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Porsche-Produktionsvorstand: „Ab Mitte 2026 setzen wir voll auf den elektrischen Macan“

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Bild: Porsche

Porsche-Produktionsvorstand Albrecht Reimold hat ausführlich mit der Automobilwoche gesprochen, unter anderem über Elektromobilität. Der Stuttgarter Hersteller verfolgt demnach weiter eine elektrische Zukunft, will aber vorerst noch flexibel bleiben.

Ab Mitte 2026 setze die Marke voll auf den elektrischen Macan, der seit Kurzem bestellbar ist. Parallel fahre man die Produktion für den Verbrenner-Macan, den man weiterhin noch in Überseemärkten verkaufe. Für Europa ist die Produktion bereits eingestellt, die letzten Exemplare werden derzeit ausgeliefert. Hintergrund ist eine Cyber-Security-Richtlinie, die umfangreiche Investitionen in die bestehende Plattform erfordert hätte.

Porsche hat das Ziel von 80.000 E-Macan pro Jahr ausgegeben. „Ich bin vom Erfolg des elektrischen Macan überzeugt und die Nachfrage ist hoch, wie ich bereits gesagte hatte“, so Reimold. „Aber ich mache den Erfolg nicht an einer einzigen Zahl fest, auch wenn die Bestellungen erfreulicherweise bereits im fünfstelligen Bereich liegen.“

Er selbst sei „ein begeisterter Verfechter des elektrischen Antriebs“ und leidenschaftlicher Fahrer der Porsche-Elektro-Limousine Taycan, so Reimold. „Für mich ist das geräuscharme Fahren mit Porsche-typischer Performance fast schon eine Form von Wellness. Insofern kann ich auch nicht verstehen, dass die Elektromobilität in ihrer Gänze aktuell in der öffentlichen Debatte so negativ dargestellt wird.“ Allein schon im Sinne der Nachhaltigkeit führe für ihn persönlich kein Weg am elektrischen Antrieb vorbei.

Der Manager bestätigte, dass „in den kommenden Jahren“ auch das große SUV Cayenne als Elektroauto gebaut wird. Vorher wird die neue, nur mit Batterie betriebene Generation von Boxster und Cayman erwartet. Bei den kleinen Sportwagen laufen die bisherigen Verbrennerversionen noch bis Mitte 2025. „Wie beim Macan haben wir die Produktion für Europa wegen der Cyber-Security-Richtlinien bereits beendet, für den Rest der Welt läuft sie noch weiter. In Zuffenhausen konzentrieren wir uns bereits auf den künftigen elektrischen 718“, erklärte Reimold.

„Setzen unverändert auf einen Dreiklang der Antriebe“

Gefragt, ob er manchmal das Gefühl habe, dass Porsche in Sachen Elektrifizierung „zu mutig“ gewesen sei, sagte der Produktionsvorstand: „Nein. Wir setzen ja unverändert auf einen Dreiklang der Antriebe: vollelektrische Fahrzeuge, effiziente Plug-in Hybride und emotionale Verbrenner wie den 911, den aktuellen Cayenne und Panamera.“ Der 718 sei „prädestiniert für den elektrischen Antrieb“. Das werde „ein richtiges Spaßauto“. Insgesamt habe man eine klare Strategie und behalte dabei genügend Flexibilität, um die unterschiedlichen Präferenzen der Kunden in den einzelnen Weltregionen bedienen zu können.

Auch die Luxuslimousine Panamera sollte ein Elektroauto werden, hier gibt es aber noch keine offizielle Planung. Darüber hinaus hat Porsche ein neues SUV-Flaggschiff mit dem internen Namen „K1“ angekündigt, das vollelektrisch betrieben wird. Hierzu Reimold: „Die Baufortschritte sind im Zeitplan, Leipzig ist gesetzt. Mehr kann ich dazu im Moment nicht zu sagen. Der K1 wird unsere Modellpalette nach oben abrunden.“

Porsche plant mit der Tochter Cellforce eine „Gigafabrik“ für Elektroauto-Akkus. „Aktuell arbeiten wir mit unserer Tochter Cellforce an der Konzeption der High-Performance-Zelle, die uns einen Wettbewerbsvorteil bringen soll“, sagte Reimold. „Dann müssen wir den Prozess industrialisieren und technologisch sauber aufstellen – und das alles in Einklang mit den Strukturen von Porsche. Bei einer Gigafabrik reden wir über Investitionen im Milliardenbereich. Das muss gut überlegt und vorbereitet sein. Deshalb nehmen wir uns für diese Entscheidung auch die nötige Zeit.“

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