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Northvolt: „Die größten Herausforderungen beim Bau eines Werks liegen im Hochlauf“

northvolt: „die größten herausforderungen beim bau eines werks liegen im hochlauf“

Bild: Northvolt

Das schwedische Batterie-Start-up Northvolt hinkt bei der Produktion in seinem Stammwerk, „Northvolt Ett“ in Nordschweden hinterher. BMW hat deshalb einen Auftrag mit einem Volumen von rund zwei Milliarden Euro storniert. Die WirtschaftsWoche hat mit Daniel Elschner gesprochen, der derzeit als Werkleiter für Northvolt eine weitere Fabrik bei Heide in Schleswig-Holstein aufbaut.

„Die größten Herausforderungen beim Bau eines Werks liegen im Hochlauf“, erklärte Elschner. Er habe noch keinen Werksanlauf gesehen, der problemlos klappte. Vor Überraschungen sei man nie gefeit.

Konkret ist bei Northvolt in Northvolt Ett der Ausschuss noch sehr hoch, deshalb können die unter anderem von BMW bestellten Akku-Mengen nicht rechtzeitig geliefert werden. „Was wir hier machen, ist mehr Chipindustrie als Karosseriebau, also hoch komplex. Und wenn es das eine Hauptproblem gäbe, dann könnte man das relativ einfach abstellen“, so Elschner. Der Output werde von drei Faktoren bestimmt: „Wie performant ist meine Anlage? Wie stabil läuft sie, wie viel Downtime habe ich? Und wie viel Ausschuss entsteht bei der Herstellung?“

Es wäre falsch, sich nur auf den Ausschuss zu fokussieren, sagte der Experte. Auch die anderen Punkte seien wichtig. „Unsere Lernkurve ist sehr steil. Die Lehren aus den ersten Schwierigkeiten setzen wir sehr schnell um.“ Das gelte auch für die Planung des Werks in Heide, man werde die gleichen Fehler nicht noch einmal machen.

Die ganze Firma Northvolt ist nach Einschätzung von Elschner nicht durch die derzeitigen Probleme bedroht. Innovationen durchliefen einen Zyklus, gerade jetzt müssten alle einen langen Atem haben. „Und die Batteriezellindustrie muss da jetzt durch. Auch Tesla hat anfangs Probleme gehabt, als es darum ging, den Bau der Elektroautos zu skalieren.“ Die gleiche Erfahrung mache man jetzt bei Northvolt mit Batterien. Europa müsse gemeinsam lernen, wie man Akkuwerke aufbaut. Das sei entscheidend für die Zukunftsfähigkeit der hiesigen automobilen Schlüsselindustrie.

Zu dem neuen Werk in Heide sagte der Manager, dass man wie geplant vorangehe. „Der Zeitplan gilt, auch wenn jetzt natürlich eine Evaluation stattfindet. Und all die Erfahrungen aus Nordschweden werden in unsere Arbeit einfließen.“ Das mache ihn „sehr zuversichtlich“, dass Heide erfolgreich an den Start geht.

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