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Ford setzt auf Elektrifizierung ... mit Pick-ups und Trucks

Damit will der Autobauer mehr Kunden erreichen und die Rentabilität verbessern ...

ford setzt auf elektrifizierung ... mit pick-ups und trucks

Wenn man sich die aktuelle Ford-Palette anschaut, ist die heutige Nachricht aus den USA keine Überraschung. Der US-Autobauer bastelt weiter emsig an Elektrifizierungsmöglichkeiten und hofft in der Folge auf mehr Kunden, mehr Rentabilität und eine Reduzierung des CO2-Verbrauchs.

Allein Letzteres ist zumindest in Europa schon dadurch geschehen, dass sich der Absatz von Ford-Fahrzeugen gegenüber 2014 mehr als halbiert hat. Die reine Elektrifizierung ist nicht einmal das augenscheinliche Problem. Es dürfte die Ausrichtung sein, die jetzt einmal mehr weiter forciert wird. Ford setzt auf Pick-ups, Trucks, SUVs und Nutzfahrzeuge und will seine Ausrichtung aus Kostengründen noch globaler gestalten. Schauen wir mal auf die Zukunftspläne im einzelnen.

Bildergalerie: Ford F-150 Lightning Pro

ford setzt auf elektrifizierung ... mit pick-ups und trucks

Für Nordamerika liegt Fords Priorität auf der Einführung eines “fortschrittlichen Nutzfahrzeugs im Jahr 2026”, produziert in Ohio, das eine neue Generation an Elektrofahrzeugen einläuten soll. Der E-Transit, nordamerikas meistverkaufter E-Transporter, ist dort schon seit 2022 auf dem Markt. 2027 sollen dann zwei vollelektrische Pick-ups mit großer Reichweite und “andere erschwingliche Fahrzeuge” folgen.

Darunter die Markteinführung eines Elektro-Trucks mit dem Codenamen “Project T3”, der eigentlich früher erscheinen sollte und jetzt auf die zweite Hälfte des Jahres 2027 verschoben wird. Dieser soll auf dem US-Verkaufsschlager F-150 Lightning aufbauen, bidirektionales Laden beherrschen und eine fortschrittliche Aerodynamik erhalten. Damit sind Ford wohl die Einzige, die F-150 und Aerodynamik in einem Satz verwenden.

Für einen mittelgroßen erschwinglichen Pick-up ab 2027 ist eine Plattform angedacht, die so konzipiert wurde, “dass sie mit minimaler Komplexität schnell skaliert werden kann, indem sie mehrere Fahrzeugtypen unterstützt.”

Zudem soll stärker auf die Batterieproduktion in den USA gesetzt werden, weshalb neben weiteren Bemühungen innerhalb der USA ein Teil der Akkuproduktion für den Mustang Mach-E von Polen nach Holland, Michigan, USA wandert. Denn: “Ein erschwingliches Elektrofahrzeug beginnt mit einer erschwinglichen Batterie.”

“Als zweitgrößte US-Elektrofahrzeugmarke haben wir viel darüber gelernt, was Kunden wollen und schätzen und was nötig ist, um das Beste der Welt mit kosteneffizientem Design zu verbinden, und wir haben einen Plan entwickelt, der unseren Kunden eine maximale Auswahl bietet und unsere Stärken ausspielt”, so Ford-CEO Jim Farley.

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Ford Capri (2024)

Ford Mustang Mach-E Rally (2023)

“Eine maximale Auswahl”, die in Europa mit dem Wegfall einstiger Ikonen wie Ka, Fiesta, Focus und Mondeo jedoch nur noch ähnliche Karosserieformen und damit auch Nutzungsformen beinhaltet. So seien “steigende Anforderungen an die Einhaltung von Vorschriften” Schuld am Preisdruck. Eine Dynamik, die die “Notwendigkeit” unterstreiche, eine “global wettbewerbsfähige Kostenstruktur bei gleichzeitiger Selektion der Kunden- und Produktsegmente, um profitables Wachstum und Kapitaleffizienz zu gewährleisten”, so Ford weiter.

Aus Angst vor der chinesischen Konkurrenz forciert Ford scheinbar etwas, das zumindest hierzulande auf wenig Anklang stößt. So setzen sie auf Kostenreduktion, um den Vorteilen der chinesischen Herstellern gewachsen zu sein, missachten dabei jedoch lokale Vorlieben und sparen mit der eingleisigen Struktur damit schlussendlich eventuell am falschen Ende.

Eine Erklärung für ihre Europa-Strategie gab der Konzern bereits hier ab. Laut John Lawler, dem stellvertretender Vorsitzenden und Chief Financial Officer von Ford, sollen ihre Fahrzeuge in Zukunft “innerhalb der ersten 12 Monate nach Markteinführung ein positives EBIT” erzielen.

Eine Sonderabschreibung von rund 400 Millionen US-Dollar hingegen ist für zukünftige dreireihige SUVs angedacht, die nun nicht mehr vollelektrisch, sondern mit Hybridantrieben erscheinen sollen. Folgende Kosten und Barausgaben von bis zu 1,5 Milliarden US-Dollar sind nicht ausgeschlossen. “Komplexität reduzieren” ist das Zauberwort.

Bei all den Pick-ups, Trucks und SUVs, ein Fiesta-Nachfolger scheint für 2027 ebenfalls in Planung und damit zum Elektrifizierungsplan dazuzuzählen. Gut so, denn ohne Modelle, die den Nerv des europäischen Kontinents treffen und auf die engen Raumbedarfe abgestimmt sind, wird der Plan nicht aufgehen. Ford will sich diese Strategie im ersten Halbjahr 2025 noch einmal ansehen und ein Update vorlegen.

Quelle: Ford

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