BYD

So will BYD in Deutschland erfolgreich sein

China-Marke So will BYD in Deutschland erfolgreich sein

BYD verkauft an zunächst zwei Standorten in Deutschland seit dem Jahreswechsel seine Elektroautos. Das Vertriebsnetz soll jedoch schnell wachsen. Wir haben mit Importeurschef Lars Pauly über die Pläne der Chinesen für den deutschen Markt gesprochen.

so will byd in deutschland erfolgreich sein

In Köln sorgt derzeit ein neuer Shop für das Interesse der Passanten: ein Showroom für BYD der Autohausgruppe Senger. (Bild: Senger-Gruppe)

Die ersten beiden deutschen Stores des chinesischen Autobauers BYD haben zum Jahreswechsel eröffnet. Schnell sollen weitere Standorte folgen. In Sachen Vertriebskanäle ist BYD dabei zunächst recht klassisch unterwegs und setzt vor allem auf Verkäufe durch die Partner. „Wir werden demnächst unsere Finanzierungs- und Leasingkonditionen bekannt geben“, kündigte Lars Pauly, CEO von Hedin Electric Mobility, an. Die Tochter des schwedischen Auto-Distributeurs Hedin Mobility Group ist in Deutschland für Vertrieb, Marketing und den Händlernetzaufbau zuständig.

Bildergalerie so will byd in deutschland erfolgreich sein so will byd in deutschland erfolgreich sein so will byd in deutschland erfolgreich sein so will byd in deutschland erfolgreich sein

Einen Online-Shop oder ein Abo-Angebot gibt es bislang nicht. „Das kann sich aber natürlich auch ändern“, sagte der Manager. Hedin arbeitet mit wenigen großen Autohandelsgruppen zusammen, die die Marke in ihrem definierten Vertriebsgebiet selbstständig entwickeln sollen.

Jeder Partner soll einen so genannten Pioneer-Store in einer großen Stadt eröffnen. Der Großteil dieser-Stores soll planmäßig bis zum Ende des zweiten Quartals 2023 in Betrieb sein. Hinzu kommen klassische Händlerschauräume. Ergänzend sollen die BYD-Händler mit Pop-up-Konzepten arbeiten.

Firmenkunden im Visier

BYD will mit seinem Elektroautos gezielt auch Firmenkunden ansprechen. „Schließlich machen gewerbliche Verkäufe den größten Teil des deutschen Markts aus. Daran wollen wir teilhaben“, unterstrich Pauly. Zwar seien auf dem Flottenmarkt die etablierten einheimischen Hersteller besonders stark. „Aber ich habe den Eindruck, dass die Elektromobilität die Spielregeln ein Stück weit verändert hat. Hier gibt es Anbieter, die besser aufgestellt sind“, so der Manager. Auch BYD könne ein gutes Angebot machen. Er verspricht Lieferzeiten von drei bis sechs Monaten. Im Vergleich zu vielen anderen Herstellern ist das eine recht kurze Zeit – und war für Autos aus Asien vor Chipkrise und Corona ein normaler Wert.

Wie viele Autos BYD in diesem Jahr in Deutschland verkaufen will, verrät Pauly nicht. Weltweit verbuchte BYD im vergangenen Jahr einen Rekordabsatz und verkaufte 1,86 MIllionen Pkw. Das entspricht einem Plus von 155 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021. Darunter waren 950.000 Plug-in-Hybride und 910.000 batterieelektrische Fahrzeuge. Reine Verbrenner baut BYD keine mehr.

Drei Modelle zum Start, weitere sollen folgen

In Deutschland ist BYD mit drei Modellen gestartet: dem Kompakt-SUV Atto 3, dem deutlich größeren, siebensitzigen SUV Tang sowie der Limousine Han. Der 4,45 Meter lange Atto 3 kommt mit einer 60,5 kWh großen Batterie, die für 420 Kilometer Reichweite nach WLTP gut ist, Frontantrieb und einer Motorleistung von 150 kW/204 PS.

Der 4,87 Meter lange Tang bietet sieben Sitzplätze. Dank zwei Elektromotoren, die zusammen 380 kW/516 PS leisten, besitzt er Allradantrieb. Der Akku hat eine Kapazität von 86,4 kWh, die WLTP-Reichweite liegt bei 400 Kilometern. Die 4,99 Meter lange Limousine Han hat ebenfalls Allradantrieb und 380 kW/516 PS. Die 85,4-kWh-Batterie soll eine Reichweite von 521 Kilometern möglich machen.

Im vergangenen Herbst zeigten die Chinesen in Paris die Mittelklasse-Limousine Seal. Sie dürfte genau wie das Plug-in-Hybrid-SUV Song und der kompakte Dolphin nicht mehr lange auf sich warten lassen. Konkrete Pläne zur Markteinführung verraten die Chinesen bislang jedoch noch nicht.

Blade-Batterien kommen ohne Kobalt aus

Eine Besonderheit bei BYD sind die sogenannten Blade-Batterien. Das Unternehmen setzt nicht auf die bei den meisten Herstellern verbauten Lithium-Ionen-Akkus. Stattdessen ist in den Modellen des Unternehmens, das in den 1990er Jahren als Batteriehersteller gegründet wurde, eine Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie (LFP) verbaut.

Sie soll sich im Falle eines Unfalls weniger stark erhitzen und somit eine höhere Sicherheit bieten. Außerdem wird für die Produktion kein Kobalt benötigt. Die im Vergleich zur Lithium-Ionen-Technologie niedrigere Energiedichte gleichen die Chinesen nach eigenen Angaben durch die spezielle Bauweise zu einem großen Teil wieder aus. Die Batterie ist in den BYD-Modellen als Teil der Karosserie in den Fahrzeugboden integriert.

TOP STORIES

Top List in the World