und wann es einen vollelektrischen Wrangler geben wird, wollte Folosa nicht sagen. „Aktuell gibt es noch kein konkretes Projekt, doch, sollte das Modell kommen, wird es unglaubliche Fähigkeit besitzen“, so der Firmenchef. Jeep hat bereits Konzepte für den Geländewagenklassiker vorgestellt, die nur mit Strom fahren.
Damit sich die E-Mobilität durchsetzt, muss sie laut Folosa preiswerter werden. „Wir müssen den Punkt erreichen, dass ein Elektrofahrzeug nicht wesentlich mehr kostet als ein Verbrennermodelle“, sagte er. Chinesische Unternehmen könnten bereits Stromer zu Preisen anbieten, die den westlichen Modellen mit Verbrennungsmotor gleichkommen. Deshalb seien sie „eine Bedrohung“. Man könne aber auch von ihnen lernen, da das Technologieniveau vor allem bei der Digitalisierung und Elektrifizierung „sehr hoch“ sei.