Auto-News

Jeep

Jeep Avenger Elektro: Das “Auto des Jahres” ist eine Enttäuschung

jeep avenger elektro: das “auto des jahres” ist eine enttäuschung

Jeep Avenger Elektro: Das “Auto des Jahres” ist eine Enttäuschung

Auf einen Blick

Unsere Wertung

Pro

・Stilvoll

・Leicht in der Stadt zu fahren

・Kein Blickfang

Kontra

・Billige Materialauswahl im Inneren

・Nur Vorderradantrieb

・Sicherheitssysteme

・Beengte Rückbank

Fazit

Das Auto des Jahres 2023 sieht gut aus, ist einfach zu fahren und macht in der Stadt Spaß. Aber für diesen Preis erwarte ich mehr, insbesondere in Bezug auf Qualität und Komfort. Und da das Fahrzeug nur über einen Frontantrieb verfügt, verdient es kaum die Bezeichnung Geländewagen.

Die Erwartungen waren natürlich hoch, als ich den Jeep Avenger Elektro in Empfang nahm. Auch wenn es schon ein Jahr her ist, dass die internationale Jury ihn zum “Auto des Jahres” 2023 gekürt hat, ist er noch nicht oft auf den Straßen zu sehen.

Es ist nunmehr schon zehn Jahre her ist, dass der Fiat-Konzern die Marke Jeep übernommen hat. Dennoch verbinde ich die Marke noch immer mit den USA. Der neue Avenger ist in meinen Augen eindeutig ein wirklich schöner kleiner SUV.

Aber das Preisschild von knapp 40.000 Euro legt natürlich auch einen Vergleich mit der Konkurrenz nahe. Und schon beim Einsteigen bin ich enttäuscht. Das Interieur besteht aus Kunststoff, sehr viel Kunststoff. Wenn ich die Fahrertür schließe, gibt es ein beunruhigendes Klappern in der Karosserie.

jeep avenger elektro: das “auto des jahres” ist eine enttäuschung

Der Innenraum ist spartanisch und das MMI veraltet.

Mikael Lindkvist

Stadtauto mit Vorderradantrieb

Das Auto hat einen bescheidenen Elektromotor, der nur die Vorderräder antreibt. Von 0 auf 100 km/h dauert es neun Sekunden. Das ist für ein Elektroauto wirklich schlecht. Generell fühlt sich der Jeep Avenger Elektro nie wirklich schnell an. Wenn Sie sich eine relativ zügige Gasannahme wünschen, müssen Sie das Auto im Sportmodus fahren. Doch dies wirkt sich negativ auf die Reichweite aus.

Die Batterie hat eine Nettoleistung von knapp 51 Kilowattstunden. Dennoch musste ich feststellen, dass WLTP-Reichweite von 400 Kilometern übertrieben ist. Es handelt sich hier eher um ein reines Stadtauto. Das hat mehrere Gründe.

Der Jeep Avenger Elektro ist in der Stadt leicht zu fahren und wendig, aber auf der Autobahn gibt es erste Probleme. Der Komfort ist nicht sehr gut und Straßen- und Windgeräusche dringen schnell in den Innenraum. Der Stromverbrauch steigt außerdem schnell an, sobald Sie die 90 km/h-Marke überschreiten.

Das Auto verfügt über viele Fahrmodi, darunter “Sand, Schlamm” und “Schnee”. Aber es bleibt ein Fronttriebler. Ohne Allradantrieb ist an Off-Road-Fahrten nicht zu denken. Auch in einem Schneesturm oder auf schlammigen Schotterstraßen würde ich das Auto nicht gern fahren wollen.

jeep avenger elektro: das “auto des jahres” ist eine enttäuschung

Andreas Bergsman

Viele fehlende Details

Das MMI ist nicht der Rede wert. Doch zum Glück unterstützt der Jeep Avenger drahtloses Carplay und Android Auto. Sonst wäre ich auch wahnsinnig geworden. Auch bei den Sicherheitsfunktionen gibt es einige Mängel. Der Querverkehrswarner ist im Testwagen nicht vorhanden, und es dauert mehrere Sekunden, bis die Rückfahrkamera zum Leben erwacht.

Der adaptive Tempomat soll Ihnen dabei helfen, Ihre Fahrweise an die geltende Geschwindigkeitsbegrenzung anzupassen. Das Problem dabei: Sobald Sie ein Geschwindigkeitsschild passieren, ändert das Fahrzeug seine Einstellung. Eine Vorwarnung wie bei vielen anderen Autos gibt es nicht. Die Schilderanzeige liegt ebenfalls häufiger falsch. Teilweise kam das Auto auf die Idee, in einer geschlossenen Ortschaft 90 km/h vorzugeben.

Beengt auf dem Rücksitz

Die Rückbank des Autos ist ein Witz. Die Beinfreiheit ist praktisch nicht vorhanden, wenn Sie hinter einem Erwachsenen mit normal langen Beinen sitzen. Und auch die Kopffreiheit ist ein Problem. Der Gepäckraum ist in Ordnung, wenn Sie nur einmal die Woche einkaufen gehen. Mir gefällt die Ablagefläche auf dem Vordersitz, die von der Mitte bis zur Beifahrerseite reicht. Perfekt für Geldbörsen und andere Dinge, die Sie schnell verstauen wollen.

Außerdem gibt es eine seltsame Klappe in der Mittelkonsole, in der sich unter anderem eine Qi-Ladestation für Ihr Smartphone verbirgt. Das einzige Problem dabei: Wenn Sie die Klappe hochheben, blockieren Sie die Tasten, mit denen Sie zwischen den Modi Fahren, Rückwärtsfahren und Parken wechseln.

Der Jeep lädt problemlos mit 11 Kilowatt an meiner Garo Entity Box. Wenn ich lange Strecken fahre und an einem DC-Ladegerät anhalte, beträgt die maximale Leistung 100 Kilowatt. Nicht ideal, aber es gibt noch langsamer ladende Elektroautos.

Eine Enttäuschung

jeep avenger elektro: das “auto des jahres” ist eine enttäuschung

Der Jeep Avenger ist von außen betrachtet ein wirklich schönes Auto.

Insgesamt ist der Jeep Avenger Elektro eine Enttäuschung. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass er als Zweitwagen in der Großstadt taugt. Reichweite und Ladegeschwindigkeit sind in Ordnung. Aber das Auto entspricht nicht meinen Erwartungen an die Marke, vor allem in Bezug auf die Qualität und den Antrieb.

Spezifikationen

Hersteller: Jeep

Fahrzeugtyp: SUV

Getestet: April 2024

Antrieb: Frontantrieb

Motor: Einzelner Elektromotor, 156 PS

Leistung: 0–100 km/h in 9 Sekunden

Höchstgeschwindigkeit: 150 km/h

Batterie: 54 kWh (50,8 kWh netto)

Reichweite (WLTP): 400 km

Ladegerät an Bord (AC): 11 kW

Schnellladung (DC): 100 kW

CO2-Emissionen: 0 g/km

Preis: ab 43.500 Euro (Version Summit)

Bewertung: 3 von 5

jeep avenger elektro: das “auto des jahres” ist eine enttäuschung

Dieser Testbericht erschien im Original bei unserer Schwesterpublikation M3.se und wurde von uns übersetzt und angepasst.

TOP STORIES

Top List in the World