Porsche

Porsche spricht mit Varta über Übernahme des Geschäfts für E-Auto-Batterien

Übernahmegespräche Porsche spricht mit Varta über Übernahme des Geschäfts für E-Auto-Batterien

Laut Mitteilungen aus dem Energiespeicherkonzern Varta zeigt sich der Autobauer Porsche interessiert an der Übernahme des Geschäfts mit Elektroautobatterien. Ob der Deal zustande kommt, ist noch unklar, doch die angeschlagene Varta AG kann zumindest zeitweise etwas Entspannung an der Börse feiern.

porsche spricht mit varta über übernahme des geschäfts für e-auto-batterien

Porsche ist nicht unbedingt für Elektromobilität bekannt, will das in Zukunft allerdings mit Modellen wie dem Taycan ändern. Es wurde in der Vergangenheit bereits spekuliert, dass Porsche Batteriezellkunde von Varta werden könnte. (Bild: Porsche)

Die Verantwortlichen der Varta AG können sich nach einer Reihe negativer Schlagzeilen wieder über positive Nachrichten freuen, nachdem im Juni 2024 bereits die Serienproduktion von modularen DC-Hochvoltspeichern im Werk in Ellwangen begonnen hatte. Varta teilt selbst mit, dass sich das bekannte Unternehmen für Energiespeicherlösungen in Gesprächen mit Autobauer Porsche befindet. Thema der Verhandlungen: Porsche will in das V4Drive-Geschäft investieren. Es geht darum, das E-Auto-Batterie-Geschäft von Varta mittels Mehrheitsbeteiligung zu übernehmen.

Die Verantwortlichen beider Unternehmen hätten dafür ein nicht-bindendes Term Sheet abgeschlossen und befänden sich „in der ersten Phase einer Abstimmung über die Dokumentation für eine solche Transaktion.“ Man plane, das V4Drive-Geschäft, in dessen Rahmen großformatige Lithium-Ionen-Zellen hergestellt werden, in die V4Drive Battery GmbH zu übertragen, damit Porsche sich über eine Kapitalerhöhung beteiligen kann.

„Ob tatsächlich eine entsprechende Beteiligung von Porsche erfolgt, hängt noch von verschiedenen Faktoren, unter anderem dem erfolgreichen Abschluss einer derzeit stattfindenden Due-Diligence-Prüfung durch Porsche und der Zustimmung von bestimmten Stakeholdern der VARTA-Gruppe, ab und ist derzeit noch offen“, wird mitgeteilt. Positive Nachrichten kann Varta dringend brauchen. Entsprechend schoss die Aktie des Unternehmens bei der Ankündigung der Verhandlungen spürbar hoch.

Traditionskonzern in schwierigen Gewässern

Nach den Ankündigungen der zurückgezogenen Geschäftsprognose zum dritten Quartal 2022 hat sich die Aktie von Varta nicht mehr richtig erholen können, wenngleich die Unternehmensführung mit Kosteneinsparungen an vielfältigen Stellen versucht hat, wieder auf die Beine zu kommen. Über 800 Arbeitsplätze sollten für die Sanierung gestrichen werden, wie im Rahmen des Entwurfs für ein Restrukturierungsprogramm im Sommer 2023 bekannt gemacht wurde. Das klang nach wenig rosigen Zeiten.

Auch half Varta nicht unbedingt der Cyberangriff auf die IT-Systeme, die im Februar und März 2024 für eine weitgehende Stilllegung der Produktion sorgten. Im April folgte dann noch der nächste Rückschlag, als die Varta AG veröffentlichte, dass das im Juli 2023 von Banken und dem Mehrheitsaktionär abgenickte Restrukturierungsprogramm erneut evaluiert werden müsse. Es habe sich herausgestellt, dass die Annahmen und Maßnahmen im bestehenden Gutachten sowie die empfohlene Unternehmensstrategie nicht mehr der aktuellen wirtschaftlichen Situation der Gruppe entsprächen und daher angepasst werden müssen, um wieder auf einen profitablen Wachstumskurs zurückzukehren, hieß es.

Mit einem Schlag fiel der Wert eines Varta-Wertpapiers damit von über 14 auf magere 7,60 Euro. Mit der Ankündigung der Verhandlungen mit Porsche ist der Wert vorerst wieder über 10 Euro gesprungen, wenngleich die Umsatzprognose für 2024 nur zwei Wochen zuvor von mindestens 900 Millionen Euro auf 820 bis 870 Millionen Euro korrigiert worden war. (sb)

TOP STORIES

Top List in the World