Bild: BYD
Führungskräfte sagten dem Wall Street Journal, die Probleme umfassten eine schwache Marktnachfrage, zu hohe Preise, die Qualitätskontrolle und interne Spannungen darüber, wie schnell BYD versuchen sollte, Marktanteile zu gewinnen. Die Unerfahrenheit des Unternehmens zeige sich etwa mit dem Umgang mit Schimmel in über den Seeweg transportierten Autos und die Anhäufung von Tausenden von Fahrzeugen in europäischen Lagern.
BYD ist in China der führende Autohersteller. Bei Elektroautos hat es im letzten Jahr Tesla bei den Verkaufszahlen überholt. Die Führungskräfte sagten, es sei unwahrscheinlich, dass das Unternehmen das interne Ziel, in diesem Jahr 400.000 Autos außerhalb Chinas zu verkaufen, erreichen werde. 2022 waren es 242.765 verkaufte Fahrzeuge. Das sei zum Teil auf die weltweite Verlangsamung des Wachstums der E-Fahrzeugverkäufe sowie auf BYD-spezifische Probleme zurückzuführen.
„BYD ist sehr zufrieden mit den Erfolgen unserer Teams in Übersee, einschließlich des Teams in Europa“, sagte der Vertreter. Das Unternehmen exportiere erst seit zwei Jahren E-Fahrzeuge und sei zuversichtlich, was das Geschäft in Übersee angeht.
BYD hat bisher keine Qualitätsprobleme, die eine Vielzahl von Kunden betreffen. Ein internes Besorgnis ist laut dem Bericht jedoch die Anzahl der Reparaturen, die an aus China exportierten Pkw-Modellen vorgenommen werden müssen, bevor sie verkauft werden können. BYD-Modelle erfordern demnach im Branchenvergleich öfter umfangreichere Reparaturen. Das sei zum Teil auf die Unerfahrenheit des Unternehmens im Umgang mit der Langstreckenlogistik zurückzuführen.
Für Europa plant der Konzern, einen Marktanteil von fünf Prozent an den Verkäufen von Elektroautos zu erreichen, bevor die Produktion in einem geplanten Werk in Ungarn beginnt. Wenn BYD in Europa produziere, werde es „den Kunden näher sein, schnellere Lieferungen anbieten und die Menschen werden uns mehr vertrauen“, so Europa-Chef Michael Shu. Es sei das Ziel, „ein europäisches Unternehmen zu werden, und nicht ein chinesisches Unternehmen, das in Europa Geschäfte macht“.