Technische Basis dürfte die Smart Car Platform des Citroen e-C3 sein
Dass Stellantis etliche Fahrzeuge auf die neue Smart Car Platform stellen will, die mit dem Citroen e-C3 debütiert, war klar. Offenbar soll auch eine Elektroversion des Jeep Renegade dazu gehören. Das legen die Aussagen beim Stellantis Investor Day und bei einer Telefonkonferenz nahe.
Derzeit ist der Jeep Renegade ein 4,24 Meter langes SUV, das es mit Mildhybrid- und Plug-in-Hybrid-Antrieb gibt. Der Wagen startete 2014 und erhielt 2018 eine Überarbeitung, 2022 kam noch der Mildhybridantrieb hinzu. Rein kalendarisch gehört das Modell damit schon jetzt zu den automobilen Methusalems. Die zweite Generation hat Stellantis bisher für 2026 angekündigt, schreibt Autocar.
Doch auf dem Investor Day am Donnerstag hat Stellantis nun eine Elektroversion zu einem Einstiegspreis unter 25.000 Dollar oder umgerechnet rund 24.000 Euro angekündigt (siehe unser Titelbild). Ergänzend sagte Konzernchef Carlos Tavares bei einer Telefonkonferenz, das Auto erhalte eine Lithium-Eisenphosphat-Batterie (LFP), um den niedrigen Preis zu ermöglichen. Ob das Auto auf der Smart Car Platform basiert, wollte er nicht sagen. Doch sowohl der Preis als auch die LFP-Batterie passen zu dieser Low-Cost-Architektur.
Mit rund 24.000 Euro wäre der Jeep Renegade Elektro deutlich günstiger als der Jeep Avenger Elektro, den es ab 38.500 Euro gibt. Wenn es bei den 4,24 Metern bleibt, wäre der Neuling rund 20 cm länger. Als Antrieb kommt der 83-kW-Motor aus dem Citroen e-C3 in Betracht. Preislich läge der neue Elektro-Jeep etwa auf dem Niveau des Citroen, den es ab 23.300 Euro gibt.
Dass der Renegade Elektro auf der Smart Car Platform basieren wird, ist jedoch nicht bestätigt. Lediglich die LFP-Batterie und der Preis deuten darauf hin. Auf dieser Plattform basieren auch der Citroën C3 Aircross, der Opel Frontera Electric und der Fiat Grande Panda.
Bildergalerie: Fiat Grande Panda (2024)
Der Renegade soll eines von sechs neuen Elektromodellen sein, die Jeep bis 2027 weltweit auf den Markt bringen will. Dazu gehören auch der noch 2024 startende elektrische Wagoneer S, der 2025 folgende Geländewagen Jeep Recon und ein noch nicht näher bekanntes “Mainstream-SUV”. Letzteres soll sich ins D-Segment (Mittelklasse) einordnen. Damit würde der Wagen wohl rund 4,70 Meter lang sein und mit dem Tesla Model Y konkurrieren. Es würde sich zwischen dem kompakten Compass und dem 4,89 Meter langen Wagoneer S einordnen.
Mit dieser Folie vom Investor Day kündigte Stellantis die Elektroversion des Renegade für unter 25.000 Dollar (rechts unten) und das neue Mid Size SUV (rechts oben) an
Gerüchteweise schon bekannt war, dass Jeep an einem elektrischen Compass arbeitet, die auf STLA Medium basieren soll. Mit einer Folie bestätigt Stellantis nun, dass die neue Generation vor 2027 erscheint. Dieser Chart vom Investor Day zeigt die Produktpläne von Jeep:
Der aktuelle Jeep Renegade wird zusammen mit dem Fiat 500X und dem Jeep Compass im süditalienischen Melfi gebaut, während der Avenger zusammen mit dem Alfa Romeo Junior und dem Fiat 600 Elektro in Polen entsteht. Der Wagoneer S soll in Mexiko produziert werden. Insgesamt produziert Jeep derzeit etwa ein Drittel seiner Fahrzeuge in Niedriglohnländern; künftig soll dieser Anteil auf die Hälfte steigen. Außerdem setzt Stellantis auf “profitable Multi-Energy-Plattformen”. Zu diesen gehört auch die Smart Car Platform, die ja auch Verbrennerversionen unterstützt.
Unter dem Strich
Stellantis kündigt eine Elektroversion des Jeep Renegade für unter 25.000 Dollar an, die bis zum Jahr 2027 auf den markt kommen soll. Aller Wahrscheinlichkeit nach basiert das Auto auf der neuen Smart Car Platform. Wenn das sich bewahrheitet, sind nun fünf Modelle auf dieser Basis bekannt: Citroen e-C3, Fiat Grande Punto Elektro, Citroen e-C3 Aircross, Opel Frontera und nun Jeep Renegade Elektro. Halboffiziell angekündigt sind “etwa sieben”.
Quelle: Stellantis-Präsentation (PDF) via Autocar